Der Kampf gegen Aids ist ein Fortwährender. Ein neues Kooperationsprojekt aus Deutschland bildet deshalb Mediziner in Mosambik aus. Warum gerade in diesem afrikanischem Land und woher das Geld für die Förderung kommt.
Mosambik gehört zu den ärmsten Länderm der Welt mit der weltweit größten HIV-Epidemie. Rund 1,5 Millionen Mosambikaner – ca. 10 Prozent der Bevölkerung – haben sich bereits mit dem HI-Virus infiziert. 40.000 starben im vergangenen Jahr daran. Das liegt auch daran, dass weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu lebenswichtigen antiretroviralen Therapien hat.
Doktorandenprogramm soll helfen
Damit der Kampf gegen AIDS zügiger bei den Betroffenen ankommt, hat die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Uniklinikum Essen (UK Essen) nun ein Doktorandenprogramm ins Leben gerufen. Prof. Dr. Hendrik Streeck vom Institut für HIV-Forschung baut gemeinsam mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut von Mosambik das PhD-Programm auf. Die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung fördert das Projekt fünf Jahre lang mit 300.000 Euro. Das im Jahr 2016 gegründete Institut für HIV-Forschung ist international bekannt durch seinen Einsatz zur Entwicklung eines HIV-Impfstoffs.
Die Essener Wissenschaftler bilden in der Mosambikanischen Landeshauptstadt Maputo einheimische Ärzte in der AIDS-Bekämpfung aus, und die Nachwuchswissenschaftler können in der HIV-Forschung promovieren. Der wissenschaftliche Partner, das Instituto Nacional de Saude, ist eine der bestausgestatteten Forschungseinrichtungen des Landes.
Talentierte Mediziner werden betreut
Neue Hoffnung verbindet sich mit dem Konzept des neuen Programms: In der Graduiertenschule werden die talentiertesten Mediziner des Landes intensiv betreut, um so die medizinischen und wissenschaftlichen Strukturen vor Ort zu etablieren und weiter auszubauen. Das Studium im eigenen Land erleichtert es den Studenten, ihren familiären Verpflichtungen nachzukommen. So ist es auch Frauen eher möglich, sich an dem Programm zu beteiligen. Die Graduiertenschule startet voraussichtlich im Herbst 2017 mit zunächst drei Studenten.
Kurz und knapp
Die gemeinnützige Else-Kröner-Fresenius-Stiftung fördert die medizinische Wissenschaft und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte, deren Ergebnisse allgemein zugänglich sind. Bis heute hat die Stiftung mehr als 1.600 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 270 Millionen Euro unterstützt.