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Gesucht - gefunden!

Gute Mitarbeiter zu finden, fällt immer schwerer. Die Dentalbranche, insbesondere die Zahntechnik, macht da keine Ausnahme. Die Umfrageergebnisse von dentaldialogue.de sprechen Bände: Auf die Frage nach den größten Herausforderungen für das Dentallabor geben derzeit 74 % der Befragten “Fachkräftemangel und fehlender Nachwuchs” an. Nur 15 % stufen den zunehmenden Digitalisierungsgrad und 11 % den starken Wettbewerb als gravierender ein.

Teure Stellenausschreibungen auf der Webseite, teure Anzeigen im regionalen Wochenblatt und in Fachzeitschriften oder online bei Stepstone, Monster & Co. bringen leider häufig nicht die gewünschte Wirkung. Klar, gerade letztgenannte Stellenportale scheinen vor allem für viele junge Arbeitnehmer die erste Anlaufstelle bei der Suche nach Jobs, Praktika oder Ausbildungsplätzen. Doch tatsächlich ist die erste Anlaufstelle bei der Jobsuche eine ganz andere. Nämlich die größte Suchmaschine der Welt, nämlich Google.

Schon heute nutzen laut einer Umfrage von Softgarden 78 % der Jobinteressenten Google bei der Suche. Und Google hat darauf reagiert. Tippt man dort in das Suchwortfeld “zahntechniker jobs” ein, zeigen sich zum Beispiel folgende Suchergebnisse:

Ganz oben sind vier Google-Anzeigen, die kostenpflichtigen “Google Ads”, zu sehen, die in diesem Beispiel ausschließlich von Suchportalen eingestellt wurden.

Unter den Google Ads findet sich ein Block, den Google seit rund zwei Jahren in den Suchergebnissen zu Jobs anzeigt: Google for Jobs. Auch darin werden konkrete, zumeist lokale Stellenanzeigen gelistet, die jedoch in diesem Fall hauptsächlich von Portalen stammen (zu erkennen am “über”, z.B, “über XING”). Es lässt sich jedoch mit einem Klick der komplette Bereich von Google for Jobs aufrufen. Dort findet man weiter unten auch Einträge, die direkt von Webseiten von Dentallaboren stammen.

Unter dem Bereich von Google for Jobs erscheinen die allseits bekannten “organischen Suchergebnisse”. Sie stammen ebenfalls von Webseiten; ein Klick darauf leitet direkt auf die entsprechende Unterseite der Webseite. Auch hier finden sich zumeist auf den oberen Plätzen die Jobportale.

Normalerweise sind unter den organischen Suchergebnissen noch drei weitere Werbeplätze für die Google Ads vorgesehen. In diesem Beispiel erscheinen dort jedoch keine bezahlten Anzeigen. Dies lässt darauf schließen, dass die Zahl der Werbetreibenden bei diesem Suchbegriff in dieser Region gering ist und sich gerade mal vier Jobportale bezahlte Anzeigen leisten möchten.

Die Suchergebnisse insgesamt zeigen, dass es auch bei Google eine gewisse Abhängigkeit von den Stellenportalen gibt. Wer seine Anzeige z.B. bei Stepstone platziert hat, freut sich natürlich, wenn Stepstone bei Google in den Suchergebnissen prominent auftaucht. Allerdings ist die eigene Anzeige bei Stepstone wiederum nur eine von vielen, und kostenlos ist sie bei weitem nicht.

Wie also können Sie selbst etwas dafür tun, dass die Stellenanzeigen Ihrer Firma direkt in den Google-Suchergebnissen erscheinen und Sie sich damit von den Online-Jobplattformen unabhängiger machen? Rollen wir das Feld einmal von hinten auf:

