Bei Honorarverhandlungen schlägt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) schlägt Anpassung des Orientierungswertes um 5,9 Prozent vor.
Sowohl die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) als auch der GKV-Spitzenverband haben nun den Erweiterten Bewertungsausschuss (EBA) angerufen. „Unsere Positionen liegen diametral auseinander“, kommentierte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen die erste Verhandlungsrunde zur Weiterentwicklung des Orientierungswertes (OW).
„Uns in der aktuellen Situation für die Praxen erneut eine Nullrunde als Angebot vorzulegen, ist ein starkes Stück“, sagte Gassen. „Die Praxen haben enorme Kostensteigerungen unter anderem in den Bereichen Personal und Energie zu bewältigen. Hinzu kommt die hohe Inflation. Wir haben daher ein Plus von knapp sechs Prozent gefordert. Uns blieb bei diesen unüberbrückbaren Unterschieden bei den Positionen nichts anderes übrig, als den EBA einzuschalten. Man kann es zudem nur empörend nennen, dass die Kassenseite auch nur mit dem Gedanken gespielt hat, die Ärztinnen und Ärzte hätten ja durch das Impfen gegen Corona schon genug Geld verdient“, erläuterte der KBV-Chef.
„Man muss es immer wieder sagen: Es geht um den Erhalt der Struktur der ambulanten Versorgung und um die Finanzierung von Leistungen für die Gemeinschaft der über 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten“, so Gassen. „Und daran müssen doch gerade die Krankenkassen eigentlich ein großes Interesse haben. Sollte dafür kein Geld erübrigt werden wollen, sprechen wir gerne mit den Kassen darüber, wie das Leistungsangebot für die Versicherten dem finanziellen Rahmen angepasst und damit reduziert werden kann.“