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Leitlinien für die Parodontologie weiter vorantreiben

Prof. Dr. Moritz Kebschull (Universität Birmingham, England) war maßgeblich an der neuen Parodontitis-Klassifikation und an aktuellen Therapieleitlinien von DG Paro und EFP beteiligt.

Nach seiner Nominierung durch die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) wurde Professor Moritz Kebschull, Birmingham, auf der Generalversammlung der 37 nationalen Fachgesellschaften am 20. März 2021 ins Executive Committee der Europäischen Föderation für Parodontologie (EFP) gewählt. Während der Amtszeit von fünf Jahren wird Kebschull verschiedene Positionen im Vorstand einnehmen und im Jahr 2024/2025 die Präsidentschaft dieser weltweit größten und wahrscheinlich einflussreichsten parodontologischen Vereinigung übernehmen.

Nach Professor Lavinia Flores-de-Jacoby, Professor Jörg Meyle und Professor Søren Jepsen ist er nun der vierte Deutsche, der die EFP in ihrer 30-jährigen Geschichte anführen wird. In der neuen Position möchte Kebschull die sehr erfolgreiche Leitlinienarbeit und die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Parodontologie und Implantologie vorantreiben.

Vierter Deutsche, der die EFP anführen wird

Die EFP ist der Dachverband von 37 nationalen parodontologischen Gesellschaften in Europa und darüber hinaus von Argentinien bis Australien. Die EFP vertritt mehr als 16.000 Parodontologen, Zahnärzte, Wissenschaftler und Fachvertreter und stellt als Veranstalter der EuroPerio, dem weltweit führenden Kongress im Bereich Parodontologie und Implantologie, und als Herausgeber der impact-stärksten wissenschaftlichen Fachzeitschrift für Originalarbeiten in der Zahnmedizin, des Journal of Clinical Periodontology, eine wichtige Institution dar. Vor wenigen Jahren erneuerte die EFP gemeinsam mit der amerikanischen AAP die Klassifikation der parodontalen und periimplantären Erkrankungen und veröffentlichte im vergangenen Jahr auf dieser Klassifikation aufbauend Behandlungs-Leitlinien.

Moritz Kebschull ist Lehrstuhlinhaber für Restaurative Zahnheilkunde an der Universität Birmingham in England und Träger einer außerordentlichen Professur der Columbia University in New York. Vor seiner Berufung nach England war der Fachzahnarzt und DG Paro Spezialist für Parodontologie Oberarzt an der Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde Zentrum für ZMK in Bonn.

Verbindung von molekularer Forschung und Klinik

Neben seiner klinischen Tätigkeit ist Kebschull ein sehr engagierter Wissenschaftler mit dem Fokus auf die Verbindung von molekularer Forschung und Klinik. Seine Arbeiten zur molekularen Diagnostik wurden mit 17 wissenschaftlichen Preisen, unter anderem dem deutschen Millerpreis sowie dem IADR Socransky Award, ausgezeichnet.

Kebschull war vor wenigen Monaten aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ausgeschieden, dem er sechs Jahre angehört hatte. Die DG Paro hatte ihn daraufhin für die EFP Position nominiert. Im Vorstand der DG Paro leitete Kebschull unter anderem die Entwicklung von deutschen S3-Leitlinien zur Parodontitistherapie, welche die aktuelle Leitlinienentwicklung der EFP inspirierte. Als Leitlinienbeauftragter der deutschen und britischen Gesellschaft für Parodontologie leitete Kebschull die nationalen Bearbeitungen der Leitlinien, die vor einigen Wochen veröffentlicht wurden.

Leitlinien für die Parodontologie weiter vorantreiben

Als Vorstandsmitglied und zukünftiger Präsident der EFP wird Moritz Kebschull die national und international viel beachtete Arbeit an hochwertigen Leitlinien für die Parodontologie weiter vorantreiben. Im kommenden Juli sollen die Behandlungs-Leitlinien auf S3-Niveau für die interdisziplinäre Therapie der Stadium IV Parodontitis konsentiert werden, für das nächste Jahr sind hochwertige internationale Leitlinien für Periimplantitis-Therapie geplant.