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38. DGI-Kongress: Viel Vorfreude und etwas Lampenfieber

Am ersten Adventswochenende, vom 28. bis 30. November, wird Dresden zum Fixpunkt der Implantologen von Flensburg bis Berchtesgaden und darüber hinaus. Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) lädt zur 38. Jahrestagung und erfährt eine große Resonanz mit derzeit mehr als 1.800 Anmeldungen. Wir sprachen mit den Kongresspräsidenten Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz (Mainz) und Prof. Dr. Stefan Wolfart (Aachen) über die bevorstehende Tagung und ihre Themen.

Prof. Dr. Stefan Wolfart

Prof. Dr. Stefan Wolfart ...

Die diesjährige Tagung der DGI steht unter dem Motto: Risiken. Misserfolge. Lerngeschenke. Wie kam es zu diesem thematischen Schwerpunkt?

Prof. Dr. Stefan Wolfart: In Deutschland neigen wir dazu, Fehler grundsätzlich als etwas Negatives zu betrachten. Dabei ist ein positiver Umgang mit diesem Themenkomplex sehr wichtig – einerseits, um Fehler zu vermeiden, und andererseits, um aus ihnen zu lernen, falls sie doch passieren. Fehler bieten eine Chance zur Weiterentwicklung, sowohl persönlich als auch im ­Hinblick auf die bestmögliche Versorgung des Patienten. 
Für mich steht dabei weniger der einzelne Fehler im Vordergrund als vielmehr der Umgang damit. Es ist oft intuitiv, einen Patienten, bei dem etwas schiefgelaufen ist, aus dem eigenen Sichtfeld zu entfernen und zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst. Doch genau hier liegt das größte Lerngeschenk! Das Problem sollte klar und offen mit dem Patienten kommuniziert werden. Der Patient muss emotional spüren, dass wir alles daransetzen, die Situation bestmöglich zu korrigieren, und er sollte das ­Gefühl haben, dass er hier gut aufgehoben ist. Dabei ist es wichtig, auch Rat von Spezialisten einzuholen, um genau zu wissen, was als Nächstes zu tun ist, so dass der Patient besonders ­intensiv betreut wird und ihm maximal geholfen werden kann.

Das Tagungsprogramm ist ziemlich dicht gepackt, es gibt allein am Freitag im Plenum vier Sessions zum Themenschwerpunkt. Was sind aus Ihrer Sicht die Highlights, die man auf keinen Fall verpassen sollte?

Wolfart: Um es kurz zu machen: Es gibt nur Highlights! Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kongressteilnehmern ein so hochkarätiges und dichtes Programm bieten zu können. Das liegt sicherlich auch am Motto des Kongresses, das viele Referenten als spannende Herausforderung empfinden, der sie sich gerne stellen. Diese äußerst positive Rückmeldung von den Referenten hat uns in unserer Themenwahl natürlich bestärkt.
Welches Thema als persönliches Highlight empfunden wird, hängt aber vor allem vom Interesse der jeweiligen Zahnärztinnen und Zahnärzte ab – es kommt ganz darauf an, was sie persönlich am meisten neugierig macht.

Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz

... und Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz sind als Kongresspräsidenten für die Planung und Organisation der 38. Jahrestagung der DGI verantwortlich und freuen sich über die große Resonanz.

Sie greifen das Thema Social Media auf und widmen dem „Gamechanger für die Patienten- und Mitarbeitergewinnung“ mit dem „Forum Praxiserfolg“ ein eigenes Format. Die sozialen Medien sind aber auch bekannt für Desinformation und Hassrede. Warum sollte man dort als Zahnarzt trotzdem präsent sein?

Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz: Wir sehen in der Patienten- und auch in der Mitarbeiteransprache einen Paradigmenwechsel von der analogen zur digitalen Welt. Wer heutzutage in der Online-Welt nicht präsent ist, wird in Zukunft zunehmend irrelevant. Wenn ich als Zahnarzt also Patientinnen und Patienten erreichen und starke Mitarbeitende haben will, geht der Weg an einer Online-Präsenz in den sozialen Medien nicht mehr vorbei. 
Daher bieten wir im „Forum Praxiserfolg“ wichtige und sofort umsetzbare Take-Home-Botschaften, um die eigene Praxis langfristig erfolgreich aufzustellen. Gleichwohl verstehen wir die Herausforderungen, die Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. mit sich bringen, und sind uns bewusst, dass dort auch Desinformation und problematische Inhalte zu finden sind. Durch eine professionelle Präsenz können wir uns davon jedoch absetzen, indem wir verlässliche und qualitätsgesicherte Informationen bieten. Der Schlüssel liegt darin, soziale Medien verantwortungsvoll zu nutzen und bewusst als Plattform für echte und fundierte Kommunikation einzusetzen.

Die Implantologie ist sehr männlich geprägt, zumindest im Hinblick auf die Referenten in diesem Jahr. Wie wollen Sie so die wachsende Zahl weiblicher Absolventen im Fach Zahnmedizin ansprechen und für die Implantologie begeistern?

Schiegnitz: Die Implantologie als Fachgebiet profitiert enorm von der Vielfalt an Perspektiven und Erfahrungen, die sowohl Frauen als auch Männer einbringen. Wir wissen, dass die Implantologie historisch gesehen von männlichen Referenten geprägt war, aber das möchten wir künftig aktiv verändern. Unser Ziel ist es, weibliche Talente zu fördern und ihnen eine Bühne zu bieten. Daher hat das Team von der Next Generation entsprechende Formate wie Posterpräsentationen, Kurz-Vorträge und Hands-
on-Angebote etabliert, die vor allem jungen Kolleginnen und Kollegen eine Bühne und die Möglichkeit zum Netzwerken bieten. 
Ebenso wollen wir Programme und Mentorenschaften ausbauen, um weibliche Absolventinnen gezielt für die Implantologie zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in diesem Fachgebiet erfolgreich zu etablieren. So schaffen wir eine moderne, inklusive Zukunft für die Implantologie.

Der Kongress ist fast ausverkauft. Verspüren Sie angesichts der hohen Resonanz Vorfreude oder eher Lampenfieber?

Wolfart: Ehrlich gesagt überwiegt die Vorfreude. Es wird der größte zahnmedizinische Kongress in Deutschland in diesem Jahr, und ein ausverkauftes Haus garantiert nicht nur gute Stimmung bei den Teilnehmern, sondern sorgt auch für höchste Intensität bei den Referenten – beides wird die positive Energie des Kongresses zusätzlich befeuern. 
Zugleich sehen wir Tagungspräsidenten es als unser „Lerngeschenk“, dass sowohl das Kongressthema, die Referentenauswahl als auch die Bewerbung erfolgreich waren.
Ein kleines Geheimnis bleibt jedoch bis zur Eröffnung: Die Geschichte hinter dem persönlichen Lerngeschenk, das zum Motto des Kongresses geführt hat … und das hat tatsächlich nichts mit Zähnen zu tun. Diese Geschichte zu erzählen, sorgt bei mir natürlich auch für Lampenfieber.

Schiegnitz: Die starke Resonanz freut uns sehr und zeigt, dass das Interesse an aktuellen Themen in der Implantologie und dem Austausch in der Fachwelt groß ist. Natürlich ist es immer etwas aufregend, ein ausverkauftes Event zu organisieren und sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft – das bringt eine gesunde Portion Lampenfieber mit sich. Doch vor allem überwiegt die Vorfreude. Es ist inspirierend, so viele Kolleginnen und Kollegen an einem Ort zu vereinen und gemeinsam die Zukunft der Implantologie zu gestalten. Wir freuen uns auf spannende Vorträge, lebhafte Diskussionen und den intensiven Austausch mit allen Teilnehmenden.

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Titelbild: rudi1976 – stock.adobe.com