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IDS in Köln: Zwischen digital "connected" und ganz real

IDS 2019: Eingang mit Messefahnen

IDS 2019 – die Branchenleitmesse über Innovationen für Zahnarztpraxis und Dentallabor.

Auf dieser Messe war alles irgendwie "connected": Viele Unternehmen warben mit der engen (digitalen) Verbindung zu ihren Kunden und vernetzten Produkten. Was vor vier und zwei Jahren auf der IDS an Kooperationen vereinbart worden war, trug jetzt vielfach Früchte in Form von neuen "integrierten Arbeitsabläufen", in denen Produkte, Geräte, Software und Materialien eingeflossen waren.

Konzentrierte, engagierte Atmosphäre

Der neue Gigant in der Dentalwelt hatte allein aus sich heraus einen ganzen Netzwerkplan solcher "integrated workflows" aufgestellt. Ob das dann alles in der Praxis beziehungsweise im Labor so trägt und wie versprochen reibungslos funktioniert, wird sich noch erweisen müssen. Die Stimmung in den Messehallen war ganz überwiegen gut – sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Fachbesuchern, gleich ob Handel oder "Endkunde" Zahnarzt, Zahntechniker oder Fachpersonal.

Es war eine konzentrierte, engagierte Atmosphäre, in der diese Messe stattfand, mit im Vergleich zu früheren Jahren wenig Show und Remmidemmi. Die „Masse Mensch“ in den Hallen, auf den Gängen, auf der Piazza und in den Bussen und Bahnen zur und von der Messe war beachtlich, morgens staute es sich an den Sicherheitsschleusen mit den Taschenkontrollen – das ist wahrlich nicht für jeden etwas.

Wer das nicht scheute oder seine Abneigung gegen Menschenmassen überwinden konnte, für den bot die IDS einen guten Blick auf aktuelle Trends in fast allen Bereichen der Zahnmedizin und Zahntechnik. Wer jetzt in seine Praxis oder sein Labor investiert oder neu gründet, für den ist nicht die Zukunft, sondern schon die Gegenwart digital. Digitale Bildgebung (mit 3 D), deutlich ausgeweitete oder ganz neue Praxisverwaltungssoftware-Angebote, vernetzte Geräte vom Kompressor und der Absaugung bis zur Behandlungseinheit, Intraoralscanner und zum kabellosen Endo-Handstück, komplette CAD/CAM-Workflows inklusive 3-D-Druck und „digitaler Totaler“ mit einem breiten Materialspektrum etc. – alles baut auf digitale Komponenten, Vernetzung und Datenaustausch.

Endo und Kieferorthopädie im Fokus

Der Nutzwert moderner DVT-Geräte erhöht sich mit neuen Anwendungen auch außerhalb der Implantologie, gerade die Endo und Kieferorthopädie stehen hier im Fokus. Dass weder Bema noch GOZ diesem rasanten Wandel Schritt halten und zum Beispiel DVT-Aufnahmen nicht auf Kasse abgerechnet werden können, wurde entsprechend in Köln beklagt.

Chairside-CAD/CAM-Lösungen wurden von mehreren Anbietern vorgestellt – und es steht zu erwarten, dass fast alle namhaften Materialanbieter für die CAD/CAM-Technologie spätestens zur nächsten IDS mit eigenen Chairside-Lösungen oder zumindest engen Kooperationen mit Alternativen zum Chairside-Marktführer Cerec auf dem Markt sein werden.

Prophylaxe und Mundhygiene auf IDS 2017

Dass Dentsply Sirona sein lange geschlossenes Chairside-System jetzt offiziell geöffnet hat, spricht dafür, dass man auch dort diese Entwicklung erwartet. Gerade für den internationalen Markt, der in der Regel kein so qualifiziertes und leistungsfähiges Zahntechnikerhandwerk kennt wie Deutschland, ist chairside aus Sicht der Unternehmen offensichtlich ein Muss. Wie sich das im deutschen Markt auswirken wird und ob Chairside-CAD/CAM den Weg in die Breite der Praxen finden wird, hängt allerdings von weit mehr Parametern als nur neuen Systemen ab.

Der zweite starke Bereich ist unbedingt die Prophylaxe und Mundhygiene – eine Fülle neuer Produkte von neuen Spezialzahnpasten bis zu Interdentalbürstchen wurde in Köln vorgestellt und mit prominenten Gesichtern beworben. Die Professionelle Prophylaxe ist heute in vielen Praxen verankert, der Markt boomt, sowohl bei den Profis als auch bei den häuslichen Anwendern. Von diesem für die Gesunderhaltung der Patienten und auch für die Wirtschaftlichkeit der Praxis positiven Trend können alle Zahnarztpraxen auch ohne große Investitionen profitieren.