In Berlin hat ein Zahnarzt den Plan, eine Praxis zu gründen. Allerdings hat ihm dafür das Geld gefehlt. Aus diesem Grund hat der Mediziner monatelang falsche Rechnungen ausgestellt und so rund eine Million Euro kassiert. Das teilt der öffentlich-rechtliche Sende rbb mit. Wie die Rundfunkanstalt weiter berichtet, muss der Zahnmediziner nun für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis.
32 Vorwürfe der Anklage
Das Landgericht Berlin habe den 51-jährigen Zahnarzt wegen gewerbsmäßigen Betrugs schuldig gesprochen. Das Geld habe er sich von einer Privaten Verrechnungsstelle erschlichen. Wie der rbb weiter berichtet, hat ein mitangeklagter Firmeninhaber zwei Jahre und neun Monate Haft bekommen. Der 40-Jährige habe in 22 Fällen angebliche Patienten angeworben oder Personalien missbräuchlich an den Zahnarzt weitergegeben, so der rbb. Die insgesamt 32 Vorwürfe der Anklage hätten sich bestätigt, so die Vorsitzende Richterin.
Gefälschte Rechnungen
Laut Informationen des Senders sind in der Zeit von März 2012 bis April 2013 fingierte Rechnungen vorgelegt worden - bis zu 48.000 Euro teure zahnmedizinische und zahntechnische Privatleistungen, "denen keine Behandlung zugrunde lag". Darüber hinaus hätten die beiden Angeklagten dafür gesorgt, dass die angeblichen Patienten Ratenvereinbarungen mit der Verrechnungsstelle abschließen. Zur Verschleierung seien Konten eröffnet und für die Zahlung einer ersten Rate "angefüttert" worden.
Vieles bleibt im Dunkeln
Das Geld sei zum Teil in den Ausbau einer Praxis im Berliner Stadtteil Zehlendorf geflossen, die der Zahnarzt eröffnen wollte. Rund 150.000 Euro seien zudem zur Täuschung als Raten gezahlt worden. "Was mit den übrigen Beträgen geschehen ist, blieb im Prozess teilweise im Dunkeln“, so der rbb. Wie die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt weiter berichtet, wurden die beiden Angeklagten bereits vor knapp sieben Monaten verhaftet. Im Prozess haben sie Geständnisse abgelegt.
In das Urteil gegen den Mediziner wurde eine frühere Strafe einbezogen. Zu einem Schwindel zu Lasten gesetzlicher Krankenkassen sei es nicht gekommen, sagte der Ankläger am Rande des Prozesses. Gegen einige angebliche Patienten, die in den Betrug verstrickt gewesen seien, werde noch ermittelt.