Klar dagegen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt vor den gesundheitlichen Folgen des Rauschmittels Cannabis und spricht sich ausdrücklich gegen eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken aus.
„Aus ärztlicher Sicht ist Cannabis, genauso wie Tabak und Alkohol, alles andere als harmlos“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. „Man darf dem Cannabiskonsum nicht das Mäntelchen der Ungefährlichkeit umhängen“, warnte der KBV-Chef. Es sei nachgewiesen, dass der regelmäßige Konsum abhängig mache und gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu bleibenden Schäden führen könne. Gassen: „Das darf man nicht vergessen.“
Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister ergänzte: „Was dieses Land jetzt braucht, sind keine Anbau-Clubs für Cannabis. Was es jetzt viel eher braucht, ist ein Plan, wie die medizinische und psychotherapeutische Versorgung von morgen sichergestellt werden kann.“
Er kritisierte die Gesetzesinitiative von Karl Lauterbach: „Es ist überaus bemerkenswert, dass die Cannabis-Legalisierung angesichts der großen Probleme in diesem Land ein zentrales Projekt der Ampel-Koalition ist.“
Zudem bezweifelt Hofmeister, dass die geplante Legalisierung am Ende nütze, um Drogenkriminalität einzudämmen und die Umstiege auf härtere Drogen zu verhindern. KBV-Vorstandsmitglied Dr. Sibylle Steiner wies darauf hin, dass nicht nur Experten in Deutschland eine Freigabe ablehnen. So habe beispielsweise auch der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzte (CPME) kürzlich in einer Analyse die schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen einer Cannabislegalisierung betont.