Die fan-Kolumne von Sylvia Gabel
Die Adventszeit gilt in vielen Teilen der Welt als Zeit der Besinnung, des Gebens und der Nächstenliebe. Doch während hierzulande der Duft von Plätzchen und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest die Straßen erfüllen, erleben Menschen in anderen Teilen der Welt eine Realität voller Hunger, Armut und Leid. Besonders in Namibia, einem Land im südlichen Afrika, ist die Not vieler Kinder kaum vorstellbar.
Ein wenig Hoffnung bringen
Unsere Organisation von NamCare, bestehend aus einem kleinen Team von zwei Zahnärzten und einer ZMF, hat es sich zur Aufgabe gemacht, in dieser schweren Zeit ein wenig Hoffnung nach Namibia zu bringen. Im Rahmen eines Hilfseinsatzes reisten wir nach Sesfontain, eine entlegene Region Namibias, wo viele Menschen keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben. Für die hungernden Kinder, die oft unter katastrophalen hygienischen Bedingungen leben, sind Karies, Zahnschmerzen und Infektionen keine Seltenheit — sondern Alltag.
Die Zustände vor Ort sind erschütternd. Ganze Familien leben in Wellblechhütten, die Temperaturen sind extrem, und die Böden sind karg. Viele Kinder sind unterernährt und kämpfen täglich ums Überleben. Ihre Augen erzählen Geschichten von Schmerz und Entbehrung – und dennoch strahlen sie, wenn sie zur Behandlung zu uns kommen, zu jemandem, der sich um sie kümmert.
Zahnärztliche Versorgung mit einfachsten Mitteln
Die zahnärztliche Versorgung, die oft mit einfachsten Mitteln erfolgt, lindert nicht nur Schmerzen, sondern gibt den Menschen ein Stück Lebensqualität zurück. Gleichzeitig erhalten unsere Patienten kleine Geschenke, die ein Zeichen der Hoffnung in der Adventszeit setzen sollen. Für die Kinder bedeutet dies weit mehr als nur materielle Hilfe: Es ist ein Zeichen, dass sie nicht vergessen sind.
Dieser Einsatz in Namibia zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, auch in der Adventszeit über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Denn während bei uns die Kerzen leuchten, bleibt für viele Menschen die Dunkelheit ihres Alltags bestehen — es sei denn, wir helfen, sie zu erhellen. Auch in Deutschland.
Ich wünsche euch ein besinnliche Adventzeit und ein frohes Weihnachtsfest.
Herzlichst eure Silvia Gabel
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