Die Weihnachtsgeschenke sind dieses Jahr analog. Das fanden die Wissenschaftler Prof. Philipp Rauschnabel und Katrin Brunner der Universität der Bundeswehr München in einer aktuellen Studie heraus. In einer Welt, die immer hektischer und durch Social Media immer schnelllebiger wird, zeigt die Studie einen Gegentrend auf: Den Menschen ist es wichtig, das der Schenkende sich über das Geschenk auch Gedanken gemacht hat. Das heißt, der unbedachte Schnellkauf ist "out". Geschenke, die eine Wertschätzung ausdrücken, sind "in".
„Weihnachten wird dieses Jahr analog, da der Markt für viele digitale Technologien gesättigt ist. Smartphones, Tablets und Co. werden höchstens durch ein neueres Modell ersetzt und sind daher nicht mehr unter den Top-Wünschen. Das wird sich wohl frühestens dann ändern, wenn neue bahnbrechende Technologien auf den Markt kommen, wie zum Beispiel Augmented Reality Datenbrillen“, so die Einschätzung Rauschnabels, Experten für digitales Marketing.
Geschenke mit Wertschätzung liegen im Trend
Laut der Studie liege das Geldgeschenk zwar auf Platz eins, das habe aber nach Einschätzung von Rauschnabel vor allem praktische Gründe. „Echte Freude kann man durch Geld nur schwierig schenken. Echte Freude entsteht dann, wenn Menschen wissen, dass sich der Schenker Gedanken gemacht hat – das erklärt auch, wieso nicht-materielle Geschenke, wie gemeinsame Ausflüge, selbstgebastelte oder selbstgebackene Dinge besonders hoch im Kurs stehen“, erklärt der Marketingexperte.
Die Studie zeigt auch, dass rund ein Viertel der Bevölkerung Anfang Dezember bisher noch keine Weihnachtsgeschenke hat. „Hier werden einige Menschen bald ziemlich ins Schwitzen kommen. Besonders herausfordernd, sowohl zeitlich als auch finanziell, sind die Geschenke für Partner und Kinder“, so Rauschnabel. Mindestens zwei Stunden dauert die Geschenkfindung bei diesen anspruchsvollen Gruppen im Schnitt. Rund 100 Euro pro Person und Geschenk investieren die Deutschen für diese Gruppen. Die Werte schwanken allerdings deutlich.
Schenken macht mehr Spaß als beschenkt zu werden
Außerdem zeigt die Studie, dass rund drei Viertel der Deutschen das Schenken an Weihnachten mehr Freude bereitet als beschenkt zu werden. „Entgegen der naheliegenden Vermutung unterscheiden sich hierbei Männer und Frauen nicht“, so die Wissenschaftlerin Brunner. Ein perfektes Geschenk, so zeigen die Ergebnisse, suggeriert, dass sich der Schenkende darüber ausführlich Gedanken gemacht hat und den Beschenkten überrascht. Der monetäre Wert oder der Alltagsnutzen des Geschenks hingegen sind zweitrangig.
In der Studie wurden 546 männliche und weibliche Bundesbürger im Alter von 18 bis 84 Jahren aus allen gesellschaftlichen Bereichen und allen 16 Bundesländern über das Panel von Consumerfieldwork befragt.