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Mehr Evidenz und Expertise in KfO und Alignertherapie

In der Berichterstattung von ARD und Süddeutscher Zeitung wurden zuletzt schwere Vorwürfe laut: Überteuerte Behandlungen und Manipulation zeichneten das Bild vom Kasse-machenden-Kieferorthopäden. In verschiedenen Mitte Mai veröffentlichten Beiträgen wurden das generelle Ausmaß der Selbstzahlerleistungen und die nach Ansicht der Autoren überteuerten Bracket-Behandlungen bei Minderjährigen thematisiert.  

Im September startet der deutschlandweit erste berufsbegleitende Masterstudiengang (M.Sc.) mit dem Abschluss KFO und Alignertherapie, der eine Lücke in der zahnärztlichen Weiterbildung schließen möchte. Er verspricht eine wissenschaftsbasierte und praxisorientierte Weiterbildung in vier Semestern, die in Präsenz- und Onlinemodulen absolviert wird. Angeboten wird dieses Masterstudium von der ibiz Academy in Kooperation mit der Hochschule Fresenius. Wir sprachen mit Dr. Banafsheh Nairizi, der Gründerin der ibiz Academy und Initiatorin des berufsbegleitenden Masterstudiengangs und Dr. Udo Windsheimer, dem Leiter des Studiengangs und wissenschaftlichen Leiter der ibiz Academy über das neue Angebot – und auch darüber, ob die Berichterstattung ein Thema für Interessenten ist und inwieweit auch Patienten darauf reagieren. 

Portrait von Dr. Nairizi und Dr. Windsheimer

Dr. Banafsheh Nairizi, Gründerin der ibiz Academy und Initiatorin des berufsbegleitenden Masterstudiengangs und Dr. Udo Windsheimer, Leiter des Studiengangs und wissenschaftlichen Leiter der ibiz Academy

Doktor Nairizi und Doktor Windsheimer, erst kürzlich ist die KfO-Behandlung bei Kindern und Jugendlichen (wieder) in die Schlagzeilen gekommen. Journalisten der Süddeutschen Zeitung und der ARD werfen auf Basis von Aussagen zweier zahnärztlicher Kritiker Kieferorthopäden Geldmacherei und das Schüren von Ängsten vor. Weiterhin gab es die Aligner aus dem Netz mit Fernbehandlung, die die Patientensicherheit gefährdeten. Haben KfO- und Alignertherapie inzwischen ein Imageproblem in der deutschen Öffentlichkeit?

Dr. Udo Windsheimer: Kritische Medienberichte können Patientinnen und Patienten verunsichern und führen dann auch zu entsprechenden Nachfragen in unseren Praxen. Wenn wir ein tragfähiges Vertrauensverhältnis zu unseren Patienten aufgebaut haben, klare und nachvollziehbare Antworten auf ihre Fragen geben und uns auch von unseriösen Praktiken klar distanzieren, werden wir das Vertrauen der Menschen sicherlich erhalten. Das hat sich bei den unseriösen Angeboten für „arztfreie“ Alignertherapien aus dem Netz gezeigt. Darum glaube ich nicht, dass kritische Berichte ein allgemeines Imageproblem in der deutschen Öffentlichkeit verursachen, wenn wir adäquat darauf reagieren.

Dr. Banafsheh Nairizi: Was die Reaktion der Patienten in betrifft, haben diese zwar durchaus vereinzelt Fragen, aber es ist – zumindest in meiner Praxis – kein großes Thema. Im Gegenteil beobachte ich eher eine wachsende Sensibilisierung bei Erwachsenen dafür, dass Fehlstellungen der Zähne nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein medizinisches Problem sein können.

Wird diese aktuelle kritische Berichterstattung von Kolleginnen und Kollegen thematisiert, die am Master-Studiengang interessiert sind?

Nairizi: Diese Medienberichte werden von den Interessentinnen und Interessenten am Studiengang, mit denen ich Gespräche führe, nicht thematisiert. Ich bin auch überzeugt, dass Kolleginnen und Kollegen, die sich für diese Weiterbildung interessieren, dies vor allem deshalb tun, weil sie eine wissenschaftlich fundierte, gleichwohl praxisorientierte Weiterbildung absolvieren wollen, um ihre Patienten besser zu behandeln. Natürlich gehören auch wichtige Aspekte wie Praxis-Management zu den Inhalten des Studiengangs. Aber unsere Kolleginnen und Kollegen erwartet in unserem Studiengang ganz sicher kein „Verkaufstraining“.

Windsheimer: Das ist auch meine Erfahrung. Bisher konnten wir durch die Berichterstattung weder bei Interessenten für das Masterstudium noch bei Patienten negative Auswirkungen feststellen. Allerdings ist der Aufklärungsbedarf der Patienten für die kieferorthopädische Behandlung seither erhöht. Aber eine gute und umfassende Aufklärung ist ohnehin unser Job.

Sie bieten den neuen Masterstudiengang KfO und Alignertherapie ab September an. Weshalb ist es aus Ihrer Sicht ein solcher Studiengang erforderlich?

Windsheimer: In den letzten 20 Jahren haben sich in der modernen Kieferorthopädie die Digitalisierung und die Behandlung mit Alignern stark weiterentwickelt. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, einen Masterstudiengang zu etablieren, der die modernen Verfahren der digitalen Kieferorthopädie mit Alignern wissenschaftsbasiert und praxisorientiert verknüpft.

