Anzeige
Schlaganfall: Schlechte Zähne können Risiko erhöhen
Schlechte Zähne können das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Dies gilt vor allem für Parodontitis-Patienten.

Schlechte Zähne können das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Dies gilt vor allem für Parodontitis-Patienten.

Es gibt viele gute Gründe, am Tag der Zahngesundheit am Sonntag, 25. September 2016, für eine bessere Vorsorge zu werben. Eine aktuelle Studie aus Dänemark unterstreicht sogar den Verdacht, dass schlechte Zähne auch Schlaganfälle begünstigen können. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hin.

Hohes Schlaganfall-Risiko für Parodontitis-Patienten

Kardiologen, Zahnärzte und Mikrobiologen haben den Zusammenhang zwischen Parodontitis und kardiovaskulären Erkrankungen untersucht. Insgesamt wurden 17.691 Patienten identifiziert, die in einem 15-Jahreszeitraum in dänischen Krankenhäusern eine Parodontitis-Diagnose erhielten. Verglichen wurden sie mit gut 83.000 Kontrollprobanden.

Es zeigte sich, dass Parodontitis-Patienten ein doppelt so hohes Risiko für kardiovaskuläre Todesereignisse wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte aufwiesen. Insgesamt hatten sie sogar eine 2,7-fach erhöhte Sterblichkeit in diesem Zeitraum. Die Parodontitis-Patienten hatten außerdem mehr Nebenerkrankungen.

Zahnärzte weisen auf Prophylaxe hin

Zahnärzte weisen schon länger darauf hin, dass ihre Prophylaxe auch Herz und Hirn schütze. Die These ist, dass lokale chronische Entzündungsprozesse über die im Zahnfleisch lebenden Keime auf das Herz-Kreislauf-System wirken. Wissenschaftlich scheint das plausibel, doch die Datenlage ist bis heute nicht ganz eindeutig. Wer im Krankenhaus eine Parodontitis-Diagnose erhält, hat in der Regel noch weitere Erkrankungen, was die Studienergebnisse beeinflussen kann.

"Das dänische Register liefert jetzt recht gute Daten", urteilt Philipp Grätzel von Grätz, Berliner Arzt und Wissenschaftsjournalist. Er beobachtet im Auftrag der Stiftung Deutsche Schlagfanfall-Hilfe regelmäßig die internationale Forschung. Zwar sollte man nicht in Panik verfallen und die Daten überbewerten, "aber es gibt ja auch andere gute Gründe für Zahnpflege".