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Silberne Ehrennadel für behindertenorientierte Zahnmedizin

Behindertenorientierte Zahnmedizin (BOZ) an der UW/H
 

Universität Witten/Herdecke: Prof. Dr. Peter Cichon und Prof. Dr. Andreas Schulte werden für langjähriges Engagement ausgezeichnet.

Für ihre Verdienste in der zahnärztlichen Behandlung von Menschen mit Behinderungen haben Prof. Dr. Peter Cichon und Prof. Dr. Andreas Schulte von der Universität Witten/Herdecke (UW/H) die Silberne Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft erhalten. Beide Zahnmediziner hätten sich in ihrer gesamten beruflichen Laufbahn nachhaltig der Behandlung von Menschen mit Beeinträchtigungen gewidmet und maßgeblich für die Implementierung dieser so schwierigen wie dankbaren Aufgabe im zahnärztlichen Behandlungsspektrum gesorgt, so die Begründung der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und der Bundeszahnärztekammer.

„Diese Ehrung ist eine besondere Anerkennung der jahrzehntelangen Arbeit aller am und für den Lehrstuhl tätigen Mitarbeitenden, Studierenden sowie Ärztinnen und Ärzte“, sagt Prof. Cichon. Der Zahnmediziner kam bereits 1987 für einen Lehrauftrag an die UW/H, wo er zunächst eine Abteilung für die zahnärztliche Behandlung von Menschen mit Behinderung gründete, aus der später ein eigener Lehrstuhl entstehen sollte.

Porträtbilder

Foto links:
Für seine Arbeit am deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin wurde Prof. Dr. Andreas Schulte (UW/H) von der Zahnärztekammer geehrt.

Foto rechts:
Prof. Dr. Peter Cichon erhält die Silberne Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft für seinen Einsatz in der Behindertenorientierten Zahnmedizin.


Jährlich nehmen rund 1.500 Patienten das Versorgungsangebot wahr


Die Behindertenorientierte Zahnmedizin (BOZ) hat an der UW/H seit den frühesten Jahren einen hohen Stellenwert. So hat die Universität dem zahnmedizinischen Fachgebiet als bis heute einzige Hochschule in Deutschland einen eigenen Lehrstuhl gewidmet und es damit zu einem integralen und verpflichtenden Bestandteil des Studiums gemacht.

Der Stiftungslehrstuhl wurde durch die Software AG – Stiftung ermöglicht, die ihn seit seiner Besetzung mit Prof. Schulte im Jahre 2015 finanziert. Jedes Jahr werden rund 1.500 Patient:innen in der universitären Zahnklinik behandelt.

Prof. Dr. Andreas Schulte weiß: „Menschen mit Behinderung verdienen eine besondere Aufmerksamkeit in der Gesundheitsversorgung. Es gibt körperliche oder geistige Behinderungen, die die eigenständige Mundhygiene erschweren, die Kaufunktion einschränken, keine ausgewogene Ernährung zulassen oder in anderer Weise die Mundgesundheit beeinträchtigen.“

Das Ziel der BOZ-Abteilung ist es vor allem, präventiv zu behandeln, um die eigenen Zähne der Patient:innen möglichst ein Leben lang zu erhalten. Dazu trägt auch das Angebot der sogenannten „Mundsprechstunde“ bei, die gemeinsam mit einer Logopädin durchgeführt wird und darauf abzielt, den Schluckakt und den Mundschluss bei Personen mit bestimmten Syndromen zu verbessern.

Vertrauen ist der Schlüssel

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen zahnmedizinischen Behandlung ist das Vertrauensverhältnis zwischen Mediziner und Patienten. Teil der Lehre ist es, Studierende für die unterschiedlichen Formen von Behinderungen zu sensibilisieren. Vor allem eine gelungene Kooperation zwischen Patient und Ärztin sei für eine erfolgreiche Behandlung entscheidend, sagt Zahnmediziner Prof. Dr. Andreas Schulte.

Daher würde im Studium ein besonderer Fokus auf Kommunikation gelegt, um die Studierenden zu befähigen, flexibel und empathisch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Patienten einzugehen. Das Wittener Konzept geht auf: So betreut die BOZ-Abteilung 90 Prozent der Patienten mit Behinderung mit Erfolg im Wachzustand, lediglich bei 10 Prozent ist eine Therapie in Vollnarkose erforderlich. Die zahnärztliche Therapie an der UW/H steht damit im Einklang mit der UN-Behindertenkonvention aus dem Jahre 2006, die die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung in der Gesundheitsversorgung fordert.

Bis heute sei eine inklusive Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderung in Deutschland kein Selbstverständnis, berichten einhellig Prof. Cichon und Prof. Schulte. „Für die Zukunft erwarten wir eine bessere Unterstützung unserer Arbeit.“

Zahnuntersuchung

Jährlich werden rund 1.500 Patienten mit Behinderung an der universitären Zahnklinik in Witten erfolgreich behandelt.