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Die Un(n)artigen aus Westfalen

Dreve
Torsten Schulte-Tigges

Machen statt reden ist die Devise – dieser Philosophie folgend ist man durchaus stolz auf seine Produkte. „Wir launchen lieber etwas später, als Produkte oder Geräte mit Kinderkrankheiten herauszubringen“, erklärt Vertriebsleiter Torsten Schulte-Tigges im Gespräch mit der DZW-Redaktion. Dementsprechend ist man in Unna mit diversen Verfahren eigentlich weiter als auf dem Markt bekannt.

1949: handwerkliche Fertigung individueller Medizinprodukte

Doch der Reihe nach: Als Wolfgang Dreve 1949 in seinem zahntechnischen Labor in Unna erste Ideen entwickelte, begann eine bemerkenswerte Unternehmensgeschichte. Der Kern des Erfolgs der Dreve Firmengruppe lag in der handwerklichen Fertigung individueller Medizinprodukte, zunächst Zahnprothesen und später Otoplastiken. Später folgte die Aufteilung der Geschäftsfelder Dental und Otoplastik in die Dreve Dentamid GmbH und die Dreve Otoplastik GmbH.

Von Anfang an beschäftigte sich das Ehepaar Dreve aber auch mit der Entwicklung und Produktion innovativer Materialien und Fertigungsprozesse. Seit 1985 übernimmt die Dreve Dentamid GmbH den Vertrieb und macht sich sehr schnell mit hochwertigen Dentalprodukten einen Namen in der Branche.

Heute: mehr als 400 Mitarbeiter

1995 übernimmt der Sohn Dr. Volker Dreve das Familienunternehmen. Mit großem internationalen Einsatz und Verständnis für unternehmerische Zusammenhänge baut er die Dreve Gruppe bis heute kontinuierlich auf mehr als 400 Mitarbeiter aus. Seit 2005 verstärkt der gelernte Zahntechniker Torsten Schulte-Tigges nach seiner elfjährigen Karriere im dentalen Fachhandel zielstrebig das Unternehmen als Vertriebs- und Marketingleiter.

Kernkompetenz Abformmaterialien

Die Kernkompetenzen des Unternehmens sind zum einen Silikon-Abformmaterialien. Von Anfang an war eine möglichst genaue Abformung anatomischer Situationen der Grundstein für passgenaue individuelle Medizinprodukte. „Daher hat man sich bei Dreve sehr intensiv um Forschung und Entwicklung von Abdruckmaterialien auf Silikonbasis und Kunststoffen gekümmert“, so Schulte-Tigges. Ergebnis dieser langjährigen Expertise sind Produkte wie das Dubliermaterial Dublisil oder das Registriermaterial Stone-Bite, die bei den Händlern jeweils in den Top-Ten-Listen geführt werden. Zusatznutzen ist hier der HIBC-Code auf den Kartuschen zum Beispiel von Stone-Bite, der mit einem Scan die Dokumentation patientenbezogen perfekt realisiert.

Druckformtechnik

Laborgeräte können auch Designobjekte sein

Zum anderen stehen die Geräte im Fokus: Neben der ausgereiften Technik und Qualität, mit der die Dreve-Geräte punkten, sehen sie auch noch unverschämt gut aus. Besonders erfolgreich in der Drucktopfreihe Polymax ist der Polymax 5, er gilt mittlerweile als Weltmarktführer. Das Tiefziehgerät Drufomat nimmt einen schon phonetisch für sich ein – sein Aussehen passt zum Namen und lässt an Science-Fiction-Phantasien der sechziger Jahre denken – mit modernster Technik im Inneren. Der jüngste Zuwachs EyeVolution mit moderner, wartungsfreier LED-Technik sieht aus wie die rotäugige Tochter von R2D2 und scheint auch über ziemliche Macht zu verfügen.

Laut Produktinformation generiert die LED-Technik exakt geforderte Wellenlängen mit extrem hoher Lichtleistung und garantiert so eine optimale Aushärtung bei möglichst kurzer Polymerisationszeit und geringer thermischer Belastung. Durch nahezu unbegrenzte Lebensdauer der LEDs kann der wartungsgerechte Wechsel der Lichtquellen entfallen.

