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MIH – (un)behandelbar?

Die Diagnose „MIH“ (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) wird immer häufiger gestellt – und ist eine Herausforderung für den kleinen Patienten wie auch oftmals für die Zahnärztin oder den Zahnarzt. Es handelt sich dabei um eine strukturelle Störung des Zahnschmelzes, die in erster Linie die ersten permanenten Molaren, aber auch Inzisiven betrifft. Da die raue Struktur häufig der von Kreide ähnelt, werden die von der MIH betroffenen Zähne auch als „Kreidezähne“ bezeichnet. Die Entstehung findet während der Schmelzbildung statt, das heißt noch vor dem Durchbruch in die Mundhöhle.

Belastbarkeit deutlich verringert

Aufgrund der hypomineralisierten rauen Schmelzstruktur sind die betroffenen Zähne mitunter stark kariesgefährdet. Auch die Be­lastbarkeit ist deutlich verringert und es kann selbst bei normaler Kaubelastung zu Schmelzabsprengungen bis zu Dentinfreilegungen kommen. Darüber hinaus reagieren die Molaren häufig sehr empfindlich auf Reize wie Temperaturschwankungen oder Berührung, sodass selbst die Zahnpflege schon schmerzhaft sein kann.

Engmaschige Kontrolle

Nicht jede Störung des kindlichen Zahnschmelzes mit Verfärbungen ist gleich eine MIH. Sollte jedoch der leiseste Verdacht bestehen, ist eine engmaschige Kontrolle des Gebisses samt Diagnose und Therapie analog der gängigen Kriterien unabdingbar. Die Ursachen für die Entstehung einer MIH sind nicht eindeutig geklärt. Verschiedene Auslöser, wie zum Beispiel Antibiotika oder Infektionskrankheiten sowohl im frühkindlichen Alter als auch der schwangeren Mutter, werden genauso diskutiert wie Bisphenol A.

Individuelle und nachhaltig erfolgreiche Therapie

Um jedem jungen Patienten eine individuelle und nachhaltig erfolgreiche Therapie anzubieten, wurde im September 2017 auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde der MIH-Treatment Need Index (MIH-TNI) vorgestellt. Er unterteilt die Diagnosen in fünf Schweregrade:

  • Index 0 – keine MIH
  • Index 1 – MIH ohne Hypersensibilität und            
  • ohne Substanzdefekt
  • Index 2 – Substanzdefekt
  • Index 3 – Hypersensibilität
  • Index 4 – Substanzdefekt und Hypersensibilität

Therapie: Restauration statt Extraktion

Die Diagnose ist gestellt, die Eltern informiert – doch wie geht es nun weiter? Wichtig zu wissen ist, dass von MIH betroffene Zähne zumeist kein Grund für eine Entfernung sind. Restaurieren statt extrahieren sollte die Devise lauten. Je nach Schwere der Zahnschmelzstörung gibt es zahlreiche Behandlungsmethoden, die jeweils individuell auf den jungen Patienten abgestimmt werden sollen. Ziel muss es sein, die betroffenen Zähne so gut wie möglich zu schützen, den Schmerz in Grenzen zu halten und, wenn notwendig, Zahndefekte zu restaurieren.

Hochdosierte Fluoridierung in der Zahnarztpraxis

Abhängig vom Kariesrisiko sollten die betroffenen Zähne etwa zwei bis vier Mal jährlich mit einem Fluoridlack behandelt werden, der für eine schnelle Desensibilisierung der schmerzhaften Areale sorgt. Hierzu eignet sich Profluorid Varnish (VPV) mit seinem hohen Fluoridgehalt von 22.600 ppm (aus 5  Prozent Natriumfluorid). Der Lack ist leicht aufzutragen und verbleibt für einige Stunden auf dem Zahn, sodass in dieser Zeit eine kontinuierliche Fluoridabgabe stattfinden kann. Auch fühlt er sich natürlich an und schmeckt angenehm, was wichtig ist, denn diese Behandlung muss engmaschig in regelmäßigen Intervallen erfolgen. Der Patient kann bei VPV aus sieben Geschmacksrichtungen wählen – von Minze über Melone und Kirsche bis zu Karamell, Bubble Gum, Cola Lime und Pina Colada.

