An einer Umfrage der Europa-Universität Flensburg zu dem Thema „Arbeitserleben in Zahnarztpraxen in Zeiten sich verändernder Arbeitsbedingungen“, die im Zeitraum Juni bis September 2018 online erreichbar war, nahmen 489 in Zahnarztpraxen tätige Personen teil, davon 152 Praxisinhaber, 159 Angestellte mit Führungsposition und 178 sonstige Angestellte.
Ziel der Untersuchung war es, Bedingungen für Veränderungsbereitschaft über die verschiedenen Organisationsebenen zu finden. Berücksichtigt wurden dabei Arbeitsbedingungen, persönliche Ressourcen und Bedingungen, Arbeitsbeziehungen zu Führungskräften und im Team sowie Praxisbedingungen, wie zum Beispiel die Wahrnehmung von vergangenen und gegenwärtigen Veränderungen.
Die Studienergebnisse zeigen, dass
- für Veränderungsbereitschaft insbesondere Neugier ein ausschlaggebender Faktor ist,
- hinsichtlich des Glaubens an die Wirksamkeit von Veränderungen für die Mitarbeiter wichtig ist, dass die Praxisleitung ihre Interessen berücksichtigt, sie Gerechtigkeit wahrnehmen und vergangene Veränderungen als erfolgreich eingeschätzt werden,
- Führungsdefizite dazu beitragen, dass Veränderungsbedarf gesehen wird. Dort, wo transformational geführt wird, Mitarbeiter ihre Führungskräfte als Vorbild sehen, die Praxisvision sowie Gruppenziele vermittelt werden, sich einbezogen fühlen und sich mit der Praxis identifizieren, wird nur marginaler Veränderungsbedarf gesehen. Insofern belegt auch diese Studie erneut, dass dieser Führungsstil auch in dieser Branche zu bevorzugen ist,
- selbst in Praxen, die führungstechnisch gut aufgestellt sind, der Umgang mit Fehlern noch optimierbar ist.
Praxisinhaber und Angestellte mit Führungsfunktion sind gut beraten, wenn sie die Neugier ihres Personals erhalten und fördern, aktiv und fair führen sowie eine konstruktive Fehlerkultur installieren. Die vollständigen Studienergebnisse können Interessenten bei Dr. Tabea Scheel (tabea.scheel@uni-flensburg.de) oder Dr. Susanne Woitzik (swoitzik@za-eg.de) anfordern.