In seinem aktualisierten Einkaufsratgeber „Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr“ veröffentlicht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), dass das Zahnfleischpflege-Gel Parodont schädliches Polyehtylen enthält. Dieses Mikroplastik gelangt über unser Abwasser ins Meer, wo es von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen werden kann.
Zur Erinnerung: Das Zahnfleischpflege-Gel ist im vergangenen Jahr von seinem Erfinder, Dr. Ismail Özkanli, in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorgestellt worden. Seitdem ist es bundesweit in vielen Geschäften und Drogeriemärkten erhältlich. Warum Parodont geringe Mengen an Mikroplastik enthält, und welche Änderungen geplant sind, erklärte Dr. Özkanli DZW-Redakteurin Evelyn Stolberg im Interview.
Dr. Ismail Özkanli, der BUND kritisiert, dass das Parodont-Zahnfleischpflege-Gel schädliches Polyehtylen enthält. Stimmt das?
Dr. Ismail Özkanli: Im hydrophoben Basisgel ist eine geringe Menge Polyethylen enthalten. Als kosmetisches Produkt wurden wir vom TÜV Rheinland als unschädlich und unbedenklich eingestuft.
Wieviel Polyethylen enthält Parodont?
Özkanli: In einer herkömmlichen Tube, die insgesamt zehn Milliliter enthält, sind genau 0,1 Milliliter Polyethylen enthalten. Wir nutzen ein hydrophobes, also wasserabweisendes Basisgel, das wir als fertige Mischung einkaufen. Darin ist das Polyethylen enthalten.
Als wir 2005 mit der Entwicklung von Parodont begonnen haben, gab es dazu noch keine Alternative. Um die Wirkung unseres Gels weiterhin zu garantieren, ist es nicht möglich, die getestete und geprüfte Mischung von heute auf morgen zu ändern.
Bleibt also alles beim Alten?
Özkanli: Selbstverständlich beschäftigen wir uns laufend mit unserem Produkt. Das Basisgel muss hydrophob sein, damit das Gel nicht direkt vom Speichel weggewaschen wird. Wir führen aber Tests durch und werden auf eine umweltfreundliche Alternative umstellen.