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Bodenseetagung: patientenzentrierte Zahnmedizin in digitalen Zeiten

60. Bodenseetagung der BZK Tübingen 

Lindau, 19./20. September 2025. Entgegen dem Trend, der bei der Fortbildung die Digitalisierung immer stärker in den Mittelpunkt rückt, wird auch die 60. Bodenseetagung „ein Ort der persönlichen Begegnung und des lebendigen kollegialen Austauschs sein“. Dies postulierte Prof. Dr. Bernd Haller in der Einladung zur Jubiläumstagung im September in Lindau. Das Thema, mit dem Haller nach 25 Jahren als Fortbildungsreferent den Staffelstab weiterreicht, lautet: „Zukunft Zahnmedizin: Sicher, digital, patientenzentriert“

Die Vortragsthemen drehen sich um Sicherheit bei Diagnostik und Therapieentscheidungen, um besondere Herausforderungen wie bösartige Veränderungen in der Mundhöhle und Zahnunfälle, um nicht alltägliche Ereignisse durch einen aggressiven Patientenkreis und um das Potenzial digitaler Technologien.

Anspruchsvolles wissenschaftliches Programm 

Die Bodenseetagung in Lindau zählt zu den ältesten zahnärztlichen Fortbildungskongressen in Deutschland und wartet zum runden Geburtstag wieder mit einem anspruchsvollen wissenschaftlichen Programm auf. Der Vorsitzende der gastgebenden Bezirkszahnärztekammer Tübingen Dr. Markus Steybe führt die anhaltende Attraktivität der Tagung auch auf den ganz speziellen Lindau-Spirit zurück, auf das persönliche Gespräch und den direkten Kontakt zu den Vortragenden. In zehn Fachvorträgen werden Themen behandelt, die die Zahnärzteschaft trotz Budgetierung, Fachkräfteengpässen und Bürokratielast weiterhin in die Lage versetzen, die Bevölkerung sicher und auch kosteneffizient versorgen zu können.

Einer der Schwerpunkte liegt auf der Behandlung älterer und pflegebedürftiger Patienten, deren zahnmedizinische Betreuung zunehmend komplexer wird. Ob der Einsatz digitaler Technologien in der Alterszahnheilkunde durch verbesserte Diagnostik, pProf. Dr. Daniel R. Reißmann, Leipzigräzisere Behandlungen und mehr Komfort für die Patientenschaft Vorteile bringt, beleuchtet. Der Vortrag von Dr. Dr. Diana Heimes, Mainz, widmet sich der Früherkennung und Prävention von Mundhöhlenkarzinomen, allen voran dem Plattenepithelkarzinom, das mit weltweit jährlich 370.000 Neuerkrankungen die häufigste orale Tumorerkrankung ist. 

Endo: Fallbeispiele und praxistaugliche Konzepte 

Zum Bereich Endodontie spricht Prof. Dr. Jörg Schirrmeister, Freiburg, der das Spannungsfeld zwischen den Vorgaben der gesetzlichen Krankenversicherung und den Möglichkeiten spezialisierter Therapien ausleuchtet. Um die strukturierte Versorgung dentaler Traumata, basierend auf der aktuellen S2k-Leitlinie, dreht sich der Vortrag von Prof. Dr. Matthias Widbiller, Regensburg. Die Teilnehmer erwarten fundierte Einblicke, konkrete Fallbeispiele und praxistaugliche Konzepte. Dr. Chaman Hamad stellt zu seinem Thema „Endo-Paro-Läsionen“ einen strukturierten diagnostischen Leitfaden vor, der helfen soll, diese Läsionen sicher zu erkennen und zu behandeln.

Die Auseinandersetzung mit einem aggressiven Patientenkreis gehört zu den Ausnahmen im zahnärztlichen Alltag. Dennoch ist es wichtig, auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Martin Hoffmann, Experte für Bedrohungs- und Aggressionsmanagement, gibt Tipps für den professionellen Umgang mit Aggressionen, beleuchtet die Ursachen, zeigt Deeskalationsstrategien und weist auf Warnsignale hin.

Der zweite Tag im wissenschaftlichen Programm beginnt mit einem Vortrag über Alternativen zu Amalgam in der Füllungstherapie. PD Dr. José Ignacio Zorzin, Erlangen, gibt nach dem EU-weiten Verbot von Amalgam einen Überblick über verfügbare Alternativen, deren Langlebigkeit, Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit im GKV-Rahmen. Prof. Dr. Bernd Koos, Tübingen, spricht über kieferorthopädische Frühbehandlungen, deren Ziel es ist, Fehlentwicklungen zu vermeiden und spätere, aufwendigere Behandlungen zu reduzieren. 

Der Vortrag von Prof. Dr. Maximiliane Amelie Schlenz-Helmke, Kiel, dreht sich um aktuelle Scanner-Technologien, ihre Integration in den Behandlungsalltag und um Anwendungen in Diagnostik und Therapie. Auch der 3D-Druck gewinnt in der Zahnmedizin zunehmend an Bedeutung. PD Dr. Andreas Johannes Keßler, Freiburg, erläutert die technischen Grundlagen, stellt Anwendungsbereiche wie Modelle, Schienen, Prothesen und Restaurationen vor und betont Vorteile wie Individualisierbarkeit, Zeit- und Kosteneffizienz.

Unter dem Rubrum „Der besondere Vortrag“ wird ein Thema in den Mittelpunkt gerückt, das die Gesellschaft zunehmend prägt: künstliche Intelligenz (KI). Prof. Dr. Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz und renommierter Autor, führt dem Auditorium vor Augen „wie KI Menschen und Wirtschaft steuert – und für mehr Bürokratie sorgt“.

Programm fürs Praxisteam

Parallel zum wissenschaftlichen Fortbildungsprogramm findet die 54. Tagung für das Praxisteam statt. Dr. Jochen Eble, Referent für ZFAs, konnte kompetente Referenten gewinnen, die Tipps und Tricks für die tägliche Arbeit praxisnah aufbereitet haben. Es geht unter anderem um die unterstützende Parodontitistherapie, die als „Lebensaufgabe für Patient und Behandelnde“ charakterisiert wird. Ernährung und Kariesvermeidung, Fissurenversiegelung und Individualprophylaxe runden den Themenkreis ab. 

Zusätzlich zum Tagungsprogramm gibt es weitere Seminare, zum Beispiel einen Aktualisierungskurs zur Auffrischung der Kenntnisse im Strahlenschutz. Infos und Anmeldung gibt es hier.

große Halle halbrunde Sitzreihen mit Publikum, Bühne mit Redner und Präsentation

Entgegen dem Trend, auch bei der Fortbildung die Digitalisierung immer stärker in den Mittelpunkt zu rücken, soll auch die 60. Bodenseetagung ein Ort der persönlichen Begegnung und des lebendigen kollegialen Austauschs sein.