Der eArztbrief ist bereits jetzt in der Anwendung, ab dem 1. Oktober 2021 wird die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) eingeführt, ab dem 1. Januar 2022 wird sie zur Pflicht, ab 2022 der elektronische Heil- und Kostenplan (eHKP) möglich, ab 2023 verpflichtend, künftig werden Röntgenaufnahmen, Befunde, Bescheide, Abrechnungen zudem digital verschickt.
KIM ist der neue Standard für alle Heilberufler
Die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) entwickelt sich rasant und verändert die Praxisabläufe enorm. KIM ist seit dem 1. April dieses Jahres der neue Standard in der Telematikinfrastruktur und ermöglicht den sicheren und barrierefreien Austausch von sensiblen, medizinischen Informationen und Dokumenten zwischen allen Leistungserbringern und Kostenträgern. Anders als bei herkömmlichen E-Mail-Adressen sind die Inhalte bei KIM dabei immer verschlüsselt und über die SMC-B-Karte automatisch signiert.
Für Zahnarztpraxen bringt KIM einige Vorteile. So kann künftig der HKP direkt elektronisch an die Krankenkasse übermittelt werden, die ihn dann ebenfalls elektronisch bewilligen oder ablehnen kann. Das umständliche und teilweise unwägbare Antragsprozedere auf Papier entfällt völlig. Der Patient erhält nur noch eine Kurzfassung für seine Unterlagen. Bei dem Software-Anbieter CGM beispielsweise wird der über KIM bewilligte eHKP automatisch in das Praxisinformationssystem eingespielt und dem richtigen Patienten zugeordnet. Ausgehende eNachrichten wie Überweisungen und Röntgenbilder können hier aus dem KIM Postfach und der Textverarbeitung heraus direkt und nur an KIM-Anwender versendet werden.
Die eAU wird ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend. Zu einer weiteren Verschiebung wird es laut Bundesgesundheitsministerium nicht kommen. Die Praxisverwaltungssysteme brauchen dazu ein Update, das das Verschicken der eAU über KIM ermöglicht. Die Krankmeldung erfolgt dann elektronisch direkt an die Krankenkassen.
KIM wird künftig jede Menge Papier einsparen, wenn die etwa 80 Millionen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, 140 Millionen Arztbriefe und 15 Millionen Heil- und Kostenpläne über das sichere E-Mail-Verbindungen verschickt werden. Das wird die Zahnarztpraxen deutlich entlasten.
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