Anzeige

„Zahnmedizinische Prophylaxe-Assistentinnen sind Profis – keine Amateure“

Torsten Fremerey, Geschäftsführer EMS Deutschland

Die Anzeichen für eine gewisse Entspannung mitten in der Corona-Krise mehren sich. Viele Praxen fahren ihren Betrieb sukzessive wieder hoch, andere arbeiten sogar schon wieder unter Volllast. Wir wollten von Torsten Fremerey, Geschäftsführer von EMS Deutschland (München) wissen, wie Prophylaxe in Corona-Zeiten aussehen kann und wie EMS seine Kunden unterstützt.

Herr Fremerey, die Corona-Krise hat die gesamte Branche, angefangen bei der Zahnärzteschaft, den Laboren, aber auch Industrie und Handel schwer getroffen. Insbesondere der Bereich Prophylaxe wurde zuallererst als „verzichtbar“ ausgemacht und als „nicht notwendige Behandlung“ zurückgestellt. Kann auf Dauer auf Prophylaxe-Behandlungen verzichtet werden?

Torsten Fremerey: In Zeiten der Corona Krise hat die Bedeutung der Prävention erheblich zugenommen. Wir sollten jetzt nicht in die kurative Zahnmedizin zurückfallen. Gerade jetzt, ist eine gute Mundhygiene beziehungsweise eine gesunde Mundhöhle noch wichtiger, als sie es vorher ohnehin schon war. Eine gesunde Mundhöhle ist immer eine bessere Immunbarriere als eine kranke. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus bedeuten zahnärztliche Begleiterkrankungen einen weiteren Risikofaktor.

Nach vielen widersprüchlichen Aussagen zu Art und Umfang zahnärztlicher Behandlungen und dem jeweiligen Infektionsrisiko zeichnet sich jetzt ab, dass mit den Zahnärzten eine Berufsgruppe prinzipiell im Umgang mit Aerosolen schon immer professionell gehandelt hat. Sind mit zusätzlichen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen aus Ihrer Sicht auch Prophylaxe Behandlungen wieder denkbar?

Torsten Fremerey: Es gab noch nie eine moderne Zahnheilkunde ohne Aerosole. Mehr als 90 Prozent der zahnmedizinischen Anwendungen verursachen Aerosole – Turbine, Schnellläufer, langsam rotierende Hand- und Winkelstücke, Mehrfunktionsspritze, Schall-, Ultraschallgeräte und Pulver-Wasserstrahlgeräte. Die Empfehlungen der Standesorganisationen, aerosolverursachende Anwendungen zu vermeiden, betraf immer nur die Prophylaxe, weil ein konsequentes Verbot (aerosolverursachender Anwendungen) einem Berufsverbot gleichgekommen wäre.

Es gab noch nie eine Zahnheilkunde ohne Infektionsrisiko. Wer sich für einen Beruf in der Zahnmedizin entscheidet, arbeitet in nächster Nähe zur Mundhöhle und ist sich des Infektionsrisikos bewusst. Da Maßnahmen zum Infektionsschutz in der Zahnmedizin immer schon eine Selbstverständlichkeit sind, ist es nicht überraschend, dass in Wuhan in der Zahnmedizin nur eine geringe Anzahl an Infektionen auftraten. Die bisherigen Standardmaßnahmen zum Infektionsschutz laut RKI-Richtlinien sind die Grundlage des Infektionsschutzes, insbesondere die orale Antisepsis und das korrekte Absaugen. Es gibt keine vergleichende Untersuchung, die zeigt, dass es einen Unterschied der Aerosolbildung in Abhängigkeit der Vierhand- oder Zweihandabsaugung gibt.

Persönlich ärgert mich bei der Diskussion um die Ein-Behandler-Technik auch Folgendes: Zahnmedizinische Prophylaxe-Assistentinnen und -Assistenten sind Profis – keine Amateure. Sie sind gut ausgebildet und äußerst erfahren im Umgang mit Infektionen und Aerosolen.


Die EMS-Broschüre „COVID-19 – Aerosole beim Zahnarzt“

Die EMS-Broschüre „COVID-19 – Aerosole beim Zahnarzt“ gibt Zahnarztpraxen kompakte Handlungsempfehlungen. Zum Download.


Wie nehmen Sie die Reaktionen auf die gegenwärtige Situation bei Ihren Kunden in den Praxen sowie bei deren Patienten wahr?

Torsten Fremerey: Die Reaktionen sind massiv. Vor allem für die Praxisinhaber, aber auch für deren Mitarbeiter in der Prophylaxe kommt es zu erheblichen Einnahme- und Einkommenseinbrüchen. Für die Praxisinhaber, die aufgrund von Praxisneugründung oder Praxiserweiterung fremdkapitalfinanziert sind, fällt ein großer Teil Praxisrefinanzierung weg. Ohne eine erfolgreiche Prophylaxe ist das Unternehmen Zahnarztpraxis nicht überlebensfähig.

Inwieweit kann das Unternehmen EMS Zahnärzte und Fachpersonal darin unterstützen, den wichtigen Bereich Prophylaxe wieder zu starten?

Torsten Fremerey: Im GBT-Protokoll ist eine der ersten Maßnahmen das Gurgeln und Mundspülen des Patienten mit CHX. Hier mussten wir erfahren, dass COVID-19 Viren nicht sicher mit CHX abgetötet werden. Deshalb haben wir in unserer exklusiven Pulvermanufaktur eine neue Mundspüllösung, ViruProX, entwickelt, die wir neben den geltenden Richtlinien des RKI empfehlen. Hauptbestandteil von ViruProX ist 1,5 Prozent H202, das entspricht der Empfehlung des Instituts der Deutschen Zahnärzte – IDZ. Die Mundspülung ViruProX bieten wir bewusst zu einem im Verhältnis zum Markt sehr guten Preis an.

Herr Fremerey, wie unterstützt EMS seine GBT-Anwender darüber hinaus?

Torsten Fremerey: Um unseren Kunden die Entscheidung für den Wiedereinstieg in GBT zu erleichtern, haben wir gemeinsam mit Praktikern und Wissenschaftlern eine kompakte Handlungsempfehlung zum Umgang mit Aerosolen mit COVID-19 erarbeitet. Diese Empfehlung kommunizieren wir bereits an unsere Kunden.

Herr Fremerey, wie sehen Sie das „New Normal“ in der Prophylaxe?

Torsten Fremerey: Das „New Normal“ in der Prophylaxe bleibt für uns die Guided Biofilm Therapy, ergänzt durch unsere durch COVID-19 initiierte Empfehlung zum Umgang mit Aerosolen beim Zahnarzt. GBT-Praxen stehen für Erfolg, Qualität und Patientenzufriedenheit

Tags