Jedes Jahr am 28. Juli macht der globale Gesundheitstag auf die schwere Infektionskrankheit aufmerksam.
Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die meist durch Viren ausgelöst wird. Die fünf Haupttypen von Hepatitis-Viren sind Hepatitis A, B, C, D und E, von denen mittlerweile viele verschiedene Genotypen und Subtypen bekannt sind. Die Leberentzündung kann unter anderem durch verunreinigtes Wasser oder Essen, infiziertes Blut und beim Sex übertragen werden. Eine Hepatitis-Infektion wird oft erst spät erkannt und kann lebensgefährlich werden. Die Zahl der weltweit infizierten Menschen übersteigt 300 Millionen. Mehr als 1,4 Millionen Menschen starben allein 2013 an den Folgen einer viralen Hepatitis, wie eine globale Erhebung ermittelt hat. Da gerade die Hepatitis-Viren, die häufig chronische Erkrankungen zur Folge haben, zu Beginn der Infektion oft keine Symptome verursachen, sind rund 90 Prozent aller Hepatitis-Infektionen nicht einmal diagnostiziert. Darauf bezieht sich auch das Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tags: „Find the missing millions“.
Ausführliche Informationen zur viralen Hepatitis hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) auf einer Themenseite zusammengetragen.
Regelmäßige Blutspenden können helfen, Hepatitis-Infektionen zu erkennen
Um Hepatitis-Infektionen erfolgreich zu bekämpfen, ist es dringend notwendig, dass Betroffene überhaupt von ihrer Infektion erfahren. Viele Menschen tragen ein Hepatitis-Virus in sich, ohne davon zu wissen. Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) erinnert im Zusammenhang mit dem Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2018 an die Bedeutung der bei der Blutspende regelmäßig durchgeführten Untersuchungen.
„Nur durch die gemeinschaftliche Anstrengung aller medizinischen Fachkreise und der Öffentlichkeit kommen wir unserem gemeinsamen Ziel näher, die Virus-Hepatitis einzudämmen oder gar zu eliminieren“, erklärt Professor Dr. med. Harald Klüter, 1. Vorsitzender der DGTI, Transfusionsmediziner an der Universitätsmedizin Mannheim und Institutsdirektor des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg-Hessen. „Die Transfusion von Blut und Blutprodukten zählt zu einer der häufigsten und dank moderner Untersuchungsmethoden auch sehr sicheren Therapiemaßnahmen in der Medizin. Bei jeder Blutspende wird den Spendern eine Blutprobe entnommen und im Labor unter anderem auf die Hepatitis-Viren A, B und C untersucht.“ Jährlich werden durch die deutschen Blutspendeeinrichtungen somit mehr als fünf Millionen Blutspenden von mehr als zwei Millionen Menschen auf Hepatitiserreger untersucht. Damit bieten die deutschen Transfusionsmediziner das landesweit größte vorbeugende Untersuchungsprogramm für diese Infektionserkrankungen an.
Tatsächlich leisten Blutspender neben der guten Tat für andere auch einen wichtigen Beitrag für die eigene Gesundheit: Jeder Blutspender wird vor der Spende ärztlich untersucht, erhält eine Rückmeldung zu seinem Blutdruck oder seinem roten Blutfarbstoff und das Blut wird auf verborgene Krankheitserreger wie Hepatitis oder HIV untersucht. So verdanken nicht nur viele Blutempfänger ihr Leben einem ihnen unbekannt bleibenden Blutspender, auch manche Blutspender profitieren von der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten durch die Tauglichkeitsuntersuchung. Jeder Blutspender erfährt sofort nach der Laboruntersuchung von möglicherweise auffälligen Ergebnissen. Mit der dadurch möglich werdenden Unterbrechung einer Infektionskette wird das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Bundesregierung mit ihrer BIS2030-Strategie verfolgte Ziel unterstützt, unerkannte Infektionen aufzudecken.