Dann wird aufgeführt: Dass das Zahnheilkundegesetz alles für (oder eher gegen. Wir meinen überhaupt nicht!) die DH regelt. Dieses Gesetz ist allen bekannt, modifiziert von 1959, wobei die erste DH in Deutschland 1974 ihre Tätigkeit begann und wir seither nie mit an den Tisch gebeten wurden. Diese ganze einseitige Diskussionen um eine angebliche DH deluxe und das Damoklesschwert über der armen Deutschen Zahnärzteschaft in einer Horrorvorstellung mit selbstständiger Tätigkeit, ist ein dehnbarer Kaugummi. Selbstständig tätig ist jeder, der – ohne geführt zu werden – am Patienten arbeitet, und die Zahnärzteschaft sollte stolz darauf sein, mitdenkende Mitarbeiter zu haben.
Beate Gatermann, Vorsitzende des Deutschen Diplom Dental Hygienikerinnen Verbands e.V.: „Diese ganze einseitige Diskussionen um eine angebliche 'DH deluxe‘ und das Damoklesschwert über der armen Deutschen Zahnärzteschaft in einer Horrorvorstellung mit selbstständiger Tätigkeit, ist ein dehnbarer Kaugummi.“
(Foto: privat)
Es scheint aber eher so, dass manche Zahnärzte auf dieses Mitdenken und Mithandeln gerne verzichten – aus Gründen „des Luxus“. Der bezahlende Patient hat aber Anspruch auf eine „zertifizierte“ Behandlung. Und um das geht es letztendlich: Dass die Deutsche Zahnärzteschaft keinen weiteren erlernten, ja sogar besser studierten Beruf in der zahnmedizinischen Dentalhygiene haben will.
Machen wir das doch zukünftig so: Der, der keine DH haben will, muss seine Praxis, seine Patienten und sein Know-how auch nicht mit einer versierten Fachkraft teilen. Die, die das aber längst wollen und händeringend seit Jahrzehnten nach diesen Fachkräften suchen, sollten endlich die Möglichkeit haben, in einem berufsbestimmten Rahmen (so wie viele andere Berufe abgeklärt mit Paragraph und Zulassung über das Bundesministerium für Gesundheit) eine Fachkraft einstellen können.
Den ewig gestrigen überlassen sicher die fortschrittlich denkenden und handelnden gerne die Patienten, die keinen Wert auf diese Angebote legen. Es wird sowieso Jahrzehnte dauern, bis eine richtige, vollverschulte Bachelor DH mit exquisiter Klinikerfahrung auf dem Markt für alle erreichbar sein wird, und bis dahin sterben die ewigen Gegner für etwas Neues dann sowieso aus. Wir hoffen, dass sich diejenigen, die daran arbeiten, nicht beirren lassen. Schlussendlich gab es einmal für alles ein erstes Mal, das bis dato ständig kritisiert und abgelehnt wurde und – siehe Elbphilharmonie Hamburg – doch zu einem phänomenalen Ende gefunden hat.
Wir Frauen haben unsere Gründe dafür. Und die sind vielfältig und schon oft von uns publiziert. Bis dahin heißt es im Zuge der Gleichberechtigung: More power to women.
In diesem Sinne: Arbeiten wir weiter an einem Bachelor, wie wir ihn uns vorstellen. Den kennen nämlich diejenigen am wenigsten, die ihn bislang so wunderschön schwarzmalen, ja sogar schon teilweise versucht haben, aufzubauen.
Beate Gatermann, Vorsitzende Deutscher Diplom Dental Hygienikerinnen Verband e.V.