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„Mundgesundheit in der Pflege“ als fester Bildungsbestandteil

Der Kommentar von Chefredakteur Marc Oliver Pick

„Eine gute Mundhygiene wirkt sich positiv auf die allgemeine Gesundheit aus und trägt entscheidend zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität bei – und das in jedem Alter.“ Das sagte der bayerische Gesundheitsminister und Schirmherr der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege (LAGP), Klaus Holetschek, MdL, anlässlich der Konstituierung des LAGP-Beirats. Was selbstverständlich klingt, ist nur mit großem Aufwand – und nur im Verbund zu erreichen. Der Aufwand wird umso größer, wenn wir an all die Menschen denken, die aufgrund einer Behinderung oder wegen ihres Alters nicht mehr in der Lage sind, in der gebotenen Frequenz am „zahnmedizinischen Alltag“ teilzunehmen.

zahnmedizische Versorgung Pflegebedürftiger 

Dies zu ändern hat sich die Initiative LAGP auf die Fahne geschrieben. Die LAGP als bayerische „Erfindung“ geht mit großen Schritten auf dem Weg in Richtung zahnmedizische Versorgung Pflegebedürftiger voraus, und zwar ohne lediglich den stationären Sektor zu betrachten. Vielmehr bezieht sie explizit die zahnmedizinische Betreuung durch Pflegekräfte und pflegende Angehörige in ihr Konzept mit ein – in Deutschland ein bis dato einma­liges Projekt. Es könnte aber über die Grenzen Bayerns hinaus eine Blaupause für ähnlich gelagerte und ähnlich umfassende Projekte sein. In anderen Bundesländern dürfte die Umsetzung der LAGP-Ideen mit einer solchen Vorlage einfacher und schneller machbar sein, wenn auf die Erfahrungen aus Bayern zurückgegriffen werden kann.

Neben der Besonderheit, dass das bay­erische Projekt im großen Maßstab auch dezentral zu Hause durch Angehörige oder mobile Pflegedienste versorgte Menschen einbezieht, ist ein weitere Ansatz bislang einmalig: das Ziel, die Mundgesundheitskompetenz in der Bevölkerung und im Pflegebereich zu verbessern. Und zwar durch entsprechende Fort- und Weiter­bildungen, die bereits bei der generalistischen Pflegeausbildung ansetzt, aber ebenso pflegende Angehörige einbezieht.

Pflegetypische Lernziele formulieren

Die aufgeräumte und gut strukturierte Online-Präsenz der LAGP unterscheidet in ihrer Navigation klar zwischen den Menüpunkten „Zahnärztliche Versorgung“, „Beruflich Pflegende“ und „Häusliche Pflege“. Für jede der angesprochenen Zielgruppen werden adäquat und kompakt aufbereitete Informationen angeboten und für die beiden Bereiche Pflege entsprechende (Online-)Schulungsangebote unterbreitet. Im Download­bereich gibt es Schulungsun­terlagen, zahnärztliche Aufnahme- und Anamnesebögen sowie Kommentare und Anleitungen zu den verschiedenen Lernszenarien, die pflegetypische Ausgangssituationen skizzieren und daraus ableitend Lernziele formulieren.

Eine solche vorbildliche Initiative wie die LAGP funktioniert selbstverständlich nicht im Alleingang, sondern erfordert ein Netzwerk, um an möglichst vielen Stellen mit den richtigen Partnern die richtigen Maßnahmen zu etablieren und zielführende Grundlagen zu schaffen. Nicht von ungefähr arbeiten in der LAGP deshalb mit der Bayerischen Landeszahnärztekammer, der Kassenzahnärztlichen Ver­einigung Bayerns, der AOK Bayern sowie der Vereinigung der Pflegenden in Bayern gleich vier Institutionen zusammen, um das selbst gewählte Motto „Zusammen Zähne pflegen“ mit Leben zu erfüllen.

Hoffentlich finden sich viele Nachahmer

Eine solche Initiative funktioniert auch dann nicht, wenn nicht von vorneherein die erforliche Breite angelegt ist. Deshalb ist es nötig, neben den professionellen Akteuren wie Zahnärztinnen und Zahnärzten samt ihrer Teams auch die weitaus größere Gruppe der Pflegenden – professionell wie privat – einzubeziehen und niedrigschwellig an das komplexe Thema heranzuführen. Die LAGP hat mit einer durchdachten Idee eine Basis geschaffen, jetzt findet sie deutschlandweit hoffent­lich viele Nachahmer. 

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