Zahnärzte ohne Grenzen unter neuer Präsidentschaft
Nach knapp vier Jahren im Amt bat Dr. Stefan Rohr, Präsident von Zahnärtzte ohne Grenzen – Dentists without Limits Federation (DWLF), aus privaten Gründen darum, auf der Jahreshauptversammlung von seinen Aufgaben entbunden zu werden und schlug vor, die Zahnärztin Dr. Sybille Keller aus Waltenhofen zu seiner Nachfolgerin zu wählen.
Als Mitstreiterin der ersten Stunde hob Keller zusammen mit Dr. Claus Macher 2004 die Dr.-Claus-Macher-Stiftung, nach außen als Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen bekannt, aus der Taufe. Sie engagierte sich von Beginn an kontinuierlich in humanitären Hilfseinsätzen in Nepal, das zum ersten Einsatzland der ehemaligen Stiftung wurde.
Rohr war Gründungspräsident des Vereins
Auch Rohr war bereits als Vizepräsident der inzwischen erloschenen Vorgängerorganisation neben Stifter und Präsident Macher in Verantwortung und übernahm 2018 als Gründungspräsident die Verantwortung für den Verein Zahnärzte ohne Grenzen, der die humanitäre Arbeit der vormaligen Stiftung seither weiterführt. Er wird der DWLF als erfahrener Projektmanager für das Einsatzland Namibia erhalten bleiben.
Die Mitglieder entsprachen auf der Jahreshauptversammlung im November dem Wunsch ihres Vorsitzenden und wählten Dr. Sybille Keller einstimmig zu seiner Nachfolgerin.
Zusammenarbeit sei effizient, fruchtbar und freundlich gewesen
Kolmann Deuerlein, Verwaltungsleiter der DWLF-Geschäftsstelle, richtete im Namen des Vorstands und Mitgliedern Dankesworte an den scheidenden Präsidenten, in denen er die überragende Zusammenarbeit betonte, die er als effizient, fruchtbar und freundlich beschrieb. „Unter deiner Führung haben wir DWLFler zehntausende Patienten zahnmedizinisch versorgt. Und was dir immer ganz besonders wichtig ist: den Patienten und deren Familien zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind“, so Deuerlein.
Im Mittelpunkt des Rechenschaftsberichts des Vereins stand die weltweite Corona-Pandemie, die aufgrund der Reisebeschränkungen das operative Engagement von DWLF massiv einschränkte. In den beiden Jahren seit Ausbruch seien laut Vizepräsident Dr. Sebastian Holzinger nur acht Hilfseinsätze – in Sambia, Namibia, Togo und auf den Kapverden – möglich gewesen, davon sechs Einsätze 2020. Ersatzweise habe die DWLF 2020/2021 örtliche Zahnärzte in den Gastländern mit Anästhetika und zahnärztlicher Ausrüstung im Wert von rund 20.000 Euro unterstützt.
Vorbereitungen für Einsatz in Togo
Die Einsatzkoordinatorin der Geschäftsstelle Franka Selz gab einen Ausblick auf das Einsatzjahr 2022. Aktuell bereite sich ein zwölfköpfiges Team für einen Einsatz in Togo vor, der für Februar 2022 geplant sei, wenn wegen der Pandemie nicht auch diese Planung obsolet werde. Berichten konnte Selz auch, dass sich zunehmend neue Interessenten, Studenten und frisch Approbierte, für eine Mitarbeit in Einsätzen bei der Geschäftsstelle melden.