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Ärztliche Behandlungen zunehmend privat

„Immer mehr Ärzte bieten ihren Patienten Privat- und Selbstzahlersprechstunden an. Dies hat aktuell eine Umfrage des ‚Ärztenachrichtendienstes‘ bestätigt“, konstatiert Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e.V. (FÄ). Der Grund seien eindeutig die zunehmend prekären Bedingungen in der Kassenmedizin bei zahlreichen Arztgruppen.

„Die 2-Minuten-Medizin auf Kasse genügt Ärztinnen, Ärzten und auch vielen Patientinnen und Patienten immer weniger. Außerdem sind mehr und mehr diagnostische oder therapeutische Maßnahmen nicht mehr kostendeckend ‚auf Kasse‘ möglich, wie zuletzt bei HNO-ärztlichen Operationen. Oder die vertragsärztlichen Regularien entsprechen nicht den tatsächlichen Behandlungsbedarfen, wie bei manchen Laboruntersuchungen, politisch festgelegten Vorsorgeintervallen oder anderen Leistungsausschlüssen“, ergänzt Dietrich.

Hinzu kämen die Regresse für erbrachte Kassenleistungen, die insgesamt viel zu hohe Bürokratielast in der Kassenmedizin, sowie die Feststellung vieler Vertragsärztinnen und -ärzte, dass ihre engagierte und anspruchsvolle Tätigkeit politisch und finanziell nicht anerkannt wird.

Weniger Bürokratieaufwand und Regularien

„Wenn dann Verantwortliche, wie Gesundheitsminister Lauterbach, alle Hebel in Bewegung setzen, um mit teurem und bürokratischem Terminpressing Wartezeiten verkürzen zu wollen, dabei aber die tatsächlichen Ursachen für den Terminmangel wie Dumpinghonorare, Budgetierung und Schwund bei Arztzeit und medizinischem Personal gar nicht thematisiert werden, dann steigt der Frust bei vielen Ärzten. Die wenden sich dann vom KV-System der ambulanten Kassenmedizin ab“, erläutert der FÄ-Vorsitzende weiter.

„Dann wenden sich Ärzte zunehmend der Privatmedizin zu, in der sie mit weniger Zeitdruck, ohne Regresse und Budgetierung und ohne vergleichbare bürokratische Erschwernisse ihre Patienten umfassend und stressarm behandeln können – und dies kommt vor allem den Patienten auf lange Sicht zugute, weil dadurch auch zukünftig hochwertige Medizin in wohnortnahen Praxen erhalten wird“.

Titelbild: M.Dörr & M.Frommherz - stock.adobe.com