Statement: VDEK zur Debatte um Erhöhung von Eigenanteilen
Zur aktuellen Finanzierungsdebatte in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen e. V. (VDEK): „Grundsätzlich eine Flatrate-Mentalität in der gesetzlichen Krankenversicherung zu unterstellen, verkennt die Ursachen für die Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen. Sicherlich gibt es vereinzelt Versicherte, die sich im solidarisch finanzierten System unsolidarisch verhalten. Bevor aber höhere Eigenanteile gefordert werden, müssen zunächst die strukturellen Defizite angegangen werden. Dazu gehört, dass Bund und Länder ihre Verantwortung wahrnehmen und für eine vollständige Refinanzierung der der GKV übertragenen Aufgaben, etwa der Kosten für Bürgergeldbeziehende oder Krankenhausinvestitionen, sorgen. Außerdem gilt es, die steigenden Preise für die Leistungserbringung stärker in den Blick zu nehmen, insbesondere im Bereich der Arzneimittel und Hilfsmittel. Auch die Senkung der Mehrwertsteuer bei Arzneimitteln sollte wieder auf die politische Agenda kommen.
Zudem brauchen wir passende Steuerungsinstrumente, um Versicherte gut durch das Gesundheitssystem zu lotsen und das Versorgungssystem für sie transparent zu machen. Nötig wären zum Beispiel sinnvolle und gut erreichbare Notfallversorgungsstrukturen. Ampelregierung und Bundestag sind im Zugzwang. Sie sind in den aktuell laufenden Haushaltsberatungen gefordert, Eckpfeiler für eine langfristige Stabilisierung der GKV im nächsten Jahr und darüber hinaus zu setzen.“