Als erster Kandidat für ein Vorstandsamt wurde vom Vorstandsvorsitzenden der KZV Nordrhein, Ralf Wagner, der bisherige Vorstandsvorsitzende der KZBV, Dr. Wolfgang Eßer (62), vorgeschlagen, was mit Beifall quittiert wurde. Ein Gegenkandidat wurde nicht aufgerufen, auch eine Aussprache wurde von den Delegierten nicht gewünscht. Eßer erhielt 55 von 57 abgegebenen Stimmen bei zwei Enthaltungen.
Eßer schlug als zweiten Vorstandskandidaten den gerade gewählten Vorstandsvorsitzenden der KZV Berlin, Dr. Karl-Georg Pochhammer (62), vor. Pochhammer war von 2005 bis 2011 Vorsitzender der KZBV-VV und bereits 2011 einmal im Vorstandskandidatenteam um Eßer, kam aber damals nicht zum Zuge, da Eßer in der ersten Wahl für den Vorstand Dr. Jürgen Fedderwitz knapp unterlegen war. Pochhammer wurde mit 54 von 57 abgegebenen Stimmen bei einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen gewählt.
Hendges "ein Vertreter der jungen Standespolitik"
Als dritter Kandidat wurde von Eßer erwartungsgemäß Martin Hendges (53), stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KZV Nordrhein, benannt. Hendges sei ein Vertreter der jungen Standespolitik, mit seiner Kandidatur verbinde sich für ihn, so Eßer, auch eine Zukunftsperspektive für die zahnärztliche Standespolitik, er sei ein Hoffnungsträger auch für die folgende Legislaturperiode. Hendges erhielt 54 von 56 abgegebenen Stimmen, bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung.
Nach der Wahl der drei Vorstandsmitglieder wurde der Tagesordnungspunkt 5 unterbrochen, um noch zwei Beschlüsse zu den Dienstverträgen zu fassen. Die Delegierten hatten nach der Beratung der Dienstverträge eine Resolution formuliert, in der sie von der Politik die Wiederherstellung der Selbstverwaltungsstrukturen in der Vertreterversammlung der KZBV fordern. Dabei ging es insbesondere um die vom BMG vorgesehene tageweise Anrechnung der kurativen Tätigkeit als Zahnarzt in eigener Praxis auf die Dienstgehälter.
Resolution für Bundesgesundheitsminister Gröhe
Diese von der Aufsicht geforderte Anrechnung hindere vor allem freiberuflich in eigener Praxis tätige Zahnärzte daran, für eine hauptamtliche Tätigkeit zu kandidieren. Diese einstimmig verabschiedete Resolution soll nach dem Beschlusstext an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) übergeben werden. Ein zweiter Antrag zur unverzichtbaren Mitarbeit niedergelassener Vorstände im KZBV-Vorstand wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Man werde sehen, was man zu diesem Antrag erreichen könne, so der VV-Vorsitzende Rommel.
Im Anschluss wurde die noch ausstehende Wahl des Vorstandsvorsitzenden aus den drei Vorständen vollzogen. Als Kandidat wurde von Pochhammer Dr. Wolfgang Eßer aufgerufen. In der anschließenden Wahl wurde Eßer mit 56 von 56 abgegebenen Stimmen gewählt.