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Kolumne: Vertrauen neu aufbauen

Vertrauen von Kolleginnen missbraucht − Wie fühlt man sich und wie kann man es wieder aufbauen?


Vertrauen ist die Grundlage jeder guten zwischenmenschlichen Beziehung − auch im beruflichen Umfeld. Kolleginnen, die sich aufeinander verlassen, teilen nicht nur Arbeitsaufgaben, sondern auch Sorgen, Erfolge und manchmal persönliche Momente. Wenn dieses Vertrauen jedoch missbraucht wird, etwa durch Lügen oder Betrug, ist die Enttäuschung oft tiefgreifend. Man fühlt sich verletzt, verraten und hintergangen − Emotionen, die schwer wiegen und den Arbeitsalltag stark belasten können.

Der Schmerz, der aus einem Vertrauensbruch resultiert, ist nicht nur rational zu erklären. Es ist ein Gefühl von Verunsicherung, das Zweifel an der eigenen Wahrnehmung weckt. Man fragt sich, wie man der betroffenen Kollegin gegenübertreten soll und ob man ihr jemals wieder trauen kann. Diese Verletzung kann auch den gesamten Teamgeist beeinträchtigen und das Arbeitsklima vergiften.

Doch wie kann man nach einem solchen Vorfall wieder Vertrauen gewinnen − sowohl als Betrogene als auch als Täterin?

Ehrlichkeit und Offenheit: Wer Vertrauen wiederherstellen möchte, muss zuerst ehrlich sein und Fehler offen zugeben. Unehrlichkeit verschlimmert die Situation nur. Es braucht Mut, sich anzuerkennen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Konsequente Verlässlichkeit: Vertrauen baut sich über Zeit auf. Indem man konsequent verlässlich handelt und Zusagen einhält, zeigt man, dass man vertrauenswürdig ist. Kleine Schritte sind hierbei entscheidend.

Geduld und Zeit: Vertrauen kann nicht erzwungen werden. Es dauert, bis verletzte Gefühle heilen. Geduld und das Angebot zu einem offenen Dialog können helfen, die Wunden zu versorgen.

Grenzen respektieren: Betroffene brauchen Raum, um zu verarbeiten, was passiert ist. Respekt gegenüber den Gefühlen der anderen Person ist essenziell. Erneutes Vertrauen zu gewinnen bedeutet, sich auf einen Prozess einzulassen, der gegenseitige Anstrengung und Verständnis erfordert. Besonders in einem Kolleginnen-Team ist es wichtig, Brücken zu bauen, denn nur gemeinsam gelingt ein respektvolles und produktives Miteinander.

Die Verletzung durch Vertrauensmissbrauch mag groß sein, doch sie kann eine Chance für persönliches Wachstum und eine ehrlichere Beziehung sein − wenn beide Seiten bereit sind, daran zu arbeiten. Und wenn es nicht passt, muss man sich trennen, um seinen eigenen Seelenfrieden zu finden.

Herzlichst
Eure Sylvia Gabel

Sylvia Gabel

Sylvia Gabel ist Referatsleiterin Zahnmedizinische Fachangestellte des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. (VmF)

Mitglied seit

6 Jahre 1 Monat

Titelbild: Shutter B - stock.adobe.com