Nairizi: In den meisten Bundesländern gibt es etwa 25 bis 27 Praxen mit einer Weiterbildungsermächtigung im Bereich KfO, die in der Regel eine junge Kollegin oder einen jungen Kollegen zwei Jahre lang ausbilden. Danach folgt ein weiteres Weiterbildungsjahr in einer Klinik. Und dieser Bereich wird zum Flaschenhals, denn an den Universitätskliniken fehlen aufgrund der Kapazitätsverordnung die erforderlichen Assistenzarztstellen. Lange Wartezeiten sind sehr demotivierend.
Unser Studiengang kann zwar die Weiterbildung zum Facharzt nicht ersetzen, aber es ist eine umfangreiche Weiterbildung, die Expertise und Sicherheit auf diesem Gebiet gibt, um auch anspruchsvolle Behandlungen anbieten zu können.  Der schildfähige akademische Titel macht dies sichtbar.


Mit der Hochschule Fresenius haben Sie einen renommierten Partner an Ihrer Seite. Welchen Einfluss hat Fresenius auf die Gestaltung des Studienprogramms und welchen Mehrwert bringt diese Partnerschaft für dieses Masterstudium?

Nairizi: Bei dieser Kooperation bringt jede Partnerin ihre jeweiligen Stärken ein. Die ibiz-Academy steuert die (zahn-)medizinische Expertise und die entsprechenden Expertinnen und Experten bei. Die Hochschule Fresenius, die 140 Studiengänge anbietet, besitzt die erforderlichen Strukturen, um einen solchen Studiengang zu etablieren und kann den akademischen Titel Master of Science (M.Sc.) vergeben. Hinzu kommt der moderne, bestens ausgestatteten Campus in Wiesbaden, wo der überwiegende Teil der Module stattfindet.

Betrachtet man die Informationen von Praxen zum Thema KfO- und Alignertherapien zielen viele Angebote auf eine Verbesserung der Ästhetik der Patienten ab, also auf ein „schöneres Lächeln“. Inwieweit spielen diese Aspekte eine Rolle im Studiengang?

Windsheimer: In der Kieferorthopädie ist die Ästhetik natürlich ein wichtiges Thema. Dennoch werden – wie bei jeder Fachausbildung in der Kieferorthopädie – neben den ästhetischen Parametern natürlich die medizinisch relevanten Grundlagen gelehrt, um erfolgreich kieferorthopädisch behandeln zu können. Dazu gehört neben den Grundlagen der Zahn-, Kiefer- und Gesichtsentwicklung, auch eine fundierte Ausbildung in der Diagnostik sowie das erforderliche Wissen über klassische kieferorthopädische Behandlungen wie Multi Bracket-Apparaturen, Funktionskieferorthopädie und aktive Platten. Und wie der Name sagt, liegt bei diesem Studiengang ein Schwerpunkt auf der digitalen Therapie mit Alignern.

Wie ist die wissenschaftliche Studienlage zur Wirksamkeit der Aligner?
Windsheimer: Die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Kieferorthopäden DGKfO hat die Alignertherapie bereits vor einigen Jahren als bewährtes Therapieverfahren anerkannt. Darüber hinaus ist in den letzten Jahren die Zahl klinischer Studien sowie die Zahl kritischer Reviews und Meta-Analysen weiter gestiegen – das ist ein deutlicher Wissenszuwachs. Fazit: durch die Erfahrung in der digitalen Kieferorthopädie in den letzten Jahren gibt es keine Indikationseinschränkungen für Aligner mehr. Um ihre Wirksamkeit zu maximieren, können wir zusätzliche Hilfstechniken und Apparaturen einsetzen. Dadurch können wir alle Anomalien behandeln und bieten eine attraktive Alternative zur klassischen Kieferorthopädie. Dieses aktuelle Wissen steht im Mittelpunkt unseres Studiengangs.

Ist eine qualitativ hochwertige KfO heute noch ohne digitales Fachwissen möglich und inwieweit werden Digitalisierung und KI die Kieferorthopädie weiter verändern?

Windsheimer: Die Zukunft liegt eindeutig in der digitalen Kieferorthopädie. Deshalb werden jetzt schon routinemäßig digitale Tools in der Diagnostik und Therapieplanung eingesetzt. Dadurch werden viele Schritte vereinfacht, präziser und besser planbar. Gerade in der Alignertherapie wird die KI bereits intensiv eingesetzt und hat dadurch die Kieferorthopädie fundamental verändert.  

Nairizi: Natürlich kann man Patienten auch mit den traditionellen Methoden behandeln, doch das Fachgebiet entwickelt sich weiter – und dies führt zu neuen und effektiveren Konzepten. Unser Ziel sind minimalinvasive Behandlungen mit wenigen Nebenwirkungen. Dies gelingt mit den modernen digitalen Konzepten und Alignern sehr viel besser. Auch die KI kommt zunehmend zum Einsatz und wird die Therapie erleichtern und vereinfachen.

Was raten Sie Ihren Kollegen im Umgang mit Patienten im Hinblick auf privat vergütete Leistungen?

Windsheimer: Durch die Budgetierung und die nicht mehr angepasste GOZ- Honorierung, ist es unabdingbar, unseren Patienten außervertragliche Leistungen anzubieten. Die Alignertherapie ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen nicht enthalten. Ich rate den Kolleginnen und Kollegen, Patientinnen und Patienten gut über die moderne digitale Kieferorthopädie mit Alignern aufzuklären und diese dann fair nach Grundlagen der GOZ abzurechnen. 

Vielen Dank für das Gespräch

Durchsichtiger Alignerbogen wird vom Behandler in geöffneten Mund des Patienten geführt

Die Fachgesellschaft der Kieferorthopäden hat die Alignertherapie bereits vor einigen Jahren als bewährtes Therapieverfahren anerkannt. Durch die Erfahrung in der digitalen Kieferorthopädie gibt es für Aligner keine Indikationseinschränkungen mehr.