Behandlung überempfindlicher Zähne durch lichthärtende Schutzlacke

Auch das ORMOCER-basierte Admira Protect ist ideal geeignet, um eine dauerhafte Beseitigung von Hypersensibilitäten zu erreichen. Es bietet eine sichere Haftung am betroffenen Zahn und die spezielle Füllstofftechnologie bewirkt eine hohe Abrasionsbeständigkeit.

Niedrigdosierte Präparate für die tägliche Anwendung zu Hause

Neben dem täglichen Zähneputzen können zu Hause auch niedrigdosierte Präparate durch den Patienten selbst oder durch die Eltern angewendet werden. Diese Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Hydroxylapatit enthalten.

Bei regelmäßiger Anwendung lagert sich das Hydroxylapatit an die Zahnhartsubstanz an und schützt so den Zahn vor Demineralisation und Erosion. Durch die Förderung der natürlichen Remineralisation wird der Zahn gestärkt und die von der MIH betroffenen Zähne werden weniger schmerzempfindlich. Neben Hydroxylapatit enthält Remin Pro auch Fluorid und Xylitol, dem kariostatische Eigenschaften zugewiesen werden.

Fissurenversiegelung

Eine Fissurenversiegelung ist bei milde betroffenen Zähnen eine sinnvolle Therapieform, um kariesfreie Fissuren zu schützen und die Hygienefähigkeit zu verbessern. Mit Grandio Seal bietet Voco den ersten fluoridhaltigen Nano-Fissurenversiegler. Die mindere Retention von Versiegelungen auf hypomineralisiertem Zahnschmelz kann durch die zusätzliche Verwendung eines Adhäsivs verbessert werden. Grandio Seal schneidet hinsichtlich Abrasion, Biegefestigkeit und Schrump­fung besser ab als viele Mitbewerberprodukte.

Füllungstherapie …

Bei Substanzdefekten ist eine invasive Versorgung notwendig. Die Therapie der Wahl stellt hier die Versorgung mit Füllungen aus Kompositmaterialien oder Glasionomerzementen (provisorisch, als erster Schutz vor Hypersensibilitäten) dar. Bei der adhäsiven Versorgung mit einem Komposit sollte bei der Vorbehandlung einem selbstätzenden Adhäsiv der Vorzug gegeben werden, statt die Zahnhartsubstanz mit einem aufwendigen Mehrschritt-Etch&Rinse-Adhäsiv zu konditionieren.

… mit Komposit

Hierfür eignet sich beispielsweise das universelle Nano-Hybrid-Füllungsmaterial GrandioSO, das mit allen herkömmlichen Bondings kompatibel ist und als besonders zahnähnliches Material für zuverlässige Restaurationen verwendet wird. Mithilfe der verschiedenen Viskositäten der Produktfamilie GrandioSO ist es möglich, je nach Lokalisation und Kavitätengröße das richtige Material auszuwählen.

… mit Glasionomerzement

Bei provisorischen oder kleinen permanenten Versorgungen ist die Verwendung eines Glasionomerzements von Vorteil, denn dieser kann ohne eine vorherige Konditionierung direkt eingebracht werden. Moderne Glasionomer-Füllungsmaterialien wie Ionolux (lichthärtend) und IonoStar Molar (selbsthärtend) helfen dabei, die Therapie bei den kleinen Patienten auf die unbedingt notwendigen Schritte zu beschränken: nur relative Trockenlegung, keine Konditionierung der Zahnhartsubstanz vor dem Legen der Füllung und eine schnelle Aushärtung.

Indirekte Versorgungen

Bei stark betroffenen Zähnen, die mit einer Füllung nicht mehr ausreichend versorgt werden können, ist die Überkronung oder die Versorgung mit einem Onlay eine weitere Option. Durch die immer weiter voranschreitende CAD/CAM-Technologie lassen sich zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit auch chairside ästhetische und dauerhafte Kronen aus vorpolymerisiertem nanokeramischen Hybrid-Materialien erstellen. Hierzu eignen sich ideal die CAD/CAM-Blöcke Grandio blocs, die zur Herstellung von Kronen, Inlays, Onlays und Veneers indiziert sind. Der betroffene Zahn wird durch die Überkronung geschützt und ist weniger schmerzhaft, der Patient kann uneingeschränkt kauen.

(Alle genannten Produkte von Voco, Cuxhaven)

Kerstin Hastedt, Cuxhaven

Titelfoto:  Luis Louro - stock.adobe.com

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