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HDZ: Wenn das Geld für ein Glas Milch fehlt

Halbjahresbilanz: Zahnärztliches Hilfswerk konnte über 30 Projekte unterstützen

„Es ist nicht schön, wenn man Menschen, die um Lebensmittel bitten, abweisen muss“, sagt Dr. Carina Veyte-Mahler, die in einem Elendsviertel von Buenos Aires ein Gesundheitszentrum leitet und zwei Suppenküchen betreibt. „Es ist auch nicht schön, wenn die Kids hungrig zum Fußballspielen kommen – ein oder zwei Becher Milch für jedes Kind machen da den Unterschied.“

Das sind Worte, die betroffen machen. Denn wohl kaum ein Mensch hierzulande kann sich vorstellen, was es für ein Kind bedeutet, einen leeren Magen zu haben. Die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ)  kennt die bittere Realität armer Bevölkerungsschichten in Argentinien und anderen Ländern dieser Welt und hat es sich daher auch im ersten Halbjahr dieses Jahres wieder zur Aufgabe gemacht, zu helfen wo immer es geht – im Fall von Buenos Aires mit einer Spende über 10.000  Euro für Milchpulver.

Auch an anderen Orten wird die Unterstützung des HDZ dringend gebraucht. So erhielt der St. John’s Health Services im südindischen Kerala Zuwendungen in Höhe von rund 16.000 Euro. Das Gesundheitszentrum ist auf die Wiederherstellungschirurgie bei Leprakranken spezialisiert und kümmert sich auch um die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen der Patienten.

Das Zentrum beteiligt sich zudem an dem staatlichen Aufklärungs- und Vorsorgeprogramm, in dessen Zuge viele bisher unentdeckte Lepra-Erkrankungen diagnostiziert und behandelt werden konnten. Da der Staat Kerala aber nicht alle anfallenden Behandlungskosten übernimmt, ist die Klinik auf Hilfe von außen angewiesen.

Leprahilfe in Kerala und China

Auch in China engagiert sich die Stiftung weiter in der Leprahilfe. In China sind derzeit etwa 200.000 Menschen an Lepra erkrankt und von ihren Spätfolgen betroffen. Sie leben abgeschirmt von der Gesellschaft unter ärmsten Verhältnissen und ohne Zugang zu ärztlicher Versorgung. Seit fast 25 Jahren kümmert sich Pater Roberto Tonetto um Kranke in den südchinesischen Lepra-Dörfern. Hierbei wird er vom HDZ unterstützt.

In diesem Jahr spendete das Hilfswerk rund 27.000  Euro für die anstehenden Maßnahmen. Geplant sind fünf Reisen des Paters in verschiedene Dörfer. Im Vordergrund stehen die Herstellung und Anpassung neuer Prothesen, die Kontrolle alter Prothesen sowie das Verteilen von Spezialschuhen und anderen Hilfsmitteln. „Die Verbesserung der Mobilität unterstützt die Lepra-Kranken bei einer Wiedereingliederung in das gesellschaftliche Leben, stärkt das Selbstwertgefühl und trägt oftmals sogar dazu bei, einen Job zu finden“, erklärt Dr. Klaus Winter, stellvertretender Vorsteher des HDZ

Mua Mission: ein Krankenhaus für 130.000 Menschen

Eine medizinische Einrichtung, die ebenfalls dringend Spendengelder benötigt, ist das Mua Mission Hospital im afrikanischen Malawi. Das in einer armen, ländlichen Gegend gelegene Krankenhaus verfügt über eine Kapazität von 140 Betten. Acht Gesundheitszentren des Landes verweisen bei komplizierten Patientenfällen oder für weitere Diagnosen an das Mua Mission Hospital.

Insofern deckt das Krankenhaus ein Einzugsgebiet von etwa 1.500 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von mehr als 130.000 Menschen ab. Seit einigen Jahren werden die medizinischen Gebäude sukzessive renoviert und modernisiert. Mit 12.000 Euro beteiligt sich das HDZ in diesem Jahr an dem Bau einer zahnmedizinischen Abteilung.

Doch nicht nur auf anderen Kontinenten ist die Stiftung im ersten Halbjahr aktiv gewesen, auch in Europa flossen Fördermittel in verschiedene Projekte. So erhielt der Verein „Kleine Herzen Hannover e.V.“ den Erlös aus Altgoldspenden in Höhe von 918  Euro. Das Geld kommt schwerstherzkranken Kindern in der Medizinischen Hochschule Hannover zugute.

Zehn mobile Röntgengeräte für die Ukraine

Auch die Ukrainehilfen gingen in 2024 weiter. Dank finanziellen Zuwendungen des zahnärztlichen Hilfswerks von rund 25.000  Euro konnten zehn mobile Röntgengeräte in das kriegsgebeutelte Land transportiert werden und auch die Suppenküche in Lusk erhielt einen Teil der Spenden.

Alles in allem konnte das Hilfswerk im ersten Halbjahr 184.515 Euro in medizinische und zahnmedizinische Projekte investieren, weitere 62.909 Euro in Bildungsprojekte, 36.000 Euro in Soforthilfen und fast 27.000 Euro in Lepraprojekte. „Für diesen Erfolg möchten wir allen unseren Spendern herzlich danken und bitten zugleich darum, uns auch im zweiten Halbjahr mit Altgold-, Sach- und monetären Spenden weiter zu unterstützen“, so die beiden HDZ-Vorsteher Dr. Klaus Sürmann und Dr. Klaus Winter.

Yvonne Schubert

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