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Endokrine Disruptoren so gefährlich wie Karzinogene

Quecksilber, DDT, Triclosan und Co.

Zu den endokrinen Disruptoren zählen neben Metallen wie Quecksilber auch Pestizide wie DDT oder Triclosan, das in Zahnpasta und Seifen verwendet wird. Auch Bisphenol A, das über Kunststoffe an die Nahrung abgegeben wird, und die Gruppe der Parabene, die als Konservierungsmittel in Kosmetika verwendet werden, stehen im Verdacht.

Folgekosten in Milliardenhöhe

In Tiermodellen lösten diese Substanzen Fehlbildungen, Brustkrebs und Entwicklungsstörungen des Nervensystems aus. Laut Ärzteblatt werden die gesundheitlichen Folgekosten in Europa auf 100 bis 200 Milliarden Euro geschätzt.

Wissenschaftliche Kriterien fehlen

Zwar habe die EU bereits 1999 eine Regulierung endokriner Disruptoren beschlossen, die Umsetzung scheiterte bisher aber an fehlenden wissenschaftlichen Kriterien für die Identifizierung endokriner Disruptoren. Die Expertengruppe schlägt laut Ärzteblatt eine Einteilung wie bei Karzinogenen und Teratogenen vor. Die Klassifikation soll „endokrine Disruptoren“, Substanzen mit „Verdacht auf endokrine Disruption“ und „endokrin aktive Substanzen“ umfassen, so der Vorschlag der Forscher.

*Environmental Health Perspectives (2016; doi: 10.1289/EHP217)