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MIH – Schlüssel für eine bessere Lebensqualität

Kurz zusammengefasst – Worauf es bei MIH ankommt

Frühe Diagnose

  • Frühzeitiges Erkennen der MIH ist der Schlüssel für alle
  • weiteren Schritte.
  • Die Erkrankung tritt üblicherweise zwischen fünf und
  • sechs Jahren auf.
  • Nach aktueller Definition ist mindestens ein Sechsjahrmolar klassisch betroffen.
  • Anzeichen sind zum Beispiel eine Veränderung der
  • Transluzenz des Schmelzes.
  • Die Veränderung der Transluzenz ist in Form von Opazitäten sichtbar, die weiß, cremefarben, gelb oder braun sein können.

Nachhaltiges Vertrauen

  • Nach erfolgter Diagnose MIH sollte sich ZahnärztInnen Zeit für die Eltern und die betroffenen Kinder nehmen.
  • Eine sensible, aber offene Kommunikation mit Kind und
  • Eltern trägt essenziell zum Therapieerfolg bei.
  • Wichtig für Eltern und Kind sind eine umfassende Aufklärung und gut aufbereitete Informationen in verständlicher
  • Sprache.
  • Das Kind sollte verstehen, was passiert, und keine Angst
  • haben.
  • Den Eltern sollte die Verunsicherung über ihr potenzielles Verschulden an der Erkrankung ihres Kindes genommen werden.
  • Es gilt vor allem, die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren, unter anderem um die regelmäßige Mundhygiene aufrecht zu erhalten und die Behandlung erträglich zu machen.

Schmerzarme Behandlung

  • Eine sensible und empathische Behandlung ist bei MIH-betroffenen Kindern besonders wichtig.
  • Anstatt klassischer Luftpüster und Sauger sollten beispielsweise eher Watterollen und Wattekügelchen zum Trockentupfen des Zahns verwendet werden.
  • Je nach Schwere der Schmerzempfindlichkeit sollte die Behandlung der Schmerzen erfolgen: von Zahnpasten für schmerzempfindliche Zähne bis zum Einsatz von Sealings oder restaurativen Techniken.
  • Für die häusliche Schmerzprophylaxe kann eine desensibilisierende Zahnpasta wie Elmex Sensitive Professional empfohlen werden.
  • Zur häuslichen Kariesprophylaxe empfiehlt sich die Mundhygiene mit einer Fluoridzahnpasta mit mindestens 1.450 ppm Fluorid sowie die wöchentliche Verwendung eines Fluoridgels, wie zum Beispiel Elmex Gelée.

    Basis wird frühzeitig gelegt

Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), auch Kreidezähne genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, die weltweit vorkommt. Die Basis für die Erkrankung wird schon frühzeitig gelegt, wird aber häufig erst mit acht Jahren diagnostiziert. Für die betroffenen Kinder, aber auch für ihre Eltern, beginnt in der Regel eine Zeit voller Unsicherheit, die oft von Selbstvorwürfen begleitet wird. Nach der Diagnose MIH ist deshalb vor allem eines wichtig: Aufklärung und Hilfestellung für Kinder und Eltern. Eine professionelle zahnärztliche Betreuung der Kinder ist dabei unerlässlich.

Nach der European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD) handelt es sich bei MIH um eine „entwicklungsbedingte Fehlstrukturierung des Zahnschmelzes unterschiedlichen Schweregrades an mindestens einem Sechsjahrmolar, mit oder ohne Anzeichen der Erkrankung an den bleibenden Inzisiven“ [1]. Die Basis für eine potenzielle spätere MIH-Erkrankung wird schon relativ früh gelegt. Die Mineralisation der ersten bleibenden Molaren beginnt schon vor, die der ersten bleibenden Schneidezähne kurz nach der Geburt. Die Kronenbildung der Molaren ist erst mit etwa drei, die der Inzisiven mit knapp sechs Jahren abgeschlossen.

Durchschnittliche globale Prävalenz von 13 bis 14 Prozent

Gemäß einer der Expertinnen für MIH, Prof. Dr. Katrin Bekes – Leiterin des Fachbereichs Kinderzahnheilkunde der Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien und Präsidentin der Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) – wird von einer durchschnittlichen globalen Prävalenz von 13 bis 14 Prozent ausgegangen [2]. Aktuelle Studien in Deutschland haben laut Bekes gezeigt, dass bei den 12-Jährigen mindestens 28,7 Prozent einen Backenzahn mit MIH aufweisen. [3] Das Feld der MIH-Forschung wird dabei erst seit ungefähr 20 Jahren erschlossen und ist seitdem immer mehr ins Bewusstsein der ZahnärztInnen gerückt.

Bei 8-Jährigen genau hinsehen

Da in der Regel erst mit acht Jahren alle vier Molaren und Inzisiven durchgebrochen sind, ist es wichtig, in dieser Altersstufe genau hinzusehen. Erste Anzeichen können aber auch andere Zähne und Milchzähne geben, die von der sogenannten Milchmolaren-Hypomineralisation (MMH) betroffen sein können.

„Die fehlstrukturierten Zähne zeichnen sich klinisch durch eine Veränderung in der Transluzenz des Schmelzes aus. Diese wird in Form von Opazitäten sichtbar, die in ihrer Farbe weiß, cremefarben, gelb oder braun sein können. Sie sind deutlich umschrieben und somit klar abgrenzbar. Im Bereich der befallenen Areale kann es auch zu Substanzverlusten, posteruptiven Schmelzeinbrüchen, kommen, die bereits während der Eruption des entsprechenden Zahnes auftreten können“, so Bekes.

