Dr. Matthias Engeln hat sich von Cerec begeistern lassen und sich entschieden, dieses System in die Praxis zu integrieren. Er nutzt es intensiv und versorgt täglich mehrere Patienten mit dieser CAD/CAM-Unterstützung. Inzwischen hat sich eine gewisse Routine eingestellt, er hat die Zahl seiner prothetischen Arbeiten deutlich gesteigert. Beim letzten Mal ging es um einen anspruchsvollen Implantatfall in der Front: Jetzt hat Dr. Engeln den Patienten final prothetisch versorgt.
Wenn ich meinen Kreislauf ankurbeln möchte, halte ich es wie viele andere auch: Ich trinke einen Kaffee. Bei meinem aktuellen Implantatfall war ich jedoch von selbst hellwach – denn das war eine Herausforderung für mich. Zur Erinnerung: Bei meinem 28-jährigen Patienten musste Zahn 11 extrahiert werden, er erhielt ein Implantat und sollte jetzt final mit Abutment und Krone versorgt werden.
Finale prothetische Versorgung nach drei Monaten
Drei Monate, nachdem er ein monolithisches Langzeitprovisorium erhalten hatte, stellte sich der Patient wieder vor. Erfreulicherweise hatte sich ein schöner Gingivaverlauf und eine Papille zwischen den Zähnen gebildet. Das Zahnfleisch zeigte sich blassrosa und absolut entzündungsfrei.
Da der Patient schon einmal eine Cerec-Krone erhalten hatte, waren die Daten schon vorhanden. Ein neuer Bildkatalog „Oberkieferreferenz“ wurde zugefügt. Zahn 11 hatte ich bei der Sitzung zuvor bereits umgestaltet, und er sollte nun als Vorlage für Zahn 21 dienen, um das Erscheinungsbild ästhetischer zu gestalten. Ich habe dann von 13 bis 23 gescannt. Für die Konstruktion von Abutment und Krone legte ich zunächst den Schraubenkanal der monolithischen Versorgung frei. In den unteren Teil hatte ich zum Schutz der Verschraubung Wattepellets platziert, sodass ich die Verschraubung leicht finden und das Langzeitprovisorium lösen und entfernen konnte. Es stellte sich eine schöne, breit ausgeformte Alveole dar.
Die Sicherung der vormaligen Scans war aufgehoben. So konnte ich im Bildkatalog „Gingivamaske“ die Regionen der Zähne 11 und 21 ausschneiden, den Inhalt des Bildkatalogs Oberkiefer löschen und den neuen Inhalt des Bildkatalogs „Oberkiefer-Gingivamaske“ in den Bildkatalog „Oberkiefer“ kopieren. Ich habe anschließend die Gingivasituation im Bereich 21 und den umgestalteten Zahn 11 für den Bildkatalog „Oberkiefer-Gingivamaske“ neu gescannt. Im nächsten Arbeitsgang wurde eine neue TiBase in das Implantat geschraubt und mit dem Scanbody versehen. Diese Situation wurde wiederum für den Bereich Oberkiefer gescannt. Alles andere war schon vorhanden. Für all das brauchte ich weniger als zehn Minuten.
Konstruktion der neuen Versorgung
Nun begann der spannende Teil: die Konstruktion der neuen Versorgung. Im Menüpunkt Administration wurde die Definition der Versorgung in „Implantatversorgung Multilayer und Referenz“ geändert. Bevor nun der Zahn 21designt wurde, bedurfte es nur eines Klicks auf Referenz Zahn 11. Schon der Erstvorschlag gefiel. Diese Konstruktion musste nun geteilt werden – auch dafür gibt es eine entsprechende Funktion. Die Konstruktion teilte sich in eine Unterkonstruktion/Abutment, deren Rand knapp unterhalb des Gingivaverlaufs lag, und einen Kronenteil.
Beim Abutment entschied ich mich für einen LT A3/14 (s) Block. Die Krone wurde aus einem HT A3/14 Block (beide von Ivoclar Vivadent) geschliffen. Nach dem Keramikbrand wurde der untere Teil des Abutments glasiert. Die Krone wurde ebenfalls glasiert und mit den Farben Braun, Weiß und Blau individualisiert.
Es folgte der für den Patienten und mich spannende Moment der Einprobe. Der Rand des Abutments verschwand wie geplant knapp unter dem Gingivalsaum. Um ganz sicherzugehen, habe ich die Krone mit Try-in-Paste yellow einprobiert – alles passte perfekt. Patient, Assistenz und ich waren ehrlich begeistert. Ich habe dann das Abutment definitiv verschraubt und den Schraubenkanal mit Pellet und plastischem Füllmaterial verschlossen. Die Krone wurde anschließend mit Speedcem Plus in der Farbe yellow eingegliedert.
Ich habe den Patienten und mich dann, wie es sich gehört, mit einem guten Kaffee für das schöne Ergebnis belohnt.
Dr. Matthias Engeln, Hamburg