Die Dreve-Geräte sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass Laborgeräte auch ansprechend aussehen können.

Modell

Die Zukunft haben die Dentalhersteller aus Unna fest im Blick: Das Geschäftsfeld Dreve Print entwickelt sich hervorragend. Hier werden generative Modelle im additiven Schichtbauverfahren als Dienstleistung angefertigt. Gleich acht riesige 3-D-Drucker stehen parat, um mit diesem aus der Stereolithografie entwickelten Verfahren Modelle in verschiedenen Materialien aus STL-Daten in großem Umfang herstellen und für die jeweiligen Anwendungen aufbereiten zu können (siehe ZahnTechnik 11-12/15). Die Investitionsleistung von mehreren Millionen Euro in diese Technik ist für ein mittelständisches Unternehmen keine Alltagsinvestition. Allerdings kommen hier wieder eigene Pfunde wie die jahrzehntelange Erfahrung mit lichthärtenden Kunststoffen und Abdruckmaterialien und -techniken zum Tragen, die Dreve Dentamid geschickt nutzt, um durch eigene Entwicklung von Materialien und Techniken wieder eine deutliche Markierung in der Dentalwelt zu setzen.

Ganzkiefer-, Quadrantenmodelle, Bohrschablonen per 3-D-Druck

Das Unternehmen verwendet bei Dreve Print eine spezielle Scan-LED-Technologie (STL) die den Modellkunststoff optimal in Detailgenauigkeit, Haptik, Optik und Bearbeitbarkeit verarbeitet und aushärtet. Mit dem Additive Manufacturing des 3-D-Drucks vertraute Spezialisten lassen so die beauftragten Modelle vom Ganzkiefer- über Quadrantenmodelle mit Stümpfen oder auch Bohrschablonen entstehen, die einen hohen Qualitätsstandard erfüllen. Für den Kunden ist mit einem Klick der Auftrag versendet, und bei einem Dateneingang bis 11.45 Uhr kann er innerhalb von 48 Stunden sein beauftragtes Modell fix und fertig zur weiteren Verwendung in Händen halten. Mehr dazu unter www.print.dreve.de

Ein Unternehmen sieht rot

Dabei ist die Entwicklung der Marke Dreve selbst noch gar nicht so lange her. Vor zehn Jahren war das Unternehmen allgemein als Laborgerätehersteller bekannt. Dies änderte sich, indem sich Dreve Dentamid durch Produkte wie Stone-Bite auch im zahnärztlichen Bereich punktete: Ihre Performance ist in der Zahnarztpraxis wie im Dentallabor ausgezeichnet. Im Unternehmen Dreve hat man einen Blick für Workflows – sowohl von der Praxis zum Labor und wieder zurück als auch in der CAD/CAM-Technologie vom kleineren Labor zum Outhouse-Dienstleister oder Fräszentrum. Dadurch haben sich Produkte, die zunächst für Anforderungen von Spezialisten konzipiert wurden, wie zum Beispiel Stone-Bite, schließlich in der gesamten Branche etabliert.

Dieses neue Selbstverständnis wurde durch eine eindeutige Sprache in Werbung und Layout der Produkte und der Marke Dreve unterstrichen, wobei das kräftige Rot durch das begleitende Schwarz noch einmal verstärkt wird. Vom Internetauftritt über die Geräte bis hin zur RedLine und den Messe- und Kongressständen werden beide Signalfarben konsequent eingesetzt.

Modernste Workflows für perfekte Logistik

Das kaufmännische und logistische System wurde optimal auf den Handel abgestimmt – hier war die Erfahrung von Schulte-Tigges aus seiner Handelszeit am Werk. Die Bevorratung von Schnelldrehern für den Handel und die Rückverfolgbarkeit durch die HIBC-Codierung für den Ernstfall Rückruf sind Features, die zeigen, dass man auch hier modernste Workflows etabliert hat.

Mit dieser gelungenen Mischung aus Qualitätsbewusstsein und Know-how in der Entwicklung moderner Materialien, Verfahren und Geräte und Selbstbewusstsein in der Darstellung und Ausrichtung ist die Dreve Dentamid GmbH ein Unternehmen, das einen markanten (roten) Punkt in der Dentallandschaft gesetzt hat.