Mit Kommunikation Vertrauen gewinnen

Die betroffenen Kinder leiden häufig unter großer Schmerzempfindlichkeit, beispielsweise wenn sie kalte oder warme Flüssigkeiten, beziehungsweise Nahrung zu sich nehmen oder einfach nur atmen. Es kann zu chronifizierten Schmerz-Angst-Zuständen kommen. In Folge kann die Bereitschaft des Kindes, mit ZahnärztInnen zu kooperieren, sinken. Die empfundenen Schmerzen setzen einen Prozess in Gang, der einen sinnvollen Umgang mit der Krankheit oder gar eine adäquate Mundhygiene nahezu unmöglich macht. Durch die erschwerte Mundhygiene erhöht sich das Kariesrisiko und damit der Behandlungsbedarf. Das Kind wird weiter verunsichert und die Eltern sind oftmals ratlos, wie sie ihrem Kind helfen können.

Sehr häufig machen sich Eltern Vorwürfe und fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Das kann zu erheblichen Spannungen in der Familie führen [4, 5, 6]. „Eine klare Kommunikation mit den Eltern und die Aufklärung, warum sich die Situation so zeigt und wie geholfen werden kann, ist essenziell und schafft Vertrauen“, ergänzt Bekes.

Watterollen statt Luftpüstert

Die Expertin empfiehlt bei der Untersuchung von MIH-PatientInnen vor allem, die Schmerzsymptomatik im Auge zu behalten: „Bei der Inspektion der betroffenen Zähne sollten etwa kein klassischer Luftpüster und Sauger zum Einsatz kommen, vielmehr können Watterollen und Wattekügelchen zum Trockentupfen des Zahns verwendet werden.“

Klarheit schaffen, Ängste nehmen

Praxisteams können aktiv dazu beitragen, hier Klarheit für die Betroffenen und ihre Eltern zu schaffen. Es gilt Sicherheit zu vermitteln und zu verdeutlichen, dass die Ursachen von MIH in der Regel nicht im Fehlverhalten der Eltern zu finden sind. Die Ursachenforschung bei MIH steckt noch in den Anfängen.

„Da die betroffenen Zähne, also bleibende Molaren und bleibende Inzisiven, um die Geburt und in der frühen Kindheitsphase mineralisieren, müssen die Ursachen in dieser Altersphase gesucht werden. In den Fokus geraten sind hierbei Kinderkrankheiten wie Bronchitiden, Pneumonien, Mittelohrentzündungen oder Antibiotikagaben in diesem Zeitraum“, erläutert Bekes. Weiterhin werden Risikofaktoren wie eine Frühgeburt, Sauerstoffmangel während der Geburt, ausgeprägte Fieberepisoden oder Infektionskrankheiten in der frühen Kindheit, unterschiedliche Mineralisationsmängel beziehungsweise genetische oder hormonelle Einflüsse diskutiert.

Informationsmaterial, Empathie und Ehrlichkeit

Die Aufklärung von Eltern und Kindern sowie die Bereitstellung von umfassendem Informationsmaterial kann vertrauensbildend wirken. Wichtig sind auch Empathie und Ehrlichkeit bezüglich der Krankheit.

„Zunächst einmal ist das Verständnis um die Variabilität des Krankheitsbildes und die sich daraus ergebenden individuellen Aufgaben seitens des Praxisteams essenziell. Wichtig ist es, Kinder und Eltern in einer für sie verständlichen Sprache über die MIH zu informieren und aufzuklären. Zudem sollte detailliert und transparent erläutert werden, wie der weitere Behandlungsweg aussieht und welche Herausforderungen hier auf die Betroffenen und ihre Familien zukommen können“, empfiehlt Bekes.

Ein wichtiges Ziel ist Schmerzreduktion

Um die Lebensqualität der betroffenen Familien wieder zu steigern und eine nachhaltige Mundhygiene zu ermöglichen, ist eine professionelle Behandlung der Schmerzen notwendig. „Zunächst muss die Schwere der Hypersensibilität verifiziert werden. Leichte Formen können eventuell mit Zahnpasten für schmerzempfindliche Zähne oder mit Casein-Phosphopeptid-amorphes Kalziumphosphat-Präparaten (CPP-ACP) behandelt werden. Bei schweren Formen von Schmerzempfindlichkeit müssen Versiegelungen und Abdeckungen, sogenannte Sealings oder restaurative Techniken, zum Einsatz kommen“, führt Bekes aus.

Für die häusliche Schmerzprophylaxe kann eine desensibilisierende Zahnpasta, zum Beispiel Elmex Sensitive Professional, empfohlen werden. Da diese außerdem 1.450 ppm Fluorid enthält, können die Zähne gleichzeitig vor Karies geschützt werden. Zur häuslichen Kariesprophylaxe empfiehlt sich zusätzlich die wöchentliche Verwendung eines Fluoridgels, zum Bespiel Elmex Gelée.

Broschüre von DGKiZ und Elmex Forschung

Neu: Informationen für Eltern stehen in der Broschüre: „Kreidezähne – was ist MIH und was können wir dagegen tun?“ zur Verfügung. Diese wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKiZ) in Zusammenarbeit mit der Elmex Forschung erarbeitet und kann unter bit.ly/3zBJz4d abgerufen werden. Die gedruckte Version der Broschüre ist in Kürze erhältlich. Weitere Infos auch beim CP-Gaba-Kundenservice.

Dr. Anna Maria Schmidt, Hamburg

Literaturverzeichnis

Titelbild: Beaunitta Van Wyk/peopleimages.com – stock.adobe.com

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