In memoriam: DGI verabschiedet sich von einem Pionier der wissenschaftlichen Implantologie, Mentor und Freund
Mit tiefem Bedauern und großer Wertschätzung nimmt die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) Abschied von Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch, der am 4. April 2024 verstorben ist. Ein Pionier, eine treibende Kraft und eine inspirierende Persönlichkeit, die die Implantologie in Deutschland und weit darüber hinaus maßgeblich geprägt hat. Sein unermüdlicher Einsatz, seine visionäre Kraft und sein leidenschaftliches Engagement haben die zahnärztliche Implantologie vorangebracht und Generationen von Zahnärztinnen und Zahnärzte inspiriert und geprägt.
Ein Pionier in der Implantologie
Im Jahr 1984 übernahm Professor Tetsch den Arbeitskreis Implantologie innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), einen kleinen Verein, der unter seiner Führung zu einem wichtigen Forum für den fachlichen Austausch wurde. Sein erster großer Kongress in München legte den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte in der Welt der zahnärztlichen Implantologie.
Als engagierter Wissenschaftler und leidenschaftlicher Lehrer nahm Professor Tetsch die Implantologie in den Vorlesungsplan auf, lange bevor dies gemeinhin üblich wurde. Er war Mentor und Inspiration für zahlreiche Studierende, Assistenten und leitete als gefragter Referent über 1.000 Fortbildungskurse. Seine Fähigkeit, Wissen zu vermitteln und andere für seine Ideen und Konzepte zu begeistern, war außergewöhnlich.
Mit der von ihm initiierten DFG-Studie zur „Verlaufskontrolle und Weiterentwicklung zahnärztlicher Implantate“, die er mit substanzieller finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ins Leben rief, setzte Professor Tetsch einen Meilenstein. Diese Studie, an der fünf Universitäten beteiligt waren, legte den Grundstein für die wissenschaftliche Anerkennung der Implantologie in Deutschland und letztlich auch weltweit.
Prägendes Engagement für die DGI
Professor Tetsch war nicht nur ein Visionär in der Wissenschaft; er wollte neues Wissen und neue Erkenntnisse auch in die Zahnärzteschaft tragen. Die von ihm begründete Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie, die Mitgliederzeitschrift der DGI, und seine zahlreichen Fachpublikationen haben wesentlich dazu beigetragen, das Wissen und die neuesten Techniken Kollegen zugänglich zu machen und die Anerkennung der Implantologie als wesentlicher Bestandteil der zahnärztlichen Behandlung voranzutreiben.
Die Weiterentwicklung des Arbeitskreises für Implantologie gehört zu den Wurzeln der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), die heute mit 8500 Mitgliedern zu den international führenden Organisationen in der zahnmedizinischen Gemeinschaft zählt. Professor Tetsch hatte großen Anteil an dieser Entwicklung durch sein Engagement und seine Fähigkeit, andere zu inspirieren und zu fördern.
„Wir verneigen uns vor Professor Tetsch, einem Großen in unserem Fach, dessen Wirken und Schaffen weiterleben wird in den vielen Menschen, die er unterrichtet, inspiriert und beeinflusst hat. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und all jenen, die das Glück hatten, seinen Weg zu kreuzen. Professor Tetsch wird uns fehlen, doch sein Erbe wird fortbestehen und die zahnmedizinische Welt bereichern“, erklärt der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V.