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Dentaler Support für besondere Sportler
Special_Smiles_Hils

Gesund im Mund: Dr. Christoph Hils berät Sportler bei den SOD Nationalen Spielen in Garmisch-Partenkirchen.   

 

Menschen mit Behinderung gehören zur Hochrisikogruppe für Karies- und Zahnfleischerkrankungen. Dr. Christoph Hils und Dr. Imke Kaschke engagieren sich im Gesundheitsprogramm Healthy Athlets von Special Olympics Deutschland (SOD). Sie beantworten gemeinsam drei Fragen und erklären, was es mit „Special Smiles – gesund im Mund“ auf sich hat.

Was sind die Ziele von Special Smiles?

Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Das Healthy Athletes Programm schließt Lücken in der gesundheitlichen Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung. Denn sie weisen in vielen Bereichen eine schlechtere Gesundheit auf und haben ein höheres Risiko für zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen. Die epidemiologische Datenlage zeigt, dass die behinderungsgerechten Präventions- und Gesundheitsförderung verbessert werden muss. Hier setzen die Angebote des Zahn- und Mundgesundheitsprogramms an, das in Deutschland durch die Wrigley Foundation und die Stiftung Innovative Zahnmedizin gefördert wird.
Mit standardisierten Untersuchungen werden international und national vergleichbare Daten über den Zahn- und Mundgesundheitszustand erhoben. Diese können für die Steigerung der Wahrnehmung der zahnmedizinischen Probleme für die Teilnehmer selbst, ihre Angehörigen und Betreuer, aber auch für gesundheitspolitische Diskussionen genutzt werden. Unter bundesweiter fachlicher Leitung von Dr. Christoph Hils engagieren sich zwölf ehrenamtliche Zahnärzte als regionale Koordinatoren in zwölf Bundesländern. In Kooperation mit den jeweiligen Special-Olympics-Landesverbänden organisieren sie ein- bis zweimal jährlich die Angebote. Sie werden dabei vor Ort von Zahnmedizinern, Studenten und zahnmedizinischem Fachpersonal unterstützt. Ohne das große ehrenamtliche Engagement dieser Fachhelfer wäre Special Smiles undenkbar.

Was muss der Zahnarzt bei der Behandlung von Athleten mit Behinderung beachten?

Bei Special Smiles erfolgen keine zahnärztlichen Behandlungen, sondern ausschließlich nicht-invasive Untersuchungen und Beratungen. Es ist besonders wichtig, Menschen mit Behinderung in die Lage zu versetzen, auf ihre Gesundheit zu achten und sie zu befähigen, selbstverantwortlich Gesundheitsrisiken zu erkennen und Methoden zu deren Vermeidung zu erlernen. Das Special-Smiles-Programm greift hier ein und bietet neben zahnmedizinischen Untersuchungen und Weiterbehandlungsempfehlungen beim Hauszahnarzt vor allem auch Anleitungen zur behindertengerechten Zahn- und Mundpflege an. Hierzu gehören praktische Übungen zur täglichen Zahnpflege, zum Beispiel am Zahnputzbrunnen. Die Angebote für Menschen mit Behinderung finden im Rahmen von Sportwettbewerben oder auch in Wohneinrichtungen und Werkstätten statt.

Zahnputzbrunnen

Praktische Übungen zur täglichen Zahnpflege am Zahnputzbrunnen.    

Gibt es Fortbildungsangebote für Zahnärzte, die sich bei Special Smiles engagieren möchten?

Die unterstützenden Teams werden vorab über die besonderen zahnmedizinischen Belange der Zielgruppe fortgebildet und in den Ablauf sowie die Untersuchungen eingewiesen.  Darüber hinaus werden Hinweise zum Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung gegeben. Neben der Einweisung im Zusammenhang mit einer Special-Smiles-Veranstaltung erfolgen Fortbildungs- und Informationsangebote über die Kooperationspartner des Zahn-und Mundgesundheitsprogramms. So wurde 2010 eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundeszahnärztekammer geschlossen. Inzwischen bestehen regionale Kooperationen zwischen Landeszahnärztekammern und SO-Landesverbänden, wie zum Beispiel im Saarland und in Niedersachsen. Wissenschaftlich arbeitet Special Smiles unter anderem mit den Universitäten Göttingen, Heidelberg, Jena, Mainz, München, Witten/Herdecke sowie mit der AG Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf in der DGZMK (AG ZMB) zusammen.


Aktion zum Tag der Zahngesundheit

Am 21. September führt Special Olympics Thüringen gemeinsam mit der LZÄK Thüringen in Erfurt im Rahmen eines Schwimmwettbewerbs ein Special Smiles Angebot durch.  Es wird von Dr. Ina Schüler geleitet und es werden rund 120 Teilnehmer erwartet.


Die Experten

Dr. Christoph Hils
• niedergelassener Zahnarzt aus Hildesheim
• Clinical Director bei Special Smiles
Dr. Imke Kaschke
• Leiterin Gesundheit und Medizin bei Special Olympics Deutschland
• Mitglied des Ausschusses Alterszahnmedizin/Behindertenbetreuung der BZÄK


Materialien in leichter Sprache
Imagefilm des Gesundheitsprogramms

 

Dieser Artikel ist der erste unseres aktuellen Schwerpunktes "Patienten mit Beeinträchtigungen".