Im stilvollen Rahmen des Münsteraner Erbdrostenhofs hat die Apollonia-Stiftung der Zahnärzte zu Münster am 22. Sptember Prof. Dr. Norbert Lammert für seine Verdienste um den Gedanken der Prävention ausgezeichnet. Zudem vergab die Stiftung einen Förderpreis für Grundlagenforschung in der Seniorenzahnmedizin, der an Prof. Dr. Ina Nitschke und Dr. Angela Stillhart ging.
Die Stiftung zeichnete nach eigenen Angaben in diesem Jahr einen Politiker aus, der während seiner Amtszeit und aus seiner persönlichen Grundhaltung heraus den Menschen Freiheit als Verpflichtung zu Eigeninitiative und zu präventivem Handeln nahelegt hat.
Demokratie verbunden mit Rechten und Pflichten
Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Dr. Klaus Bartling, würdigte das Wirken von Prof. Lammert: „Für Sie ist die Freiheit in einer Demokratie fest verbunden mit Rechten und Pflichten. Ein freier mündiger Bürger gestaltet selbst und regelt Dinge im besten Fall in Eigeninitiative. Das betrifft auch die Gesundheit, die er präventiv erhalten will. Mit Ihrer Haltung und Ihrem Wirken fordern Sie die Menschen zu eigenem präventiven Handeln auf. Das macht Sie zu einem würdigen Vertreter der Prävention.“
In seiner Laudatio sagte Münsters Oberbürgermeister und Regierungspräsident a. D., Dr. Jörg Twenhöven: „Für Lammert sind Toleranz und Freiheit untrennbar verbunden, wobei er die Toleranz als den großen Bruder der Freiheit bezeichnet und noch höher bewertet. Seine persönliche Auffassung von der Demokratie als wertvolle politische Ordnung prägte seine Arbeit als Bundestagspräsident. Er betonte stets das freie Mandat der Abgeordneten als Wesenskern der parlamentarischen Arbeit. Zu Deutschland sagte er, es sei eigenartig, dass man das, was vor den Füßen liege, in den Wolken suche.“
Prävention als Anstrengung und Notwendigkeit
In seiner Ansprache mahnte Lammert unter anderem, das Vergangene nicht zu vergessen, sich des guten Gegenwärtigen bewusst zu sein und auch das Künftige immer demokratisch zu gestalten. Prävention falle eben nicht in die Kategorie „Gemütlichkeit“, sondern in die von Anstrengung und Notwendigkeit. Er kündigte an, das Preisgeld mithilfe seiner eigenen Stiftung in verschiedene Projekte politischer Risikobereiche für präventive Maßnahmen zu investieren.
Gero-Parcours für Zahnärzte, Ärzte, Pflegende und Therapeuten
Für ihre Forschung im Bereich der Seniorenzahnmedizin erhielten Prof. Dr. Ina Nitschke (Universität Leipzig, Zürich) und Dr. Angela Stillhart (Universität Zürich) den diesjährigen Förderpreis. Sie entwickelten einen Gero-Parcours, der Zahnärzte in der Betreuung und im Umgang mit Senioren schult und inzwischen auch für Ärzte, Pflegende und Therapeuten erweitert wurde.
Der Apollonia-Preis wird seit 2002 verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. Der Förderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.