Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) e.V. betrauert den plötzlichen und unerwarteten Tod ihres Vorstandsmitglieds Dr. med. dent. Karl-Ludwig Ackermann (Filderstadt). Am 31. Juli starb Ackermann – am letzten Arbeitstag vor seinem Urlaub wie die DGI mitteilte. Als Pionier, Mentor, Freund und Brückenbauer beschreibt ihn die DGI in ihrem Nachruf:
„Dr. Karl-Ludwig Ackermann gehört zu den Pionieren der Implantologie. Seit dem Jahr 2000 war er Schatzmeister im Vorstand der Gesellschaft und ein engagierter Lehrer in ihrem Fortbildungsprogramm. Sein Tod reißt eine unglaubliche menschliche und fachliche Lücke in die ‚DGI-Familie‘ und in die Zahnmedizin in Deutschland.
Pionier der Implantologie
Mit dem Thema Implantologie war Dr. Ackermann seit seiner Zeit als Assistenzzahnarzt an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz verbunden. Nach dem Studium der Zahnmedizin an dieser Universität, der Approbation sowie der Promotion zum Dr. med. dent. im Jahr 1978 folgte die Ausbildung in zahnärztlicher Chirurgie an der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie der Klinik für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde (Leitung: Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch). 1983 erwarb Dr. Ackermann die Gebietsbezeichnung „Fachzahnarzt für Oralchirurgie“. Seit 1980 war er in einer Gemeinschaftspraxis mit Dr. Axel Kirsch in Filderstadt, südlich von Stuttgart, niedergelassen.
Beliebter Mentor für mehrere Generationen von Zahnärzten
Mit Karl-Ludwig Ackermann verliert die deutsche Implantologie einen ihrer Pioniere, der die Entwicklung des Faches entscheidend mitgeprägt hat. Sein Wissen, sein Können und seine Erfahrung, die er auf den Kongressbühnen dieser Welt an Kolleginnen und Kollegen gerne weitergab, schöpfte er aus seiner Begeisterung für eine integrative Zahnmedizin: Karl-Ludwig Ackermann war ein
Vollblut-Zahnarzt, der die ganze Zahnmedizin zum Wohle seiner Patienten täglich praktizierte. Er war ein beliebter Mentor für mehrere Generationen von Zahnärztinnen und Zahnärzten, die von seiner Freude profitierten, Wissen an andere weiterzugeben. Als Lehrer verknüpfte er seine praktische Erfahrung stets mit der aktuellen Wissenschaft und passte in seiner Praxis, wie er es selbst formuliert hat, „die Therapiekonzepte kontinuierlich an neue Erkenntnisse an“.
In der DGI hatte sich Dr. Ackermann von Beginn an auf allen Ebenen engagiert. Er war aktiv und engagiert in der Fortbildung und seit dem Jahr 2000 Schatzmeister im Vorstand. Seine Fähigkeiten brachte er auch in andere Gesellschaften und Gremien ein, beispielsweise von 2009 bis 2016 als Beisitzer im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Er war Dozent und Lehrbeauftragter für Implantatprothetik und Ästhetische Zahnheilkunde an der Steinbeis-Hochschule Berlin, mit der die DGI den Studiengang „Orale Implantologie und Parodontologie“ mit dem Abschluss Master of Science (MSc) anbietet.
Geschätzter Brückenbauer
Aufgrund seiner vielfältigen und gewachsenen Beziehungen war Dr. Ackermann vor allem auch ein geschätzter Brückenbauer zu anderen Fachgesellschaften im In- und Ausland. Ihm, dem Gastprofessor an der Nippon Dental University in Niigata, verdankt die DGI eine fruchtbare Partnerschaft mit der Japanischen Gesellschaft für Orale Implantologie (JSOI), mit der die DGI das „International Journal of Dental Implantology“ herausgibt.
„Sein Tod reißt eine unglaubliche menschliche und fachliche Lücke in die ‚DGI-Familie‘ und in die Zahnmedizin in Deutschland“, erklärt der DGI-Vorstand. „Dr. Ackermann war für viele nicht nur ein Kollege, sondern ein aufrichtiger Freund mit offenem Haus für Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt.“