Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) hat weitere Ergebnisse der im März 2019 durchgeführten Online-Umfrage veröffentlicht, die sich mit den psychischen Belastungen in der Zahntechnikbranche beschäftigte. An der Umfrage nahmen insgesamt 1.147 Personen teil, darunter 107 Selbstständige, 932 angestellte Zahntechniker und 108 Auszubildende.
Die Gefährdungsbeurteilungen müssen von den Arbeitgebern in der Zahntechnikbranche wesentlich ernster genommen werden als das bisher der Fall ist, lautet das Fazit nach einer weiteren Auswertung der vorliegenden Umfrageergebnisse. Denn: „Deutlich wurde zum Beispiel, dass auch körperliche Belastungen als psychischer Stress empfunden werden. Auf einer Skala zwischen 0 (gering) und 10 (sehr hoch) bewerteten fast 60 Prozent der Selbstständigen, knapp 70 Prozent der Angestellten und circa 63 Prozent der Auszubildenden die körperlichen Belastungen durch Lärm, Staub, langes Sitzen oder Arbeit am Mikroskop als sehr hoch (7 bis 10 Punkte)“, erklärt Karola Krell, Referatsleiterin Zahntechnik im Verband medizinischer Fachberufe e.V. „Hier bieten die Gefährdungsbeurteilungen und die Hilfen, die die Berufsgenossenschaften zur Verfügung stellen, eine gute Basis, um diese Belastungen wahrzunehmen und zu verringern. Wichtig ist aber, dass zunächst ein Bewusstsein für die Problematik bei allen Beteiligten geschaffen wird. Nur dann können die Ursachen beseitigt werden.“
Gleichzeitig zeigte sich, dass auch die Kommunikation mit Vorgesetzten eine Quelle für unbefriedigende Arbeitsbedingungen ist. So beurteilten diese nur 27 Prozent der Angestellten als sehr gut und vergaben ein bis drei Punkte. Fast die Hälfte der Arbeitnehmer (46 Prozent) und auch 41 Prozent der Auszubildenden waren unzufrieden und vergab sieben bis zehn Punkte.
Weitere Ergebnisse stellt Karola Krell auf dem 1. Gewerkschaftstag des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. am 20. Juli in Bochum vor. Interessierte können sich online anmelden auf www.vmf-online.de