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Zahnmobil versorgt hilfsbedürftige Menschen

UKSH und Diakonie Altholstein schreiten zur Tat

Die Zahnkliniken des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, haben in Kooperation mit der Diakonie Altholstein ein „Zahnmobil“ eingerichtet, das die zahnmedizinische Versorgung von immobilen und wohnungslosen Patientinnen und Patienten in Schleswig-Holstein verbessern soll.

Ein zahnärztliches Team des UKSH fährt mehrmals in der Woche Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe an. Damit wird Menschen ohne festen Wohnsitz ein regelmäßiges Angebot zur zahnmedizinischen Akutversorgung und Beratung gemacht. Das Zahnmobil besucht auch Alten- und Pflegeheime sowie Unterkünfte für Geflüchtete. Das Projekt, das von der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein und der Förderstiftung des UKSH unterstützt wird, wurde heute im Trinkraum „Kieler Anker“ in Kiel-Gaarden vorgestellt.

Vorantreibende des Projektes neben Zahnmobil

Alexander Eck, Vorstandsvorsitzender der Förderstiftung des UKSH, Gesa Kitschke, Geschäftsführerin der Diakonie Altholstein, Prof. Dr. Christof Dörfer, Studiendekan für Zahnmedizin und Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des UKSH, Campus Kiel, Dr. Kai Voss, Vizepräsident der Zahnärztekammer und Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des UKSH, Campus Kiel, (v. l.) neben dem neuen Zahnmobil.

„Mit dem Zahnmobil möchten wir zusammen mit der Diakonie die zahnmedizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten verbessern, die den Weg in die Zahnarztpraxis bzw. die Zahnklink nicht oder nicht mehr alleine schaffen“, sagte Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des UKSH, Campus Kiel, der das Projekt maßgeblich initiiert hat. „Obdachlose und ältere hilfebedürftige Menschen leiden häufig unter mangelhafter zahnmedizinischer Versorgung, die einen wesentlichen Einfluss auf den gesundheitlichen Allgemeinzustand hat. Angst, Unsicherheit, Scham oder die physische und psychische Konstitution stellen für sie Hürden dar, reguläre Arztpraxen aufzusuchen. Auch von Armut betroffene Menschen haben häufig keinen ausreichenden Zugang zur Gesundheitsprävention.“

„Die Gründe, warum die Zielgruppe unseres Zahnmobils oftmals nicht die regulären Praxen nutzt, sind vielschichtig. Diese Menschen sind häufig damit beschäftigt, ihren Lebensalltag zu meistern, der durch viele Herausforderungen geprägt ist. Schon einfache Zahnschmerzen können dabei das Wohlbefinden stark negativ beeinträchtigen. Deshalb freuen wir uns, gerade dieser vulnerablen Zielgruppe den Zugang zu einer Akutversorgung niedrigschwellig zu ermöglichen“, sagte Gesa Kitschke, Geschäftsführerin der Diakonie Altholstein.

Zahnmobil der USKH und der Diakonie Altholstein

Das Zahnmobil, ein Gemeinschaftsprojekt des UKSH und der Diakonie Altholstein, soll die zahnmedizinische Versorgung hilfsbedürftiger Menschen verbessern.

Für das Projekt wurde das Innere eines Krankentransportwagens zu einem vollausgestatteten zahnmedizinischen Behandlungsraum umgebaut und eingerichtet, unter anderem mit einem Röntgengerät, einem Behandlungsstuhl und allen gängigen zahnärztlichen Instrumentarien. Seit Mitte Januar fährt das Zahnmobil an derzeit drei Wochentagen – nach Ende der Pilotphase an vier Tagen - verschiedene Orte in Schleswig-Holstein an, unter anderem Rendsburg, Kiel, Husum, Bad Segeberg und Neumünster. Die Zahnärztin oder den Zahnarzt für die jeweilige Tour stellen im Wechsel die vier UKSH-Zahnkliniken am Campus Kiel: die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, die Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffkunde und die Klinik für Kieferorthopädie.

Die Diakonie Altholstein erstellt Einsatzpläne und koordiniert die Besuche des Zahnmobils unter anderem mit den entsprechenden Einrichtungen der Obdachlosenhilfe. Zwei Fahrer der Diakonie, die über eine genaue Kenntnis der Zielgruppe verfügen und die Patientinnen und Patienten vor Ort auch über weitere soziale Hilfen beraten können, bringen an allen Einsatztagen das Zahnmobil dorthin, wo es gebraucht wird.

Team des Zahnmobils im Einsatz

Zum Team des Zahnmobils zählen Dr. Anne-Kathrin Eisenbeiß (l.), Zahnärztin und Oralchirurgin der Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Celine Sackmann, ZMFA der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Paradontologie, und Kevin Hoetger, Zahnmedizinstudent im 8. Semester (der für das Foto die Rolle des Patienten eingenommen hat).

Jede Fahrt begleitet außerdem eine Studentin oder ein Student der Zahnmedizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. „Die Studierenden sollen durch diese Einsätze für Patientinnen und Patienten mit anderen Krankheitsbildern sensibilisiert werden. So kann durch das Projekt auch die Lehre in der Zahnmedizin erweitert und verbessert werden“, sagte Prof. Wiltfang.

Die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein hat die Anschaffung des Zahnmobils mit rund 20.000 Euro aus ihrem Fürsorgefonds unterstützt. „In den kommenden Jahren wird die Anzahl an Menschen mit Unterstützungsbedarf stetig ansteigen. Umso wünschenswerter und wichtiger sind niedrigschwellige Angebote und Projekte, die den Zugang zu notwendigen Zahnbehandlungen erleichtern. Das Zahnmobil bietet unserer Meinung nach genau solch eine niedrige Hemmschwelle für diese Bevölkerungsgruppen“, sagte Dr. Kai Voss, Vizepräsident der Zahnärztekammer.

Der Kauf und Einbau der Röntgeneinheit im Zahnmobil wurde von der Förderstiftung des UKSH mit rund 19.000 Euro finanziert. „Innovative medizinische Vorhaben des UKSH sind ein Förderschwerpunkt unserer Förderstiftung. Es freut mich daher sehr, dass wir dank unserer starken Kuratoren-Gemeinschaft der 72 Unternehmerpersönlichkeiten dieses Projekt unterstützen können, mit dem die zahnmedizinische Versorgung Hilfsbedürftiger verbessert, aber – genauso wichtig für zukünftige Ärztegenerationen – auch ein Beitrag zur Lehre in der Zahnmedizin geleistet wird“, sagte Alexander Eck, Vorstandsvorsitzender der Förderstiftung des UKSH.

In Zeiten, in denen das Zahnmobil nicht vom UKSH verwendet wird, wird niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten die Möglichkeit gegeben, das Fahrzeug für eigene Projekte zu mieten.