Hunderte Hilfseinsätze werden jährlich von Zahnmedizinern aus Deutschland erbracht. Wenig bekannt ist, dass viele Zahnmediziner in ihrer Freizeit oder in Urlaubseinsätzen aber auch als Rentner unentgeltlich Hilfe leisten: in Entwicklungsländern, nach Naturkatastrophen oder bei Bedürftigen in Deutschland.
Zahnärzte lindern viel Leid
"Sie versorgen als Zahnarzt dringliche zahnmedizinische Problem der Patienten oder leisten grundsätzliche Entwicklungshilfe" so der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, anlässlich einer Konferenz der Bundeszahnärztekammer mit zahnärztlichen Hilfsorganisationen im Rahmen der Internationalen Dentalschau (IDS).
In vielen Regionen der Welt gebe es kaum Zahnmediziner. Deshalb müssten dort viele Menschen mit Zahnschmerzen, schweren Munderkrankungen oder Deformationen leben. Dort können die Zahnmediziner aus Deutschland mit ihren mobilen Behandlungseinheiten oft viel Leid lindern. Aber auch der Aufbau einer langfristigen medizinischen Infrastruktur wird angeschoben.
"Mit dem Einsatz vieler Kollegen und in der Zahnärzteschaft eingesammelten Spenden wurden schon etliche Zahnstationen, ganze Medizinische Zentren, sogar Krankenhäuser und Schulen gebaut", erklärte der BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen, Dr. Wolfgang Schmiedel.
Konferenz zur Überwindung bürokratischer Hürden
Wie die BZÄK mitteilt, wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr als 100 Millionen Euro Spendengelder für zahnärztliche Hilfsprojekte eingesetzt. Damit die ehrenamtlich arbeitenden Zahnmediziner bürokratische und logistische Hürden schneller überwinden können, organisiert die Bundeszahnärztekammer zweijährlich eine Koordinierungskonferenz, damit die Hilfsorganisationen untereinander netzwerken können.
Als Referenten der Konferenz waren zudem zwei Vertreter vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vertreten. Die Koordinierungskonferenz "Hilfsorganisationen" findet alle zwei Jahre auf dem Branchentreff IDS in Köln statt. Unterstützt wird die Konferenz vom Verband der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI). Ergänzende Informationen sowie einen Auszug der Hilfsprojekte im Netzwerk der BZÄK gibt es auf der Webseite der Kammer.