  • Die organischen Suchergebnisse haben den besonderen Reiz, dass ein Klick darauf den Betreiber der Webseite nichts kostet. Um hier höhere Platzierungen zu erzielen, ist jedoch insbesondere bei hart umkämpften Suchbegriffen viel Arbeit nötig. Diese Arbeit an diesen so genannten “Keywords” ist unter anderem Teil der “Suchmaschinenoptimierung”, kurz “SEO” (die englische Abkürzung für “Search Engine Optimization”. Damit Google eine Seite zu einem definierten Keyword als besonders passend einstuft, muss sie technisch auf dem neuesten Stand und auch auf Smartphones einfach zu bedienen sein und der Inhalt eine hohe Relevanz zum Suchbegriff aufzeigen. Die Ladezeit einer Seite ist elend langsam, sie ist auf einem Handy schlecht zu lesen und zu navigieren und der Jobs-Bereich zeigt nur ein einsames und verlassenes Stellenangebot? Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man seine Webseite in den Suchergebnissen nur unter ferner Liefen findet – wenn überhaupt. Da echtes SEO aufwändig ist, kostet es entsprechend –  zum Beispiel, wenn man eine Online Marketing-Agentur beauftragt, die SEO anbietet. Somit relativieren sich zwar leider die vermeintlich kostenlosen Klicks auf organische Suchergebnisse, trotzdem ist es sinnvoll, auch in diesem Bereich auffindbar zu sein. Denn laut einer sistrix-Analyse klicken tatsächlich weniger als 10% der Nutzer auf die Google Ads.
  • Um überhaupt im Bereich “Google for Jobs” mit aufgenommen zu werden, ist ebenfalls ein technischer Eingriff notwendig. Dieser dürfte für die meisten Webmaster allerdings ein Kinderspiel sein. Man muss lediglich strukturierte Daten vom Typ “JobPosting” auf den Webseiten mit Jobangeboten implementieren. Wie das genau funktioniert, ist auf jobs.google.com beschrieben. So manche Recruiting-Software dürfte ebenfalls derartige Funktionen bieten. Damit man jedoch unter Google for Jobs im oberen Bereich gelistet wird, bleibt man vor SEO-Maßnahmen auch hier nicht verschont. Insbesondere die Ladegeschwindigkeit und die Nutzung auf mobilen Endgeräten spielt hier eine große Rolle.
  • Auch, wenn 90% der Suchenden die bezahlten Anzeigen meiden, sind für Werbetreibende die attraktivsten Plätze der Suchergebnisseiten sicherlich die Anzeigenplätze ganz oben, die den Google Ads vorbehalten sind. Die Attraktivität hat weitere Gründe: Während SEO-Maßnahmen in der Regel mehrere Wochen bis zu einigen Monaten benötigen, bis eine Wirkung eintritt, zünden die bezahlten Anzeigen von Google quasi sofort. Sie legen ein paar Keywords fest inklusive passender Anzeigentexte und stellen das Gebot ein, und schon nach wenigen Minuten wird Ihre Werbeanzeige gefunden – unter bestimmten Umständen. Denn die Position wird dadurch bestimmt, wie viele Mitbewerber es gibt, und wie viele davon bereit sind zu zahlen. Doch Geld ist hier nicht alles: Einen großen Einfluss hat auch die Qualität der Anzeige und – da haben wir es wieder – die drei bereits bekannten Bedingungen: Technik, Bedienbarkeit und Inhalt. So einfach Google Ads auch klingt, umso schwerer ist es alles zu meistern. Hierbei ist die Messung der Erfolge besonders wichtig. Man sollte genau zählen, wie viele Leads mit dem Werbebudget erreicht werden. So sollte man also auch die Webseitenbesucher berücksichtigen, die nicht nur auf eine bezahlte Anzeige geklickt haben, sondern auch tatsächlich Kontakt aufgenommen haben – sei es via Anruf, Email oder Kontaktformular. Nur so kann man wissen, welche Suchbegriffe mit welchen Geboten überhaupt sinnvoll und rentabel sind. Generell gilt bei Google Ads, wie bei SEO auch, die Empfehlung: Investieren Sie in die Dienste von Experten, damit das Werbebudget nicht in unnötigen Klicks verpufft.

Wie sieht nun also eine gute Strategie aus, wenn Sie Mitarbeiter über Google finden und sich somit unabhängiger von den einschlägigen Jobportalen machen möchten? Folgende vier Schritte empfehle ich:

  1. Bringen Sie Ihre Webseite auf Vordermann: Investieren Sie in technische Optimierung für schnellere Ladezeiten und mobile Nutzbarkeit durch eine responsive Webseite. Nicht nur die Jobsuchenden werden es Ihnen danken, sondern erst recht Ihre Kunden und diejenigen, die es werden wollen.
  2. Stellen Sie durch den oben genannten technischen Eingriff die Weichen für “Google for Jobs”.
  3. Probieren Sie durch Schaltung von Google Ads relevante Keywords aus und messen Sie die Leistung. Diejenigen, mit denen Sie gute Erfahrungen in Form von Leads gemacht haben, sind ggf. auch gut für SEO geeignet. Das beispielhaft genutzte Keyword “zahntechniker jobs” etwa, scheint sehr relevant – und bei von Google prognostizierten rund 750 monatlichen Suchanfragen auch eine attraktive Nachfrage zu sein. Allerdings ist die Konkurrenz entsprechend vielzählig. Bei dem reinen Keyword “zahntechniker” sind rund 10.000 monatliche Suchanfragen bei Google zu erwarten. Hier dürften die Streuverluste unter Umständen recht hoch sein, weil mit dem Begriff auch Ihre Kunden nach Ihnen suchen. Da jedoch keine Anzeigen von Jobportalen auftauchen, ist es vermutlich mit weniger Aufwand möglich, weiter oben zu erscheinen.
  4. Erstellen Sie den nötigen Content, um sich bei den über Google Ads identifizierten Keywords auch organisch besser zu platzieren. Zudem wird es Keywords bei Google Ads geben, die keine Anzeigenschaltung auslösen, weil Google zu wenig Anfragen erwartet. Das könnten z.B. Keywords wie “jobs dentallabor hamburg” sein. Und genau diese werden dadurch attraktiv für SEO. Denn organische Suchergebnisse finden Sie fast immer, egal wie verrückt der Suchbegriff ist.

 

Mit den richtigen Maßnahmen bei Google gibt es für Sie vielleicht bald keinen Grund mehr, “Fachkräftemangel und fehlender Nachwuchs” als Ihre größte Herausforderung zu sehen. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg!

 

Über den Autor:

Julian Flügge ist Geschäftsführer der Agentur “KE Keyword-Experte GmbH” und seit über 15 Jahren als Online Marketing-Experte tätig. Keyword-Experte, im Jahr 2002 von Mitgeschäftsführer Marcus Schütter gegründet, betreut heute über 200 Unternehmen aus dem KMU-Bereich erfolgreich bei der Umsetzung ihrer Online Marketing-Maßnahmen.