Die gute Konjunktur sorgt für erhebliche Überschüsse: Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ/Donnerstagsausgabe) im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt. Die insgesamt 110 Kassen kämen demnach auf ein Rücklagevolumen von 19 Milliarden Euro.
„Für das vergangene Jahr erwarten wir für die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt einen Überschuss in einer Größenordnung von rund drei Milliarden Euro. Die exakten Zahlen werden in circa zwei Wochen vorliegen. Der Krankenversicherungsschutz der 90 Prozent gesetzlich versicherten Bevölkerung steht auf einer soliden finanziellen Basis“, so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. Die gute Konjunktur, Tariflohnsteigerungen und die hohe Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben zum großen Überschuss der Kassen beigetragen. Die höchsten Überschüsse verzeichneten nach der FAZ-Umfrage die Allgemeinen Ortskrankenkassen mit 1,45 Milliarden Euro und die Ersatzkassen mit rund 1,2 Milliarden Euro – davon allein die TK 561 Millionen Euro. „Die Rücklagen der Krankenkassen sind zwar auf den ersten Blick insgesamt sehr hoch, entsprechen aber tatsächlich nur rund einer Monatsausgabe. Auch bei der gesetzlichen Krankenversicherung wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Weiterhin dürfen die guten Zahlen nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den vergangenen Jahren auch die Ausgaben für Arzthonorare, Medikamente, Hebammen und Kliniken, um nur einige Beispiele zu nennen, sehr dynamisch gestiegen sind. Strukturelle Reformen, beispielsweise im Krankenhausbereich und bei den Arzneimitteln, sind daher unverzichtbar“, gibt Florian Lanz zu bedenken.