Dr. Wieland Schinnenburg aus Hamburg ist Zahnarzt, Rechtsanwalt (Fachanwalt für Medizinrecht) und FDP-Mitglied. Jetzt zieht der 58-Jährige, der seit 1998 als Fachautor regelmäßig für die DZW schreibt, für die FDP in den Bundestag ein.
„Die FDP Hamburg ist nun tatsächlich mit zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten“, schrieb Schinnenburg nach der Wahl auf Facebook. „Es hat für mich und Katja Suding gereicht.“ Die Hamburger FDP-Chefin und Schinnenburg profitieren von den sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandaten, wodurch Hamburg 16 statt 12 Abgeordnete in den Bundestag entsenden kann.
Ich bin sehr stolz, dass ich in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. Das ist die Krönung einer jahrzehntelangen politischen Arbeit. Auch wenn ich bald nach mehr als 30 Jahren meine Zahnarztpraxis aufgebe, werde ich immer ein Zahnarzt bleiben. Es ist ein gutes Zeichen, dass ein Zahnarzt im höchsten deutschen Parlament sitzt“, sagte Schinnenburg gegenüber der DZW.
Damit kann Schinnenburg seine Ziele jetzt konkret angehen. „Ich muss in meiner Zahnarztpraxis immer mehr Energie auf die Bürokratie verwenden, statt mich um die Behandlung meiner Patienten zu kümmern. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass dies in anderen Berufen genauso ist. Deshalb möchte ich im Bundestag dazu beitragen, den Bürokratiewahn zu stoppen“, hatte er noch kürzlich in einem DZW-Interview erklärt.
Auch das Thema Bürgerversicherung sei ihm ein Dorn im Auge: Er will die sogenannte Bürgerversicherung verhindern, „denn das würde die Mangelwirtschaft verschärfen und erst recht zu einer Zwei-Klassen-Medizin führen“. Auch der ungeliebten Budgetierung möchte er ein Ende bereiten.
Auf Facebook schrieb Schinnenburg am Wahltag: „Ich komme gerade vom Wahllokal zurück. Selten stand ich so gerne in einer Schlange.“