Im Laufe des Studiums habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die klassische Hohlkehlpräparation mit torpedoförmigen Diamanten schnell dazu führt, dass man eine „negative Rinne“ präpariert. Durch viel Erfahrung im Umgang mit konventionellen Präparationsdiamanten lässt sich dieses Problem in einigen Fällen verhindern, was aber zeitaufwendiger ist, als es sein müsste. Dennoch kann einem dieser Fehler, vor allem in schwer einsehbaren Bereichen oder in komplizierteren Behandlungssituationen, immer wieder passieren.
Während meiner Suche nach einer Möglichkeit diese negative Eigenschaft der normalerweise verwendeten Instrumente zu umgehen, stieß ich auf die Optipräp-Instrumente (siehe oben) der Firma BeVo dent aus Bad Liebenzell (www.optipräp.de).
Der bestellte Instrumentensatz wurde umgehend begutachtet und getestet. Die Instrumente sind in grober und feiner Körnung mit einem Durchmesser von 1,2 oder 1,5 mm in den Längen 8 und 10 mm erhältlich – damit werden die Instrumente mit nur vier verschiedenen Formen allen möglichen Anforderungen gerecht.
Das Vorgehen bei der Präparation mit den Optipräp-Instrumenten unterscheidet sich kaum von dem bei der Verwendung von an der Spitze diamantierten Schleifinstrumenten.
Die vorübergehende Inaktivierung der Instrumente beim Auflaufen des Führungsbereichs auf die Hohlkehle (Abb. 1) ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man aber nach etwas Training die Funktionsweise der Instrumente erfasst und die ungeheuren Möglichkeiten, die darin schlummern, realisiert hat, macht die Arbeit mit diesen Instrumenten richtig Spaß.
Keine negative Rinne
Der große versprochene Vorteil, dass keine negative Rinne produziert wird und man mit einem relativ geringen Werkzeugdurchmesser problemlos alle Hohlkehltiefen präparieren kann, wird voll und ganz erfüllt.
Nun ein paar Worte zur Funktion: Während der Präparation bildet sich eine gut erkennbare Hohlkehle, sobald die Schnitttiefe den unbelegten Führungsbereich des gewählten Instruments erreicht (Abb. 1). Man spürt einen deutlichen Wiederstand, da nun der undiamantierte Bereich der teilbelegten Spitze an der Präparationsgrenze entlangführt wird.
Substanzabtrag beliebig steuern
Besonders interessant ist nun die Möglichkeit, das Instrument während der Schleifbewegung leicht in Richtung okklusal anzuheben (Abb. 2), wodurch man den Substanzabtrag und somit die Ausprägung der Hohlkehle mit dem bereits eingespannten Instrument beliebig erhöhen kann, ohne dabei die angesprochene negative Rinne zu produzieren. Dabei findet die Führung nun nicht mehr entlang der Präparationsgrenze, sondern frei in der Hohlkehle selbst statt (Abb. 3). Darum ist kein Wechsel auf ein Instrument größeren Durchmessers mehr nötig.
Das Ergebnis ist in jedem Fall perfekt, da auf Grund des speziellen Designs der Instrumente und bei entsprechender Handhabung nichts anderes möglich ist. Bei Fragen kann man sich auch jederzeit direkt an die Firma BeVo dent wenden, wo einem der Erfinder der Instrumente, Ralf Volle, gerne Rede und Antwort steht.
Nach meinem Test der exklusiv nur bei BeVo dent erhältlichen Optipräp-Instrumente lässt sich sagen, dass die Instrumente sich hinsichtlich ihres Funktionsprinzips sowie des Handlings grundlegend von allen Pin-geführten Präparationsinstrumenten unterscheiden. Nähere Erläuterungen zur Funktion kann man auch einem Video auf YouTube entnehmen, einfach bei Suchbegriff: Optipräp eingeben.
Fazit: Alles in allem haben die Optipräpinstrumente überzeugt, ein Nachteil gegenüber klassischen Präparationsinstrumenten war für mich nicht erkennbar, die beschriebenen Vorteile jedoch umso deutlicher.
ZA Nils Kemna