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Monolithisch oder doch minimal verblendet?

Monolithische Restaurationen liegen im Trend der Zeit. Egal, wie man dazu stehen mag, diese Art der Arbeiten werden mehr und bestimmen unseren Alltag. Um so wichtiger ist es, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Anfertigung auseinander zu setzen. 
Zur Anwendung, im Rahmen dieses Artikels, kam ein neues Produkt der Firma Noritake-Kuraray, der YML Blank, der neben einer Festigkeit von initial 1100 MPa eine Transluzenz von 49% aufweist, zum Einsatz. Damit sind dann Restaurationen ohne Einschränkung der Spanne bei Brückengliedern möglich. Für kleine Spannen bietet sich nach wie vor der STML und für Einzelkronen der UTML Blank an. 

Zu jedem Bild gibt es noch ein kurzes Video, das die einzelnen Schritte etwas verdeutlicht.
 

Grundlage der Arbeit

Die Grundlage der Arbeit ist ein Kunststoffmodell,dessen Frontzähne ich vor vielen Jahren einmal mit Komposite geschichtet habe. Ziel war es also, mit einer monolithischen Versorgung eine vorgegebene individuelle Situation nachzubilden. Hier wurden vier verschiedene Arbeitsweisen Kronen zu bemalen, beziehungsweise minimal zu verblenden, von mir zur Anwendung gebracht.

Die Umsetzung

Der Zahn 11, welcher direkt neben dem zu imitierenden Komposite Zahn 21 steht, wurde mit der aufwendigsten Variante, einer minimalen labialen Überschichtung der gemalten Charakteristika versehen. Die zur Anwendung gekommene Zirkonverblendkeramik der Firma Noritake, die CZR, bietet durch verschiedene Malfarbensets die Möglichkeit, unterschiedliche Techniken zu verwenden.

Beim 11 wurde die Internal Stain Malfarbe benutzt, welche keine herkömmliche Malfarbe im Sinne von Metalloxiden ist, sondern eine mit Metalloxiden hochgefüllte Keramikmasse ist. Dadurch hat sie einen System entsprechenden WAK-Wert von 12,1 und lässt sich deshalb problemlos ein- und überschichten.

Überschichtet wurde die Bemalung im cervicalen Bereich mit der Masse LT1, einer sehr fein gemahlenen Keramikschneidemasse, welche sich auch sehr gut mechanisch bearbeiten und vor allem polieren lässt. Aufgrund der sehr transparenten Schneide des Zahnes 21 habe ich inzisal mit der Masse T clear überschichtet, welche nahezu Fensterglas-Transparenz besitzt. Auf dieser Oberfläche kann man dann Perikymatien einschleifen, diese mit einem diamantierten Gummi auf den Schmelzleisten reduzieren und polieren.

Der Zahn 12 wurde mit der Malfarbe FC Paste Stain beschichtet, einer Masse, die gebrauchsfertig vorangemischt aus dem Töpfchen verarbeitet werden kann. Auch die Glasurmassen sind gebrauchsfertig angemischt und so kann man in die als erstes aufgetragene Glasurmasse mit den Farben reinmalen. Es ist somit nur ein Brand notwendig, um eine Krone zu bemalen und zu glasieren. Das bedeutet eine ganz erhebliche Zeitersparnis im täglichen Arbeitsablauf. Es gilt “what you see is what you get”. So, wie ich die Krone in den Ofen stelle, so ist sie nach dem Brand. Auf diese Weise kann man sogar, mit entsprechender Übung, den Glanzgrad der Restauration einstellen, je nachdem, wie man die Glasurmasse aufträgt.

Der Zahn 13 wurde von mir mit herkömmlicher Farbe charakterisiert, gebrannt und dann in einem zweiten Schritt mit Glasurmasse finalisiert. Dabei wurde der Zahn chromatischer bemalt als die Inzisiven.

Video zur Bemalung 13

Der Prämolar 14 wurde ebenfalls zuerst bemalt, dann aber wurde beim Glasieren die Kaufläche noch mit der Masse Bright, einer Trägermasse für Malfarben, individualisiert. Dazu mischt man Bright mit der Malfarbenflüssigkeit zu einer honigartigen Konsistenz an und mischt sich dann Malfarbe in das Material. Mit etwas Weiß wird es eine weißliche, transparente Masse, mit ein wenig blau eben bläulich und mit Weiß, für die Opazität und etwas A+ eine dentinartige, transparente Masse. Damit lassen sich mit dem Glanzbrand noch fehlende Kontaktpunkte nachtragen, Kauflächen aufbauen und individualisieren und auch Kronen inzisal verlängern, wenn notwendig. Es ist kein weiterer Korrekturbrand erforderlich, da diese Masse trotz eines Glanzbrandes unter Atmosphäre transparent bleibt und nicht milchig wird.

Fazit:
Die modernen Zirkonmaterialien bieten eine ästhetische Möglichkeit, monolithisch zu arbeiten und sind auch lange nicht mehr so hart, wie noch vor wenigen Jahren. Zirkon, welches in den Mund inseriert wird, vermindert seine Härte um ca. 300 MPa, sodass ein Zirkon, welches initial 600 MPa besitzt, im Mund bei 300 MPa landet. Das ist eine in der Regel ausreichende Festigkeit, allerdings ist eine ausreichende Kronenstärke vom Behandler zu berücksichtigen. Die hier gezeigten vier Möglichkeiten, monolithisches Zirkon zu bemalen und fertigzustellen geben es mir als Techniker an die Hand, die passende Arbeitsweise zur Situation zu wählen.