Zahmedizinstudenten können feiern. Aber sie können auch arbeiten. Das bewiesen die Teilnehmer der EDSA-Tagung in Berlin, die trotz Party am Mittwochabend am Donnerstag pünktlich um 8.30 Uhr im Hörsaal 1 der Charité Zahnklinik saßen, um Professor Marko Jakovac zu lauschen, der über „Advantages of dental microscope in esthetic dentistry“ referierte. Er stellte Fälle aus seiner Praxis vor, unter anderem den seiner Patientin Dora, die an Amelogenesis imperfecta leidet. Die Vorher-Nachher-Bilder sprachen Bände.
Dr. Sandra Wobel, Produktmanagerin bei botiss biomaterials sprach im Anschluss über verschiedene Biomalerialien und stellte Knochenersatzmaterialien mit ihren Vorteilen vor: bovines, synthetisches und humanes Material. Mittlerweile sei es auch möglich, Knochenblöcke aus Gewebe des Patienten herzustellen. Außerdem ging die Referentin auf Biomaterialien zur Weichgewebsregeneration ein.
Dr. Carla Mora stellte iTOP (individual Trained Oral Prevention) vor. Sie betonte, wie wichtig die Pflege der Interdentalräume – auch bei gesunden Menschen – ist. Implantate verglich sie mit einem Rollstuhl. Inzwischen gibt es Impfungen gegen Polio – es kommt also (fast) nicht mehr vor, dass Menschen aufgrund dieser Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen sind. In der Zahnmedizin gibt es die Individualprophylaxe, die dafür sorgt, dass Zähne ein Leben lang erhalten bleiben. Praktische Übungen seien unerlässlich. Mora forderte die Studierenden auf, Patienten mit der Zahnpflege nicht allein zu lassen.
Nach der Theorie kam die Praxis: Die Sponsoren iTOP, Meisinger, Henry Schein, DMG, Hu-Friedy, botiss und VOCO hatten Workshops vorbereitet, in denen die Studierenden Gelerntes vertiefen konnten. Bei Voco ging es zum Beispiel um die Herstellung von Provisorien. Nach einer kurzen Einführung mit praktischen Tipps stellten die 15 Kursteilnehmer mithilfe von Alignern Provisorien aus Komposit her.