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FOM-Sommerstudie: Umweltbewusstsein hat sich kaum verändert

Flüsse treten über die Ufer, Dörfer müssen evakuiert werden, Gemeinden rufen den Katastrophenfall aus: Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch in Deutschland immer sichtbarer. Doch wie stehen die Menschen in Deutschland zur Klimakrise? Und inwiefern sind sie bereit, sich zum Schutz von Natur und Umwelt im Alltag einzuschränken?

Ökologische Einstellung der Deutschen unter der Lupe

Die FOM-Sommerstudie 2024 nimmt die ökologische Einstellung der Deutschen unter die Lupe. Und sie zeigt: Das Umweltbewusstsein der Bevölkerung hat sich in den vergangenen Jahren offenbar nicht verändert. Vor allem in den Bereichen Ernährung und Mobilität will die Mehrheit ihr Verhalten nicht zugunsten des Klimas anpassen.

Ob Methan-Emissionen oder hoher Wasserverbrauch – die industrielle Tierhaltung und die Produktion tierischer Produkte haben Auswirkungen auf die Umwelt. Doch die Studie zeigt: Würstchen, Schnitzel und Co. werden auch in Zukunft auf den meisten Tellern in Deutschland liegen. Nur jeder Dritte will versuchen, der Umwelt zuliebe vermehrt auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Den Konsum von Tiererzeugnissen wie Käse, Milch und Eier will sogar nur rund jeder Vierte reduzieren.

Auch beim Thema Mobilität zeigt sich bei den Deutschen nur bedingt die Bereitschaft, auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen: Zwar möchten 54 Prozent versuchen, verstärkt mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Doch gerade einmal 39 Prozent – und damit deutlich weniger als die Hälfte der Befragten – planen, das Auto in Zukunft öfter stehen zu lassen. Auch der öffentliche Nahverkehr ist bei der Mehrheit keine beliebte Alternative: Bahn und Bus wollen in Zukunft nur vier von zehn Befragten öfter nutzen.

Die Zahlen bestätigen die Ergebnisse der FOM-Sommerstudie 2021 und zeigen, dass sich das Umweltbewusstsein der Deutschen offenbar nicht verändert hat. Auch vor drei Jahren wollte sich die Mehrheit in den Bereichen Ernährung und Mobilität kaum einschränken. Ein möglicher Grund: Vier von zehn Befragten geben an, dass sie sich aus finanziellen Gründen gar nicht oder nur teilweise nachhaltig verhalten können.

Mehrheit glaubt an ökologische Katastrophe

Dabei sind damals wie heute drei von vier Befragten überzeugt, dass die Menschheit schon bald eine große ökologische Katastrophe erlebt – sollten die Dinge weiterlaufen wie bisher. Passend dazu sehen acht von zehn Befragten in Extremwetterlagen und der Umweltverschmutzung große Risiken für unsere Gesellschaft. Allerdings hält 2024 auch fast jeder Dritte die ökologische Krise für stark übertrieben, 2021 sah dies nur jeder Fünfte so.

Immerhin in einigen Bereichen sind die Menschen in Deutschland bereit, ihr Verhalten zum Wohle der Natur zu ändern – beispielsweise, wenn es um den Energieverbrauch geht: So hat sich die Mehrheit für die Zukunft fest vorgenommen, sparsamer mit Beleuchtung (72 Prozent) und Wasser (69 Prozent) umzugehen sowie niedrigere Temperaturen beim Heizen (61 Prozent) und Waschen (56 Prozent) einzustellen.

Ein Großteil überdenkt auch das eigene Kaufverhalten: Knapp acht von zehn der Befragten (78 Prozent) planen, vermehrt auf qualitativ hochwertige Produkte mit längerer Haltbarkeit zu setzen. 66 Prozent möchten außerdem öfter versuchen, beschädigte Dinge zu reparieren. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Deutschen hat den Vorsatz gefasst, grundsätzlich weniger zu kaufen. 

Portrait eines Mannes mit kurzem Bart

Prof. Dr. Oliver Gansser ist wissenschaftlicher Leiter der FOM Sommerstudie.

Die FOM-Sommerstudie 2024

Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom Ifes-Institut für Empirie und Statistik der FOM-Hochschule befragten im Frühjahr 2024 Studenten der Hochschule bundesweit rund 24.000 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und face-to-face). Die komplette Umfrage sowie Ergebnisse für einzelne Städte steht zum Download auf der FOM-Website zur Verfügung.

Titelbild: ckybe – stock.adobe.com