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Trauer um Kammerpräsident Dr. Christian Junge

Die Landeszahnärztekammer Thüringen trauert um ihren Präsidenten Dr. Christian Junge, der am 17. Februar 2025 plötzlich und unerwartet gestorben ist. Der 59-jährige Zahnarzt aus Friedrichroda führte die mehr als 2.800 Zahnärzte im Freistaat seit 2015.

„Der viel zu frühe Tod von Christian Junge hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke“, bekräftigt Dr. Ralf Kulick, Vizepräsident der Landeszahnärztekammer Thüringen. „Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte verlieren mit ihm einen kompetenten Kollegen. Seine Patienten verlieren einen Zahnarzt mit Leib und Seele und mit hohem ärztlichen Ethos. Die Zahnärzteschaft verliert einen leidenschaftlichen Standespolitiker und engagierten Streiter für Freiberuflichkeit und Patientenwohl“, würdigt Kulick den Verstorbenen.

Am längsten amtierender Präsident der LZKTh

Christian Junge studierte Zahnmedizin an der Universität Leipzig und der Medizinischen Akademie Erfurt. Seit 1997 führte er in dritter Generation eine Zahnarztpraxis im thüringischen Kurort Friedrichroda, die in ihrem über 100-jährigen Bestehen ein Kaiserreich, den Nationalsozialismus und eine sozialistische Diktatur als selbstständige Praxis überstanden hat.

Im Jahr 2003 wurde Christian Junge erstmals in die Kammerversammlung, das höchste Parlament der Thüringer Zahnärzteschaft, gewählt. Seit 2015 leitete er die Landeszahnärztekammer Thüringen als Präsident. Zwei weitere Male wurde er im Amt bestätigt – zuletzt 2023 für die Wahlperiode bis 2027.

Bereits jetzt war Junge der am längsten amtierende Präsident der Kammer. Auch als langjähriger Vorsitzender der Kreisstelle Gotha, Vorstandsmitglied der Kammer und Mitglied der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Thüringen setzte er sich für die Interessen der Zahnärzteschaft ein. Darüber hinaus wirkte er in vielfältigen Gremien, Verbänden und wissenschaftlichen Fachgesellschaften für den Berufsstand. Als Vorstandsmitglied der Bundeszahnärztekammer und als Vorsitzender ihres Ausschusses für inklusive Zahnmedizin waren Christian Junge die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen ein besonderes Herzensanliegen.

In den vergangenen Jahren führte er die Thüringer Zahnärzteschaft mit Weitblick und Augenmaß durch die Corona-Pandemie und immer größere bürokratische Auflagen, die alle derzeit über 1.100 Zahnarztpraxen im Land vor enorme Herausforderungen stellten. Nicht zuletzt wurde sein Bemühen für den zahnärztlichen Nachwuchs und den Erhalt möglichst vieler Praxisstandorte in allen Regionen Thüringens immer wichtiger.

Politisch unruhige Zeiten 

Bis zur Nachwahl eines Kammerpräsidenten übernimmt nun Vizepräsident Dr. Ralf Kulick die Amtsgeschäfte. Der 62-jährige angestellte Zahnarzt aus Jena gewährleistet damit die Kontinuität und Stabilität der Kammer in politisch unruhigen Zeiten.

„Christian Junge war ein unermüdlicher Kämpfer für die Freiheit und die Eigenverantwortung unseres Berufsstandes. Konsequent trat er gegen Staatsmedizin, Bürokratie und Überregulierung auf“, sagt Kulick. „Mit Dankbarkeit und hoher Wertschätzung erinnern wir uns an einen besonders verdienstvollen Kollegen. Wir Thüringer Zahnärztinnen und Zahnärzte werden Christian Junge ein ehrendes Andenken bewahren.“

Dr. Christian Junge (1966–2025)