Erstmals über 300 Milliarden GKV-Ausgaben
Für die medizinische Versorgung der über 73 Millionen gesetzlich Versicherten werden in diesem Jahr rund 314 Milliarden Euro ausgegeben, so die Prognose des GKV-Schätzerkreises. Damit steigen die Geldbeträge, die die gesetzliche Krankenversicherung an Ärzteschaft, Kliniken, Apotheken und Pharmaindustrie überweist, in diesem Jahr erneut auf ein Rekordniveau.
Entsprechend sind auch die Krankenkassenbeiträge, die die Versicherten und ihre Arbeitgebenden bezahlen müssen, schon in diesem Jahr weiter gestiegen. Denn jeder Euro, der zusätzlich ausgegeben werden soll, muss zuerst über die Krankenkassenbeiträge zusätzlich eingenommen werden. Die GKV-Ausgaben für ärztliche Behandlungen stiegen von 46,14 Milliarden Euro (2022) auf 47,15 (2023) und für zahnärztliche Behandlungen ohne Zahnersatz von 12,88 Milliarden Euro (2022) auf 13,64 (2023).
Erster TI-Messenger-Anbieter zugelassen
Famedly hat als erster Anbieter eine Zulassung der gematik für seinen TI-Messenger erhalten. Weitere Unternehmen werden folgen. Darauf aufbauend wird der TI-Messenger in der Modellregion für digitale Gesundheit in Hamburg und Umgebung getestet und ausgewertet. Dr. Florian Hartge, Geschäftsführer der Gematik: „Mit den TI-Messengern können Praxisteams, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen Kurznachrichten verschicken. Dabei tauschen sie sich in Echtzeit aus und sind räumlich flexibel. Ein übergreifender Messagingstandard hat bis jetzt gefehlt. Nun schließt sich eine Lücke, und die Direktkommunikation im medizinischen Versorgungsalltag wird noch einfacher.“
Die TI-Messenger werden von den Unternehmen auf Grundlage der Gematik-Vorgaben entwickelt. Im Marktmodell wird es viele Lösungen geben, die je nach Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer unterschiedlich zugeschnitten sein werden. Gemein haben alle TI-Messenger jedoch, dass sie interoperabel sind – also alle Nutzerinnen und Nutzer auf Basis eines gemeinsamen Standards miteinander kommunizieren können. Dafür sorgt die Referenz-Implementierung der Gematik. Diese prüft die Interoperabilität aller Messenger-Lösungen der jeweiligen Hersteller – eine zentrale Voraussetzung, um einander kontaktieren zu können.
100 Tage verbindlicher Standard
Seit dem 1. Januar 2024 sind (Zahn-)Arztpraxen und Krankenhäuser verpflichtet, das E-Rezept-für verschreibungspflichte Medikamente in der Regelversorgung zu nutzen. Seit Beginn des Jahres sind mehr als 124 Millionen E-Rezepte von Patientinnen und Patienten eingelöst worden, insgesamt liegt die Anzahl bei 143 Millionen. Wöchentlich werden bis zu 10 Millionen E-Rezepte eingelöst. Am 5. April 2024 waren es erstmals mehr als zwei Millionen. Im Schnitt stellen wöchentlich derzeit mehr als 80.000 medizinische Einrichtungen mindestens ein E-Rezept aus. Auch die Downloadzahlen der E-Rezept-App haben im Laufe des ersten Quartals 2024 zugelegt: Mittlerweile liegt die Zahl der Downloads bei 1,8 Millionen. Die Einlösung mit der Gesundheitskarte hat sich als beliebtester Einlöseweg etabliert.
Patientinnen und Patienten entscheiden selbst, welchen Einlöseweg sie für das E-Rezept nutzen möchten. Bei der Gesundheitskarte und der App erhalten sie in der Regel keinen Papierausdruck, auch wenn weiterhin ein gesetzlicher Anspruch darauf besteht. Mithilfe der E-Rezept-App können dennoch Rezeptdetails und Verordnungsinhalte auf dem Smartphone eingesehen werden. Somit behalten Patientinnen und Patienten den Überblick, was konkret von der Arztpraxis verschrieben wurde.
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