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65 Prozent für Impfpflicht in Deutschland

Frau mit Pflaster und Daumen hoch

65 Prozent der Menschen in Deutschland unterstützen eine Impfpflicht gegen COVID-19 für alle Erwachsenen. Das ergab die 9. Befragungswelle des European Covid Survey vom 23. Dezember 2021 bis 11. Januar 2022.

65 Prozent der Menschen in Deutschland unterstützen eine Impfpflicht gegen Covid-19 für alle Erwachsenen. Für eine Impfpflicht für alle Altersgruppen mit bereits zugelassenem Impfstoff – auch Kinder und Jugendliche – sprechen sich 60 Prozent aus.

Neue Ergebnisse der European Covid Survey (ECOS)

Das ergab die aktuelle Befragung der repräsentativen European Covid Survey, die das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg regelmäßig durchführt.

Eine Impfpflicht nur für einzelne Gruppen, wie medizinisches Personal, den öffentlichen Dienst oder Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere, erzielt jeweils rund 70 Prozent Zustimmung. „Die Unterstützung einer Impfpflicht scheint daher eher eine generelle Entscheidung der Menschen zu sein. Für wen diese letztendlich gilt, spielt nur eine untergeordnete Rolle“, so Prof. Dr. Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor des HCHE. Grundsätzlich zeige sich: Je älter die Menschen sind, umso mehr befürworten sie die Impfpflicht. Zudem ist die Zustimmung im Norden und Westen Deutschlands am größten. Ungefähr jeder Sechste hat sich aber aktuell noch keine eindeutige Meinung für oder gegen eine Impfpflicht gemacht.

Obwohl nur jeder Zweite derzeit mit dem Management der Impfkampagne zufrieden ist, stieg die Impfbereitschaft in Deutschland auf 86 Prozent, vier Prozentpunkte mehr als im September 2021. Im Westen und Süden Deutschlands kletterte die Impfbereitschaft auf 90 Prozent, die östlichen Bundesländer liegen mit 77 Prozent deutlich niedriger. „Geringe Werte bei der Impfbereitschaft finden wir vor allem bei den Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben“, so Schreyögg. In dieser Gruppe liege die Impfbereitschaft bei nur 65 Prozent.

Von den bereits Geimpften sind 79 Prozent bereit, sich auch boostern zu lassen, am höchsten ist der Wert im Westen Deutschlands mit 84 Prozent. Im Osten ist dagegen mehr als jeder fünfte Geimpfte gegen eine Booster-Impfung. Unter den befragten Eltern gaben 56 Prozent an, ihre Kinder impfen zu lassen, vier Prozentpunkte weniger als im September. Gegen eine Impfung ihrer Kinder sind demnach 27 Prozent. In anderen europäischen Ländern zeigen sich hier große Unterschiede: So gaben in Spanien und Portugal nur sechs beziehungsweise sieben Prozent der Eltern an, ihre Kinder nicht impfen zu lassen, in Frankreich sagten dies 30 Prozent.

Ungeachtet der aktuellen Diskussion über eine mögliche Impfpflicht machen sich 81 Prozent der Befragten in Deutschland Sorgen über eine Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften. In Dänemark liegt dieser Wert mit 68 Prozent am geringsten unter den acht befragten europäischen Ländern, gefolgt von Großbritannien mit 71 Prozent.

Eine Darstellung der Ergebnisse aus allen Befragungswellen ist online abrufbar.
Die Impfbereitschaft bezieht sich auf die repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung und beinhaltet geimpfte und noch nicht geimpfte Befragte.