Klinischer Fall
Im Januar 2016 stellte sich eine 31jährige Patientin mit kälteempfindlichem Zahn 26 in der Praxis vor. Es handelte sich um ein Gebiss in gutem Sanierungszustand.
Die allgemeine Anamnese war unauffällig, die zahnmedizinische Anamnese ebenfalls. Die Molaren waren mit suffizienten Kompositfüllungen versehen, der Zahn 26 wies auf einem angefertigten OPG eine röntgendichte Verschattung im Sinne einer Wurzelfüllung auf.
In der ersten Sitzung am 25.01.2016 wurde eine Vitalitätsprobe gemacht, die positiv ausfiel, ebenso eine Perkussionsprobe, die negativ ausfiel. Zur Absicherung der Diagnostik wurde eine Röntgenaufnahme angefertigt.
Die Problematik wurde mit der Patientin diskutiert und gemeinsam entschied man sich für den Versuch einer Kalsogeneinlage (ZnO Eugenol) im Sinne einer EPD, um das Beschwerdebild zu lindern. Dies gelang bis zum 14.04.2016, als sich die Patientin erneut mit Beschwerden vorstellte. Den Folgetermin nach der Kalsogeneinlage hatte die Patientin nicht eingehalten. Eine erneute Vitalitätsprobe ergab einen eindeutigen pulpitischen Befund.
Fotostrecke: Anwendungsbericht in 19 Schritten
Fazit
Der hier vorgestellte Fall lässt erkennen, dass auch ein schwieriger Fall mit stark gekrümmten Wurzelkanälen und weitem Lumen des palatinalen Wurzelkanals mit dem » MANI Silk System ohne weiteres beherrscht werden und zu einem präzisen Ergebnis führen kann. Die Komponenten des Systems und die Abstimmung der Taper innerhalb des Systems sind so gewählt, dass eine effiziente Aufbereitung erfolgen kann.
Gekrümmte Wurzelkanäle bergen immer das Risiko eines Feilenbruches. Daher sind in den letzten Jahren große Anstrengungen von verschiedenen Herstellern gemacht worden, um die Materialeigenschaften dahingehend zu ändern, dass die Feilensysteme möglichst flexible Legierungen enthalten, um auch komplexe und stark gekrümmte Wurzelkanäle beherrschen zu können.
Einerseits sind flexible Legierungen ein Segen, da sie dem Kanalverlauf gut folgen können, andererseits verändern sich diese Legierungen aber auch dahingehend, dass sie sich während der Aufbereitung als nicht längenstabil er-weisen und deshalb zu unbefriedigenden Ergebnissen führen. Das hier vorgestellte System stellt einen guten Kompromiss dar: Auf der einen Seite flexibel genug, um stark gekrümmten Kanälen zu folgen – auf der anderen Seite starr genug, um jederzeit die nötige Stabilität zu haben, keine Veränderungen der Feilengeometrie zu erzielen. Dieses wird dadurch erreicht, dass nicht die gesamte Feile einer Wärmebehandlung unterworfen wird, sondern nur der Teil, der flexibel im Kanal arbeiten soll. Das vorliegende Ergebnis spricht für diese Vorgehensweise.
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Hinweis: Dieser Bericht dient nicht als Anleitung. Die Anleitungen für die verwendeten Materialien und Geräte sind zu beachten. Die Verantwortung liegt beim Behandler.