Was online zugänglich ist, bleibt nicht zwingend online. Im Gegenteil – Daten, die wir meist als Nutzer von Plattformen freiwillig preisgeben, können andere in ihrer Meinung beeinflussen und unser ganzes Leben verändern.
Sie können Auswirkungen beispielsweise darauf haben, ob jemand einen Job bekommt, für ein Unternehmen arbeiten und als Patient einem Zahnarzt vertrauen möchte. In diesem Spannungsfeld hat sich das Berufsbild eines Online-Profilers etabliert. Dessen Aufgabe ist es hauptsächlich, Daten im Internet aufzuspüren, zu sammeln und auszuwerten und die Ergebnisse großen Unternehmen zukommen zu lassen.
"Wir müssen lernen, mit dem Einfluss, den digitale Daten auf unser Leben haben können, umzugehen", sagt Online-Profilerin Suzanne Grieger-Langer in einem Interview mit Spiegel Online. Datenskandale um Facebook und Cambridge Analytica machen es deutlich. Doch alles, was diese Firmen können, können auch Nachrichtendienste, so Grieger-Langer. Was ist also die Lösung? Sich ganz aus dem Internet zurückzuziehen?
Das ist mit Sicherheit der falsche Weg, denn dadurch wird man keineswegs weniger angreifbar. Nur, weil man selber keine Informationen preisgibt, bedeutet nicht, dass andere es nicht machen. Man denke beispielsweise an Jameda, docfinder, Google-Rezensionen und andere Bewertungsplattformen. Hier geben Patienten Informationen über Ärzte weiter und gestalten somit den Eindruck, den man als Arzt im Internet auf andere hinterlässt. Es ist ein subjektiver Eindruck, den jedoch andere als Grundlage für Entscheidungen nehmen.
Sich aus dem Netz zurückzuziehen, um keine Spuren zu hinterlassen – das ist keine gute Idee. Denn keinen Online-Auftritt zu betreiben, garantiert noch lange keine Unsichtbarkeit. Wie Grieger-Langer treffend sagt: „Auch Menschen ohne Facebook-Konto haben ein Problem.“ Bei einer Datenanalyse holen Online-Profiler Daten meist aus dem offenen Internet – und hier findet sich über jeden etwas. Sie versuchen, gar nichts offenzulegen? Das schürt erst recht die Neugier, und wer sucht – der findet.
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach – über die eigene Online-Präsenz selbst zu bestimmen. Es reicht im ersten Schritt, einfach einmal sich selbst zu googeln, um herauszufinden, welche Informationen über mich im offenen Internet (auch von Patienten und Neupatienten) leicht und schnell gefunden werden können. Im zweiten Schritt geht es darum, selbst mitzugestalten, das heißt auf Rezensionen bei Bewertungsplattformen professionell und sachlich zu reagieren, eigene Sichtweisen darzulegen und sich im Online-Leben so kompetent zu zeigen, wie man es im Offline-Leben ist. Und dabei immer daran denken, dass online und offline miteinander verknüpft sind und für den Patienten kaum voneinander getrennt werden.
Um sich bestmöglich zu präsentieren, ist es wichtig, sorgsam mit eigenen Daten umzugehen und eine gute Strategie zu erarbeiten. Und zu reflektieren: Was habe ich wann über welche Kanäle geteilt und was teile ich in Zukunft?
Nicht nur über Bewertungsplattformen kann man sich als Zahnarzt darstellen – eine eigene Website und professionell geführte Social-Media-Auftritte bei Facebook oder Instagram tragen ebenfalls zur gelungenen Präsentation bei. Dies ermöglicht es dem Patienten, sich einen eigenen Eindruck von der Kompetenz eines Zahnarztes zu verschaffen, ohne auf Fremdmeinungen angewiesen zu sein. Eine Agentur für Praxismarketing übernimmt gerne die professionelle Kommunikation im Internet.